Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Weinfass aus Irsee mit dem Wappen von Abt Willibald Grindl (Abt 1704 bis 1731). Foto: Achim Bunz, Schwäbisches Bildungszentrum Irsee, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Schwäbisches #Bildungszentrum #Irsee: die Weingüter von Kloster Irsee
#Irsee, 2. Dezember 2024
Während die Irseer #Klosterbrauerei weithin bekannt ist, wissen vermutlich nur die Wenigsten, dass die ehemalige Benediktinerabtei Irsee auch drei Weingüter am #Bodensee besaß – und zwar in Emmishofen (bei Kreuzlingen in der heutigen Schweiz) sowie in Hagnau und in Hemigkofen in Oberschwaben. Noch heute schmücken die beiden erhalten gebliebenen barocken Gutshäuser in Hagnau und Emmishofen steinerne Wappen der damaligen Irseer Äbte. Zudem erlauben uns die überlieferten Textquellen tiefe Einblicke in den Betrieb der Weingüter, die von Angestellten des Klosters bewirtschaftet wurden.
So gab es vom 15. Jahrhundert bis zur Säkularisation 1803 regelmäßige Weintransporte nach Irsee. Über das Schwäbische Meer mit dem #Schiff und anschließend mit #Pferdefuhrwerken vom #See ins #Allgäu. Zwischen 6 und 9 Tagen dauerten die Reisen der Fässer auf Pferdefuhrwerken – für eine Strecke, die heute in wenigen Stunden mit dem Zug oder Auto zu bewältigen ist. Bedienstete des Klosters wie die Wirte der ehemaligen Reichsabtei und der Küfer, der für die Reparaturen an den Fässern mit unterwegs war, begleiteten die Getränketransporte.
»Dass sich #Kloster #Irsee nach dem frühen Besitz von Weingütern in Südtirol ab dem 15. Jahrhundert am Bodensee einkaufte, erscheint bei der viel näheren Lage der Bodenseegüter (100 bis 130 Kilometer gegenüber 270 Kilometern bis nach Kaltern) nicht verwunderlich«, berichtet Kulturhistoriker Dr. Gerald Dobler, den das Schwäbische Bildungszentrum mit der Recherche beauftragt hat. »Dafür nahm man offenbar in Kauf, dass der Bodenseewein weit weniger sonnenverwöhnt war als der Südtiroler und damit wohl auch deutlich herber schmeckte«, resümiert Dobler.
Das mittlerweile 13. Heft der Irseer Blätter zur Geschichte von Markt und Kloster Irsee (Grizeto Verlag, 36 Seiten, 19 Abbildungen) kann gegen 5 Euro Schutzgebühr an der Rezeption von Kloster Irsee und in der Geschichtswerkstatt der Marktgemeinde erworben werden. Es steht auch zum kostenlosen Download bereit unter Irseer Blätter – Kloster Irsee sowie bei der Gemeinde Irsee.