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Brands Spiele Check: »Stationfall« von Corax Games – Weltklasse!Zoom Button

Foto: Hartmut Brand, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Brands Spiele Check: »Stationfall« von Corax Games – Weltklasse!

Brands Spiele Check: »Stationfall« von Corax Games – Weltklasse!

Lippstadt, 30. November 2024

Im Jahre 2024 hatte ich in meinen Brettspiel Rezensionen wirklich einige großartige Spiele auf dem Tisch. In dieser #Rezension geht es nun aber um ein #Spiel, das mich absolut überrascht hat und das ich für mich persönlich als mein Brettspiel Highlight des Jahres bezeichnen würde.

Die Rede ist von »#Stationfall« von #Corax #Games. Hierbei schlüpfen 1 bis 9 Spieler mit einem Spielalter ab 14 Jahren über eine Spielzeit von 90 bis 120 Minuten in die Rolle von einem von insgesamt 27 Charaktere an Bord einer Raumstation, die gerade dabei ist, in den Orbit abzustürzen und zu verglühen. 

Natürlich sind niemals alle 27 Charaktere gleichzeitig an Bord. In einer Partie befindet sich abhängig von der Spielerzahl eine Vielzahl skurriler Charaktere. Jeder Spieler verkörpert im Laufe des Spiels einen dieser Charaktere, ohne dass die anderen wissen, welcher man ist.

Der Clou an der Sache ist, dass jeder Spieler jeden Charakter steuern kann. Theoretisch könnte man also auch das Spiel gewinnen, ohne jemals seinen eigenen Charakter bewegt zu haben. Aber dazu später mehr.

Jeder Charakter an Bord hat dabei verschiedene Ziele auf seiner Agenda, wofür die Spieler Punkte erhalten. Ziel ist es dabei also nicht einfach, von der herabstürzenden Raumstation zu entkommen. So erhält z.B. die draufgängerin zwar drei Punkte, wenn Sie entkommt. 2 weitere Punkte erhält sie allerdings, wenn Sie der einzige Mensch ist, der entkommt. Der Milliardär hingegen bekommt einen weiteren Punkt, wenn auch sein #Hund überlebt. Und wer weiß, vielleicht ist auch ein Charakter dabei, dessen Ziel es überhaupt nicht ist, von der Raumstation zu entkommen.

Und so entdeckt man auf den Charakterkarten immer wieder mehr oder weniger skurrile Punktevoraussetzungen.

»Stationfall« ist eines der Spiele, bei denen man schon beim Aufbau auf Entdeckungstour geht. Auf dem großen Spielplan, der die Raumstation abbildet, sind so viele verschiedene Orte zu entdecken. An den verschiedenen Orten kann man individuelle Aktionen ausführen, bei denen man beim ersten Aufbau natürlich noch keinerlei Schimmer davon hat, was einen dann tatsächlich in der ersten Partie erwartet. 

Zur Einführung ins Spiel hält die Anleitung eine Einführungspartie parat, die die Spieler durch einen beispielhaften Absturz leitet. Die Einführungspartie ist für 3 Spieler vorgesehen, der vierte Part wird durch Lindsay, einem fiktiven Charakter, ausgefüllt.

Und so bekommt man in dieser Einführungspartie einen groben Überblick darüber, was man im Spiel machen kann und bekommt ansatzweise einen kleinen Überblick über die Regeln.

»Stationfall« ist dabei so völlig anders, erfrischend anders, als alle anderen Spiele die ich in diesem Jahr auf dem Tisch hatte. Zu versuchen, alle Regeln zu verinnerlichen und somit die komplette Kontrolle über das Spiel zu erlangen, wird immer erfolglos bleiben. Man darf nicht versuchen, dieses Spiel zu strukturiert anzugehen. Den meisten #Spielspaß hat man hierbei, wenn man sich einfach von der Geschichte und ihren Charakteren treiben lässt. 

Denn dadurch, dass jeder Spieler jeden der an Bord befindlichen Charaktere steuern kann, kann es auch mal passieren, dass die Mitspieler einen Charakter genau so steuern, dass es exakt entgegengesetzt zu den eigenen Plänen verläuft. Und das macht im Laufe einer Partie einfach unfassbar viel Spaß.

An Bord befinden sich verschiedene Gegenstände, die die Charaktere mit sich führen können. Auch hier gilt, dass man zwar von Anfang an aus logischen Überlegungen ahnen kann, wofür Gegenstände wie #Helm oder #Handfeuerwaffe nützlich sind. Im #Spiel selbst ergeben sich aber weitere Möglichkeiten und dieses Erforschen des Spiels ist eine Komponente, die dem Spiel einen sehr großen Mehrwert verleiht.

Es gibt noch ein Artefakt, einen Koffer, eins von acht geheimen Militärprojekten ist auch an Bord und natürlich ist auch die Antimaterie mit im Spiel. Der eine oder andere Charakter bekommt zusätzlich noch Punkte, falls er am Ende des Spiels einen dieser Gegenstände mit von Bord nimmt. 

Das heißt auch, dass es damit um die Gegenstände auch schon mal zu Gerangel kommen kann. Gerade dann, wenn man ahnt, welchen Charakter die Mitspieler verkörpern. Erwischen lassen sollte man sich allerdings nicht, wenn man andere Charaktere angreift. Um unerkannt zu bleiben könnte man z.B. das Licht oder die Kameras ausschalten. 

Charakter können niedergeschlagen werden und sind damit für eine gewisse Zeit außer Gefecht. Sie können allerdings auch geheilt werden und so kann man seine Mitspieler schnell auf die falsche Fährte locken. Denn er kann schon ahnen, dass man einem Charakter wieder auf die Beine hilft, zu dem man eigentlich gar keinen Bezug.

Ein großes Plus des Spiels ist, dass man mit logischem Denken schnell in das Spiel hinein findet. Dass man die Raumstation nur mit einem Helm verlassen darf, der Helm aber auch dagegen schützt, mit einer Schlagwaffe angegriffen zu werden, ist ebenso schnell klar wie die Tatsache, dass einige Bereiche des Schiffes abgeschlossen sind und eben auch nicht von allen Personen betreten werden können.

Wie ich dann allerdings nutzen kann, dass ich nicht nur meinen eigenen Charakter, sondern alle steuern kann, wird einem dann erst in der dritten bis sechsten Partie überhaupt bewusst. Und ich könnte mir vorstellen, dass man selbst nach 20 oder 30 Partien dieses fantastischen Spiels immer noch etwas findet, dass man neu entdeckt.

Allein durch diesen stetig währenden Lernprozess ist keine Partie von »Stationfall« wie die andere. Ganz zu schweigen davon, dass man von den 27 verschiedenen Charakteren immer nur eine bestimmte immer wechselnde Besatzung an Bord hat.

Im Laufe einer Partie kann die eigene Identität aufgedeckt werden. Der Charakter bekommt dann weitere Aktionsmöglichkeiten dazu und kann auch nicht mehr von anderen gesteuert werden.

Auch bei der Vielzahl der möglichen Aktionen und bei der Vielzahl an Dingen und Orten, die man auf der Raumstation entdecken kann, sollte man sich allerdings nicht zuviel Zeit lassen. Denn es bleiben nur 15 Minuten (Runden) bis die #Raumstation abschmiert.

»Stationfall« ist mein persönliches Highlight des Jahres und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von Spielen, die eine große Spieleranzahl zulassen, ohne sich dem Partygame Genre zu verschreiben.

Aber der Hauptgrund ist, dass »Stationfall« so unfassbar vielfältig in den Aktionsmöglichkeiten ist, so unglaublich viele Emotionen am Tisch auslöst, die man aber besser nicht zeigt, um sich nicht zu verraten. Die verschiedenen Ziele der Charaktere, die vom Überleben bis hin zur #Sabotage gehen können, machen jede #Partie zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Man macht sich auch abseits seines eigenen Zuges so viele Gedanken, ohne aber das Spiel kaputt zu grübeln. In unserem Freundeskreis hat sich schon eine feste »Stationfall« Gruppe gebildet, die sich nunmehr regelmäßig treffen wird, um immer nur dieses Spiel wieder und wieder zu spielen.

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