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Klostergespräch in Wiedenbrück: »Haben unsere Innenstädte Zukunft? Damit Wiedenbrück kein zweites Gütersloh wird«, 17. September 2024Zoom Button

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Klostergespräch in Wiedenbrück: »Haben unsere Innenstädte Zukunft? Damit Wiedenbrück kein zweites Gütersloh wird«, 17. September 2024

Klostergespräch in Wiedenbrück: »Haben unsere Innenstädte Zukunft? Damit Wiedenbrück kein zweites Gütersloh wird«, 17. September 2024

Gütersloh, 17. September 2024

Der Gütsel Kulturtipp – das #Kloster #Wiedenbrück. Unter anderem finden dort regelmäßig moderierte Klostergespräche statt; lockere Runden zu aktuellen Themen. Um die Zukunft der Innenstädte ging es am 17. September 2024 im Refektorium (dem Speisesaal). Das Kloster hat viel zu bieten, vor allem freundliche Wiedenbrücker, die einem nicht nur den Weg weisen, sondern auch zeigen. Ansonsten wäre das #Refektorium schwer zu finden gewesen.

Die Frage des Tages war »Haben unsere Innenstädte Zukunft?« Die Antwort war schon zuvor klar: ja. Bloß was für eine? Wiedenbrück stellt sich völlig anders dar als Gütersloh. Vor allem gibt es hier praktisch keine Filialisten oder Billigstläden. Gleichwohl sehen sich auch die Wiedenbrücker Einzelhändler von #Amazon bedroht. Die Ursachen für die aktuelle Lage wurden von den Teilnehmern derweil auch in anderen Faktoren verortet – mangelnde Kaufkraft, verbesserungswürdige Aufenthaltsqualität, Verkehrssituation, Fehler in der Vergangenheit, eingeschränkte Einflussmöglichkeiten der Verwaltung, Verhalten der Vermieter et cetera. Aber man klagt, so ein Zwischenfazit, wie überall auf hohem #Niveau.

An Schlagfertigkeit mangelte es niemandem in der recht herzlichen Runde, gleichwohl an der Einsicht, dass man eine Innenstadt nur begrenzt erfolgreich planen, steuern oder ausdiskutieren kann. Sie ist ein hochkomplexes Phänomen, gar eine Emergenz, also mehr als die Summe ihrer Teile. Und – so Nassim Nicholas Taleb, der Epigone des schon in der Chinesischen Antike bekannten »Schwarzen Schwan Konzepts« – die Stadtteile sind am erfolgreichsten, von denen die Stadtplaner ihre Finger gelassen haben (vergleiche »Gütersloh, die Verkehrswende und der eklektische Zerfall«).

»Top to Bottom« ist selten sinnvoll und funktional, »Bottom up« ist die Regel – so funktioniert die #Evolution. Auch die einer Innenstadt. Man muss sie nur lassen. Natürlich muss es Regeln geben, und die gibt es auch. Aber eben nicht zu viele, nicht zu streng ausgelegte; und letztlich muss die Prämisse nicht lauten »Wie holen wir Kunden in die Innenstädte?« sondern »Wie sorgen wir dafür, dass Kunden in die Innenstädte kommen wollen?« Wie also weckt man den Willen, der bekanntlich der Vater des Gedanken ist? Mit Sachargumenten hat das wenig zu tun. Im besten Fall ist die Innenstadt ein #Sehnsuchtsort. Und Sehnsüchte weckt man mit Emotionen, und eben nicht mit Sachargumenten, wie etwa bei der Nonsensgeldverbrennungsmaßnahme »Heimat Shoppen« der sogenannten »IHK«.

Leider gibt es in Gütersloh kein #Kloster, also auch keine Klostergespräche. Am nächsten käme diesem Gedanken wohl die Idee von »Weltgesprächen« im Besprechungsraum vom #Weltladen am #Berliner #Platz, dem #HVP.  Zumal der Raum so leicht zu finden ist, dass es keine freundlichen Gütersloher bräuchte, um ihn zu finden. Der Weltladen ist ohnehin sehr viel kleiner als das Kloster Wiedenbrück – geschenkt.

Was im Übrigen auch auffällig war: Es gab beim Klostergespräch durchaus kontroverse Ansichten und Meinungen, die auch vorgetragen wurden, aber in einer toleranten, akzeptanten, fast herzlichen Atmosphäre. Niemand sah sich dazu veranlasst, irgendjemanden anzupöbeln, zu beschimpfen, runterzumachen, fertigzumachen oder durch passiv aggressive Moralismusrhetorik in den Wahnsinn zu treiben.

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