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Schizophrenie: Forscher stellen Zusammenhang zwischen genetischem Risiko und kognitiven Defiziten in FrageZoom Button

Schizophrenie: Paradigmenwechsel bei der Beurteilung. Bild: Grae Dickason, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Schizophrenie: Forscher stellen Zusammenhang zwischen genetischem Risiko und kognitiven Defiziten in Frage

Schizophrenie: Forscher stellen Zusammenhang zwischen genetischem #Risiko und kognitiven Defiziten in Frage

Cardiff, PTE, 8. September 2024

Eine Studie des Centre for Neuropsychiatric Genetics and Genomics präsentiert Forschungsergebnisse, die das herkömmliche Wissen über die kognitiven Defizite bei Patienten mit #Schizophrenie in Frage stellt. Michael Owen und Michael O'Donovan haben eine umfassende Überprüfung der aktuellen genetischen Studien und Populationsstudien durchgeführt. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass sich die prämorbide kognitive Beeinträchtigung bei den Betroffenen großteils durch nicht familiäre Faktoren erklären lässt, statt durch die gleichen ererbten genetischen Varianten, die das Schizophrenierisiko selbst erhöhen können. Bei diesen prämorbiden kognitiven Beeinträchtigungen handelt es sich um einen niedrigeren IQ und andere kognitive Defizite, die bereits vor dem Ausbrechen der Psychose vorhanden sind. Laut Owen wurde seit Jahrzehnten angenommen, dass die prämorbiden kognitiven Probleme dieser Patienten direkt durch die gleichen genetischen Faktoren verursacht werden, die auch die Krankheit selbst verursachen. »Das scheint nicht der Fall zu sein. Stattdessen dürften viel eher neurologische Entwicklungsstörungen sowohl für die kognitiven Defizite als auch ein erhöhtes Erkrankungsrisiko verantwortlich sein.«

Seltene genetische Varianten entscheidend

Insgesamt liefert die aktuelle Studie in 4 Bereiche neue Erkenntnisse. Eine prämorbide kognitive Beeinträchtigung markiert das Vorhandensein einer zugrunde liegenden Störung der neurologischen Entwicklung, die das Risiko einer Schizophrenie erhöht. Diese kognitive Beeinträchtigung ist jedoch an sich für das Entstehen dieser #Krankheit nicht kausal. Weiteres ist das Ausmaß, in dem die kognitiven Fähigkeiten einer Person von dem abweichen, was aufgrund der Familiengeschichte zu erwarten wäre, ein besserer Prädiktor für der zugrunde liegenden Störung der neurologischen Entwicklung, die das Schizophrenierisiko erhöht als die absolute kognitive Fähigkeit. Drittens scheint die Störung der neurologischen Entwicklung nicht primär durch die gleichen familiären Faktoren verursacht zu werden, die das Schizophrenierisiko erhöhen oder die typischerweise die kognitive Fähigkeit in der Allgemeinbevölkerung beeinflussen. Zu den familiären Faktoren gehören auch vererbte genetische Varianten. Stattdessen tragen seltene genetische Varianten wie Copy Number Variations (CNVs) und schädigende kodierende Mutationen, die als neue oder De novo Mutationen auftreten, so viel bei wie andere nicht familiäre, umweltbedingte Risikofaktoren.

Spektrum statt Subtyp

Schließlich gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass bei manchen Patienten nach der Diagnose ein weiterer kognitiver Abbau stattfindet und auch ein erhöhtes Demenzrisiko vorliegt. Dabei scheint jedoch keinen wesentlichen Zusammenhang mit einem genetischen Risiko für neurodegenerative Erkrankungen zu geben. Die Forscher schlagen ein Modell vor, bei dem neurologische Entwicklungsstörungen, die großteils durch nicht familiäre Faktoren beeinflusst werden, zu einer kognitiven Beeinträchtigung und einer erhöhten Anfälligkeit für Schizophrenie führen. Owen und O’Donovan stelllen auch die Vorstellung eines neurologischer Entwicklungssubtyps der Schizophrenie in Frage. Sie schlagen stattdessen den Einsatz des Spektrums einer neurologischen Entwicklungsstörung über die ganze Krankheit hinweg vor. Die Forscher betonen in »#Genomic #Psychiatry« auch, dass die Ursachen des kognitiven Abbaus nach dem Auftreten der Schizophrenie näher erforscht werden müssen. Zudem sei auch das erhöhte #Demenzrisiko in dieser Patientengruppe genauer zu untersuchen.

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