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Nachruf: Manfred Bierwisch – Begründer der modernen Grammatiktheorie in Deutschland verstorbenZoom Button

Manfred Bierwisch bei einem Vortrag an der Humboldt Universität zu Berlin, 2018. Foto: Stefan Mülller, Schwarzweißausschnitt, CC BY SA 4.0, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Nachruf: Manfred Bierwisch – Begründer der modernen Grammatiktheorie in Deutschland verstorben

Nachruf: Manfred Bierwisch – Begründer der modernen Grammatiktheorie in Deutschland verstorben

Berlin, 23. August 2024

Das #ZAS trauert um Prof. Dr. Dr. h. c. #Manfred #Bierwisch, der am 31. Juli 2024 im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Bierwisch gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Sprachwissenschaftler nicht nur in Deutschland, sondern auch international.

Beginnend mit seiner Dissertation 1961 haben seine Arbeiten die Kerngebiete der deutschen Sprachwissenschaft revolutioniert und den Grundstein für eine moderne Grammatiktheorie gelegt, wie sie heute noch weitestgehend gültig ist. Seine #Forschung erstreckte sich darüber hinaus auch auf angrenzende Disziplinen wie die Neuropsychologie, aber auch #Literatur und #Musik.

Manfred Krifka, ehemaliger Direktor des ZAS, Freund und enger Kollege, betont: »Ohne die wegweisenden wissenschaftlichen Beiträge von Manfred Bierwisch, angefangen mit der Grammatik des deutschen Verbs von 1963, die trotz widriger Umstände ihre Anerkennung fanden, ohne sein intellektuelles Gewicht und Verhandlungsgeschick in der Zeit nach der Wende, würde es das ZAS mit hoher Sicherheit nicht geben. Ich fühle mich glücklich, ihn über die letzten vier Jahrzehnte gekannt zu haben, nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Menschen.«

Artemis Alexiadou, Direktorin des ZAS, ergänzt: »Mir wird die scharfe Intelligenz, Freundlichkeit und vor allem die Großzügigkeit von Manfred Bierwisch sehr fehlen. Er war ein großartiger Sprachwissenschaftler und ein außergewöhnlicher Mensch.«

Als #Wissenschaftler in der ehemaligen DDR war er immer wieder schwierigen politischen Umständen ausgesetzt, gleichzeitig gab es jedoch auch immer wieder Förderer, die seine außergewöhnliche Begabung erkannten und es ihm ermöglichten, weiter zu forschen.

1981 wurde an der Akademie der Wissenschaften am Zentralinstitut für Sprachwissenschaften unter der Leitung von Manfred Bierwisch die Arbeitsgruppe »Kognitive #Linguistik« eingerichtet. Das Zentralinstitut gilt quasi als Vorgängereinrichtung des ZAS. Als 1992 die Akademie der Wissenschaften aufgelöst wurde, wurde Manfred Bierwisch von der Max Planck Gesellschaft die Leitung einer erneut eingerichteten Arbeitsgruppe »Strukturelle Grammatik« übertragen, die für fünf Jahre an der #Humboldt #Universität angesiedelt war. 1993 wurde Bierwisch zum ordentlichen Professor an die Humboldt Universität zu Berlin berufen und war seit jeher eng dem ZAS verbunden.

Manfred Bierwisch hat nie aufgehört, Sprachwissenschaftler zu sein und hat bis zuletzt noch regelmäßig publiziert.

Das ZAS wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Auf der Homepage des ZAS wurde eine Gedenkseite mit einem digitalen Kondolenzbuch eingerichtet. Das Kondolenzbuch enthält auch Links auf ausführlichere Nachrufe.

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