Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Cover: Guido Sawatzki, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Lesetipps für Gütersloh: »Karl Lost, Verstolpert«, Psychothriller von Guido Sawatzki
Waldenbuch, 5. August 2024
Hotelier Panagiotis Varounas auf Thassos wird eines schönen Morgens tot aufgefunden – ausgerechnet dort, wo Zeitungsredakteur Karl Lost und seine Frau Isabel Urlaub machen. #Unfall oder #Mord? Auch im Fall von Karls verschwundenen Ex Geliebten tritt die Polizei bei ihren Ermittlungen weiterhin auf der Stelle. Stephanie, Karl Losts Tochter, ist auf Rache aus – denn Karl hatte die junge Familie einst wegen einer anderen Frau verlassen, da war Stephanie selber noch ein kleines Kind.
Dieser #Roman ist #Psychothriller und #Familiendrama zugleich. Der Journalist Karl Lost taumelt auf der verzweifelten Suche nach seiner Bestimmung im Leben durch diese Geschichte, sammelt erotische Abenteuer am Band, ist selbst dabei jedoch seines Lebens überdrüssig.
Die Geschichte ist angelegt als ein Kriminalspiel und Streitgespräch mit zwei Erzählern: Karl und sein vom deutschen Rechtssystem nicht gänzlich überzeugter Anwalt Heinz Sauter – weshalb der Roman nicht völlig frei von Ironie ist. Die Intimität und Eigendynamik ihrer Dialoge lassen an Direktheit keine Wünsche offen.
Freude an diesem Psychothriller finden Menschen mit Sinn für ungewöhnliche, unorthodoxe Denkweisen, die dieser »Lebensroman« reichlich bietet.
Buchautor Guido Sawatzki
Alles begann mit einer Weissagung meiner Deutschlehrerin, einer aufrechten, standfesten »alten« Dame: »Aus Dir, mein Bub, wird noch was.« Diese Aussage klang damals nahezu prophetisch in meinen Ohren, zumal sie, was meine Noten betraf, nicht wirklich stolz auf diesen, ihren Schüler sein konnte. Aber geholfen hat mir dieser Satz viele Jahre später, als die Realität mich als #Journalist Wege gehen ließ, die meine Authentizität herausforderten. »Den Leuten aufs Maul schauen« durfte nicht bedeuten, sich mit ihnen und ihrer Meinung zu verbrüdern. Ich arbeitete immer gerne fürs #Lokale; eben weil ich dort den Menschen nah war – und nicht abgehoben agieren musste.
Dass ich #Philosophie studierte, war wohl auch kein Zufall. »Werde zu dem, der Du bist … « –mein Graswurzelsatz! Mensch sein dürfen bedeutete für mich immer auch ein Leben mit Kanten, an denen man sich stoßen und reiben konnte – ohne den sozialen Gedanken dabei zu ignorieren.
Zum Journalismus gehört immer auch, Grenzen auszuloten – auch die eigenen. Kritik ohne Selbstkritik funktioniert nicht. Dies bedeutete in meinem Fall, alle 3 bis 4 Jahre die Zeitung zu wechseln. Das Gehörte und Gelesene ohne Scheuklappen zu beäugen und zu hinterfragen – solche Leute bringen Sand ins Getriebe. Sie stören. Wer eingefahrene Wege verlässt, aneckt, »bewährte« Konstellationen beispielsweise zwischen Verleger und Werbekunde infragestellt, verursacht ein Durcheinander. Wird kaltgestellt.
So sind in meine Geschichten und Bücher Geschehnisse und Erlebnisse mit eingeflossen, die anfangs lediglich Randnotizen, Anekdoten, Puzzlestücke waren, die jedoch, zusammengesetzt, für mich der Beginn zu etwas Neuem waren – ja, immer noch sind. Es gibt nichts, was es nicht gibt – will heißen: Der menschliche Höhenflug beinhaltet immer auch Abstürze. Als Buchautor – und womöglich auch als Mensch. Hier hilft dann (manchmal) die Rückbesinnung auf »den Journalisten«: #Ellenbogen einsetzen, unter #Stacheldrahtzäunen hindurchrobben, sich durch #Schlammwüsten quälen.
Hindernisse überwinden. Damals – und heute.