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Krombacher Fassbrause Streuobst: Wieviel Streuobst ist drin?Zoom Button

Das Ziel des Qualitätszeichens von Hochstamm Deutschland ist eine kontrollierte Qualität von Produkten aus 100 Prozent Streuobst. Bild: Hochstamm Deutschland, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Krombacher Fassbrause Streuobst: Wieviel Streuobst ist drin?

#Krombacher #Fassbrause Streuobst: Wieviel Streuobst ist drin?

  • Das Ziel des Qualitätszeichens von Hochstamm Deutschland ist eine kontrollierte Qualität von Produkten aus 100 Prozent #Streuobst.
Rohrdorf, 23. Juli 2024

Die #Brauerei Krombacher vertreibt im Sommer 2024 einen Neuzugang im Fassbrausen Sortiment: Krombacher Fassbrause Streuobst. Wie viel Streuobst ist drin? Die gemeinnützige Plattform für Streuobsterhalt, Hochstamm Deutschland, fragt nach und zeigt, wie kontrollierte Streuobstqualität gelingt.

Seit diesen Sommer gibt es ein neues Erfrischungsgetränk der Krombacher Brauerei aus Kreuztal Krombach in Nordrhein Westfalen: Krombachers Fassbrause Streuobst. Hochstamm Deutschland, eine bundesweite gemeinnützige Plattform für den Streuobsterhalt, fragt nach, wie viel Streuobst wirklich drin ist. Der bundesweite Verein setzt sich unter anderem für einen Streuobst Nachweis für hochwertige Streuobstprodukte ein.

Neue Sorte im Fassbrause Sortiment

Ab Mai 2024 erweitert Krombacher sein Fassbrausen Sortiment um die Sorte Streuobst. Laut einer Pressemitteilung der Brauerei im nordrhein westfälischen Kreuztal, ist es die erste Fassbrause, die aus »mehreren Sorten« bestehe. Fassbrausen sind in der Regel alkoholfreie Erfrischungsgetränke, hergestellt aus einem Malzauszug. Die mittlerweile 10. Fassbrausen Sorte enthält nach Angaben von Krombacher einen namensgebenden Mix aus verschiedenen Fruchtsäften. #Kunden erhalten sie im 6 mal 0,33 Liter Sixpack in ausgewählten Märkten.

Wie viel Streuobst ist in der Fassbrause Streuobst?

Auf Nachfrage von Hochstamm Deutschland antwortete die Brauerei per E Mail zu ihrem neuen Produkt am 14. Juni 2024: »Die Namensgebung (Anmerkung der Redaktion: Streuobst) leitet sich von der Zusammensetzung mehrerer Früchte ab, welche im Streuobstanbau beliebt sind: #Apfel, #Birne #Mirabelle und #Pflaume.« Informationen zu Lieferanten und der Rezeptur könnten nicht offengelegt werden. Laut Zutatenliste enthält das Erfrischungsgetränk: Wasser, Zucker, Zitronensaft aus Zitronensaftkonzentrat (2,4 Prozent), Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat (1,2 Prozent), Birnensaft aus Birnensaftkonzentrat (0,9 Prozent), Mirabellensaft aus Mirabellensaftkonzentrat (0,6 Prozent), #Kohlensäure, Pflaumensaft aus Pflaumensaftkonzentrat (0,3 Prozent), natürliches Aroma, Gerstenmalzextrakt, färbendes Konzentrat aus #Karotte.

Stammt der Saftanteil von Streuobstflächen?

Mehrmalige schriftliche und telefonische Nachfragen, welche der enthaltenen Säfte aus Saftkonzentrat tatsächlich von Streuobstflächen stammen und wie Krombacher diese Herkunft sicherstellt, blieben bislang unbeantwortet. Entsprechend der Zutatenlisten sind es insgesamt 3 Prozent Saft aus Saftkonzentrat, die potenziell von Streuobstwiesen stammen könnten.

Streuobst und gesetzlicher Schutz

Nach Angaben des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden Württemberg gibt es für den Begriff »Streuobst« keine Legaldefinition im Lebensmittelrecht. Es gelte aber Artikel 7, Absatz 1, Buchstabe a, der Lebensmittelinformationsverordnung (Verordnung (EU) Nummer 1169/2011 – kurz »LMIV«): Informationen über Lebensmittel dürfen nicht irreführend sein, zum Beispiel in Bezug auf Art, Identität, Eigenschaften, Zusammensetzung, Menge oder Herkunftsort und Methode der Herstellung oder Erzeugung. Aus Sicht der Lebensmittelüberwachung in Baden Württemberg impliziert der Begriff »Streuobst« zum Beispiel auf Apfelsaftprodukten, ohne weitere Angabe zum Streuobstanteil den Verbrauchern, dass das Produkt Früchte von Streuobstwiesen enthält. Bei der Beurteilung von Angaben zu Streuobst müsse die Lebensmittelüberwachung die Sichtweise einer normal informierten, angemessen aufmerksamen und verständigen Durchschnittsverbraucherin zugrunde legen. Die Legaldefinitionen für Streuobst, zum Beispiel im Naturschutzrecht, seien dem normalinformierten und verständigen Durchschnittsverbraucher jedoch nicht im Detail bekannt. Deshalb sei als charakteristisch für Streuobst aus Verbrauchersicht folgende Beschreibung anzusehen: »Obst ausextensivem Anbau von überwiegend hochstämmigen Obstbäumen verschiedener Arten und Sorten, Alters und Größenklassen in weiträumigen Abständen, wobei die Bäume häufig »verstreut« in der Landschaft stehen und sich vom Plantagenanbau abgrenzen«.

Letztlich liegt es in der Verantwortung des Herstellers, den Lebensmittelüberwachungsbehörden plausibel nachzuweisen, wie die Angaben auf dem Etikett zustande kommen und dass sie korrekt sind. Im besten Falle wird ein dementsprechendes Qualitätssicherungssystem angewandt.

Was macht Streuobst besonders und schützenswert – auch auf dem Produkt?

Was unterscheidet Streuobst von intensivem Obstbau? In Nordrhein Westfalen, Sitz des Unternehmens, gelten Streuobstbestände als flächige Halb und Hochstamm Obstbaumbestände im Abstand von etwa 10 mal 10 Metern. Sie werden überwiegend als Dauergrünland durch Mahd oder Weide extensiv bis mäßig intensiv bewirtschaftet. Im Unterschied zu halb oder niederstämmigen Obstplantagen zeichnen sich Streuobstbestände durch eine deutlich höhere strukturelle und biologische Vielfalt aus, Einzelbäume sind erkennbar. Die #Bewirtschafter nutzen sowohl die Früchte als auch den Unterwuchs. Nach dem #Landesnaturschutzgesetz #NRW (Paragraph 42, Absatz 4) sind extensiv genutzte Obstbaumwiesen oder weiden aus hochstämmigen Obstbäumen mit einer Fläche ab 2.500 Quadratmetern (Streuobstbestände) gesetzlich geschützt.

Streuobstbestände sind zwingend auf engagierte, fachlich versierte #Bewirtschafter angewiesen, die Bäume und Unterwuchs pflegen. Die menschengemachte Kulturlandschaft bekommt allerdings Jahr für Jahr mehr Lücken. Es fehlt an Wertschätzung und Wertschöpfung für die bewirtschaftenden Menschen, die den seit 2019 offiziell als immaterielles Kulturerbe anerkannten »Streuobstanbau« bewahren und weiterentwickeln.

Produkte aus Streuobst: Erhalt durch #Nutzung

3 Prozent Saftanteil ungewisser Herkunft mit dem Label »Streuobst« der neuen Krombachers Fassbrause leistet keinen Beitrag zum Erhalt der Streuobstbestände in Deutschland. Dennoch gilt: Die Ernte aus Streuobstbeständen – vom Apfel bis zur Zwetschge ist eine perfekte Grundlage für hochwertige Lebensmittel und Getränke. »Erhalt durch Nutzung« ist das Credo von Hochstamm Deutschland. Zusammen mit vielen regionalen und lokalen Partnern setzt der Verein sich dafür ein, Streuobst über Produkte in Wert zu setzen. Der Verein erarbeitet bis Winter 2024 ein Qualitätszeichen für 100 Prozent Streuobstprodukte. Das Qualitätszeichen zeigt Verbrauchern: Hier erwartet sie – garantiert und kontrolliert – 100 Prozent Genuss aus 100 Prozent Streuobst. Mehr

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