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Save the Children Deutschland: Allein, verschleppt oder verschüttet – 21.000 Kinder im Gazastreifen vermisstZoom Button

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Save the Children Deutschland: Allein, verschleppt oder verschüttet – 21.000 Kinder im Gazastreifen vermisst

Save the #Children Deutschland: Allein, verschleppt oder verschüttet – 21.000 #Kinder im #Gazastreifen vermisst

Berlin, 24. Juni 2024

Mindestens 21.000 Kinder werden Schätzungen zufolge im Gazastreifen vermisst. Sie irren allein umher, sind inhaftiert, unter Trümmern verschüttet oder in Massengräbern begraben. Save the Children fordert dringend Maßnahmen zum Schutz der Kinder im Gazastreifen, darunter sichere Unterkünfte, den ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen und die Verbesserung der Familienzusammenführung. Alle inhaftierten Kinder müssen freigelassen und Verbrechen an Kindern aufgeklärt werden.

Die Vereinten Nationen vermuten, dass mindestens 17.000 Minderjährige im Gazastreifen auf sich gestellt sind, weil ihre nahen Verwandten getötet wurden oder sie auf der Flucht von ihnen getrennt wurden. Für die Gesamtzahl der vermissten Kinder rechnet Save the Children rund 4.000 Minderjährige hinzu, die mutmaßlich unter den Trümmern begraben sind. Weitere Kinder wurden nach UN Angaben in Massengräbern begraben und sind nicht identifizierbar, andere wurden verschleppt oder inhaftiert.

»Eltern, die nicht wissen, ob ihre Kinder noch leben und Kinder, die in einem Konfliktgebiet auf sich allein gestellt sind: Das ist der Albtraum, in dem Familien im Gazastreifen leben«, sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. »Kinder haben ein Recht auf Unversehrtheit und Schutz. Unbegleitete Kinder brauchen jede erdenkliche Unterstützung, um mit ihren Familien vereint oder in einem neuen Zuhause betreut zu werden. Und für die getöteten Kinder gilt: Ihr Tod muss förmlich festgestellt, ihre Angehörigen informiert, die Beerdigungsriten respektiert und Rechenschaft eingefordert werden. Die Zerstörung von Familien muss aufhören und die Menschen im Gazastreifen müssen in vollem Umfang die dringend benötigte humanitäre Hilfe erhalten. Dazu braucht es endlich einen dauerhaften Waffenstillstand.«

Ein Kinderschutzexperte von Save the Children im Gazastreifen berichtet: »Jeden Tag finden unsere Teams mehr unbegleitete Kinder und jeden Tag wird es schwieriger, sie zu unterstützen. Wegen der Kämpfe erreichen wir Kinder und ihre Familien nur sehr eingeschränkt. Viele Menschen müssen immer wieder von einem Ort zum anderen fliehen, das erschwert die Zusammenführung von Kindern und ihren Eltern. Nachbarn und entfernte Verwandte, die unbegleitete Kinder aufgenommen haben, haben zudem Mühe, ihnen eine Unterkunft, Nahrung und Wasser zu geben. Viele Kinder sind bei Fremden oder ganz allein untergekommen und dadurch einem erhöhten Risiko von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung und Vernachlässigung ausgesetzt.«

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden seit dem 7. Oktober mehr als 14.000 Kinder getötet. Etwa die Hälfte von ihnen konnte noch nicht identifiziert werden. Die Identifizierung eines Leichnams ist nahezu unmöglich, wenn ganze Familien getötet wurden und die benötigte Ausrüstung und die Expert*innen aufgrund von Einreisebeschränkungen nicht in den Gazastreifen gelangen können.

Seit Oktober wurden zudem mindestens 33 israelische Kinder getötet und es ist unklar, ob sich unter den Geiseln im Gazastreifen noch Kinder befinden. Seit dem 9. Juni sollen zudem rund 250 palästinensische Kinder aus dem Westjordanland in israelischer Militärhaft sein, ohne Kontakt zu ihren Familien.

Hinweise für die Redaktionen:

  • Etwa 10.000 Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen im Gazastreifen unter Trümmern begraben. Da 40 Prozent aller Opfer im Gazastreifen Kinder sind, geht Save the Children davon aus, dass darunter etwa 4.000 Kinder sind. Zusammen mit den geschätzt 17.000 unbegleiteten Kindern werden somit mindestens 21.000 Kinder vermisst.

  • Save the Children arbeitet seit 1953 in den palästinensischen Gebieten. Im Gazastreifen arbeitet die Kinderrechtsorganisation mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, um neben anderen Aufgaben unbegleitete Kinder zu identifizieren und zu unterstützen. Dazu gehören die individuelle Betreuung von Kinderschutzfällen, Bargeldhilfen für Betreuungspersonen, die sich um unbegleitete Kinder kümmern sowie psychosoziale Unterstützung. Save the Children bietet Kindern auch Zugang zu Schutzräumen und Spielräumen sowie Unterstützung in den Bereichen Ernährung und Gesundheit.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

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