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Roni Horn. Foto: Museum Ludwig, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Museum Ludwig, Köln, Roni Horn: Give me Paradox or Give Me Death, 23. März bis 11. August 2024
Köln, 13. Dezember 2023
»Give Me Paradox« or »Give Me Death« ist eine umfangreiche Einzelausstellung der einflussreichen US amerikanischen Künstlerin Roni Horn mit mehr als 100 Werken, die von den Anfängen ihrer künstlerischen Tätigkeit bis heute reichen.
Thematische Schwerpunkte des Œuvres von Horn, die mit #Skulptur, #Fotografie, #Zeichnung und #Künstlerbüchern arbeitet, sind Identität, Veränderlichkeit und Unruhe. Der Titel der Ausstellung geht auf Patrick Henry, einen herausragenden Vertreter der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung im 18. Jahrhundert, zurück, der eine Rede mit den berühmten Worten beendete: »Gebt mir Freiheit oder den Tod!« Indem sie »Freiheit« durch »Paradox« ersetzt, verweist die Künstlerin auf ihre Vorliebe für die Kopplung 2 einander widersprechender Aussagen. Dieser für ihr Werk zentrale Aspekt findet auch Niederschlag in ihrer Verwendung von Dopplungen und Paaren.
Am Eingang zur Ausstellung werden die Besucher von »This is Me, This is You« (1997 bis 2000) begrüßt. Auf 2 einander gegenüberliegenden Wänden werden jeweils achtundvierzig gerahmte Fotografien präsentiert, die die Nichte der Künstlerin in ihrer Jugend zeigen. Die Porträts wurden im Verlauf von zwei Jahren aufgenommen. Jedes Foto hat ein Pendant auf der gegenüberliegenden Wand, das sich nur durch minimale, in Bruchteilen von Sekunden aufgetretene Veränderungen unterscheidet. 1989 erläuterte Horn in einem Interview: »Die Paarform verweigert sich durch die Bedingung, doppelt zu sein, aktiv der Möglichkeit, als ein Ding an sich erfahren zu werden.« Der Einsatz von Doppelungen und Paaren trägt auch Horns Überzeugung Rechnung, dass Identität fließend sei.
Yilmaz Dziewior, Kurator der Ausstellung, kommentiert: »Lange bevor Begriffe wie ›genderqueer‹ oder ›nonbinär‹ in den öffentlichen Diskurs gelangten, untersuchte Roni Horn bereits fluide Darstellungen von Gender. Auf ihren (Selbst-)Porträts ist eine Person zu sehen, die zwischen den Geschlechtern fluktuiert, ohne dass sie für diese Existenzweise ein eigenes Wort zu finden bräuchte. Sie zeigt Menschen als Organismen, die sich fortwährend im Zustand der Verwandlung befinden. Horns Objekte, Fotografien und Zeichnungen, obschon höchst präzise und hochgradig ästhetisch, besitzen eine befreiende und emanzipatorische Kraft, gerade weil sie oft schwer fassbar sind und sich eindeutigen Definitionen entziehen.«
Beim Gang durch die Ausstellung treffen die Betrachter auf bislang noch nie ausgestellte Zeichnungen der späten 1970er Jahre, außerdem auf eine Auswahl von Farbpigment-Zeichnungen, die zwischen 1983 und 2018 entstanden sind. Zu den vorgestellten fotografischen Werken gehören die bahnbrechende Arbeit »Still Water« (»The River Thames, for Example«) (1999), die in 15 Fotografien ein Porträt der Themse in Südengland entwirft, »a. k. a.« (2008/2009), eine Serie, die die Künstlerin in verschiedenen Momenten ihres Lebens zeigt, sowie »Portrait of an Image (with Isabelle Huppert)« (2005/2006) mit Aufnahmen, in denen die französische Schauspielerin in verschiedenen ihrer Filmrollen auftritt.
Zu den #Skulpturen in der Ausstellung gehören Werke aus der Serie »When Dickinson Shut Her Eyes« (1993 bis 2008), in der Horn Gedichte von Emily Dickinson aufgreift, »Gold Field« (1980/1994), das zu 99,99 Prozent aus #Blattgold besteht, und »Untitled« (»The tiniest piece of mirror is always the whole mirror«) (2022), ein zehnteiliges Werk aus #Gussglas, das die Umgebung reflektiert.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen von Yilmaz Dziewior, Zoë Lescaze, Andrew Maerkle, Isabel de Naverán und Kerstin Stakemeier.
Roni Horn (geboren 1955 in New York) studierte an der Rhode Island School of Design in Providence und an der Yale University, New Haven. Einzelausstellungen ihrer Werke waren unter anderem zu sehen in der Kunsthalle Basel (1995), im Centre Pompidou, Paris (2003), in der Tate Modern, London, und im Whitney Museum of American Art, New York (beide 2009), im Kunsthaus Bregenz (2010), in der Hamburger Kunsthalle (2011), in der Fundació Joan Miró, Barcelona (2014), in der De Pont Foundation, Tilburg (1994, 1998, 2016), in der Fondation Beyeler, Basel (2016, 2020), im Glenstone Museum, Potomac (2017), in der Pinakothek der Moderne, München (2018), im Menil Drawing Institute, Houston (2018/2019), im Pola Museum of Art, Hakone (2021/22), im Centro Botín, Santander, und im He Art Museum, Guangdong (beide 2023). Zuletzt nahm Horn an Gruppenausstellungen im Museum Brandhorst, München, und im Kunsthaus Zürich (beide 2023), im Los Angeles County Museum of Art (2021) sowie an der Manifesta 14 in Pristina (2022) teil. Sie wurde mit verschiedenen Preisen und Auszeichnungen geehrt, so mit dem Guggenheim Fellowship (1990), dem Alpert Award (1998) und dem Joan Miró-Preis (2013).
Kurator Yilmaz Dziewior
Kuratorische Assistenz Kerstin Renerig, Leonore Spemann
Die Ausstellung wird großzügig gefördert von der #REWE Group GmbH, der Russmedia Holding, der Peter und Irene Ludwig Stiftung, der Gesellschaft für Moderne Kunst am #Museum #Ludwig, der Galerie #Hauser & Wirth, der #Glenstone #Foundation und der #Kukje #Gallery. Zusätzliche Unterstützung erhält sie von unserem Innovationspartner #Rimowa.
Das Museum Ludwig verwendet in seinen Mitteilungen über die Ausstellungen in den sozialen Medien den Hashtag #MLxRoniHorn.