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Dr. David Effinger. Foto: privat, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Kohlenhydratarme Diät bei septischen Patienten auf Intensivstation: Forschungsgruppe aus München und Bochum gewinnt 1. Platz beim DIVI Forschungspreis für klinische Forschung
München, 29. November 2023
Der 1. Platz beim #Forschungspreis klinische #Forschung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für #Intensivmedizin und #Notfallmedizin (DIVI) geht in diesem Jahr an ein kooperierendes Forschungsteam des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum und des LMU Klinikums München. Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie konnte das Team um Dr. Dr. med. David Effinger (LMU Klinikum) erstmals nachweisen, dass eine kohlenhydratarme, sogenannte ketogene Diät (KD), nicht nur ein sicher durchführbares Ernährungsregime bei #Sepsis #Patienten auf der Intensivstation darstellt, sondern sich auch positiv auf den Behandlungsverlauf auswirkt. Vorhergehenden Studien zufolge verbessert eine solche Diät maßgeblich die Immunfunktion – und könnte daher auch der Immundysfunktion bei Sepsis entgegenwirken. »Die Studienergebnisse der Forschungsgruppe um Dr. Effinger zeigen eindrucksvoll, dass Ernährung ein wichtiger therapeutischer Baustein in der Behandlung unserer kritisch kranken Patienten ist«, sagte #DIVI Kongresspräsident Professor Thorsten Brenner bei der Preisverleihung im Rahmen der heutigen Eröffnungsveranstaltung auf dem Jahreskongress »#DIVI23« in #Hamburg. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.
Insgesamt analysierte die Forschungsgruppe zwischen 2020 und 2022 Daten von 40 Sepsis Patienten. Die eine Hälfte der Patienten wurde als Interventionsgruppe mit kohlenhydratarmer, ketogener Sondennahrung versorgt, während die andere Hälfte als Kontrollgruppe Standardnahrung mit normalem Kohlenhydratgehalt erhielt. Im #Zeitverlauf zeigten sich einige Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Im Gegensatz zu einem Großteil der Kontrollgruppe benötigte nach zwei Tagen beispielsweise kein Patient aus der Interventionsgruppe mehr eine Insulinbehandlung. Auch die Dauer der Beatmungstherapie konnte bei den Patienten mit ketogener Diät verkürzt werden. Gleichzeitig wurden keine klinischen oder laborchemischen Nebenwirkungen festgestellt. »Wir konnten somit erstmals nachweisen, dass eine KD bei intensivmedizinischen Krankheitsbildern ein sinnvolles Ernährungskonzept mit großem therapeutischem Potenzial darstellt«, erklärt Effinger.
Um auf Basis dieser vielversprechenden Ergebnisse Empfehlungen für die klinische Anwendung ableiten zu dürfen, bedarf es nun einer größeren, multizentrischen prospektiven randomisierten Studie. Die Integration dieser besonderen Diät in den Klinikalltag könnte laut David Effinger so aussehen: »Zunächst sollten kritisch kranke Patienten eine enterale Sondennahrung mit ketogener Formulierung bekommen. Wenn sie später in der Lage sind, selbstständig wieder Nahrung aufzunehmen, muss man ketogene Menüs anbieten. Das bedarf einer engen Absprache mit der Klinikküche. Wir haben in der damaligen Studienzeit selbst Rezeptideen beziehungsweise Menüs zusammengestellt und in Kooperation mit den Kollegen der Bochumer Klinikküche angeboten«, so Effinger.
Der DIVI Forschungspreis, auch bekannt als Posterwettbewerb, wird jährlich im Rahmen des DIVI Kongresses verliehen. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft möchte die DIVI damit der methodischen Diskussion einen höheren Stellenwert einräumen. Die jeweils vier besten Abstracts aus den Bereichen klinische und experimentelle Medizin werden von einer Expertenjury vor dem Kongress bewertet und ausgewählt. Die beiden Sieger erhalten 4.000 Euro, die zweiten 2.000 Euro und die Plätze 3 und 4 je 1.000 Euro.
Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 4.300 persönlichen Mitgliedern und 19 Fachgesellschaften aus #Anästhesiologie, #Chirurgie, #Innerer #Medizin, #Kindermedizin und #Jugendmedizin sowie #Neurologie und #Neurochirurgie. Ihre fächer und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der #Intensivmedizin und #Notfallmedizin aus.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24. Dezember 1953 und ist damit ein nicht wirtschaftlicher Verein gemäß Paragraph 21 fortfolgend BGB. Mehr …