Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Anja Asche – Bestäubungsdrohne »iBee 1Pro«. Foto: Anja Asche, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Mini #Drohne »iBee 1Pro« ist betäubungsbereit
Berlin, 19. November 2023
Das #Modell »iBee 1Pro« hat zwar keine Ähnlichkeiten mehr mit einer echten Honigbiene, wiegt aber kaum mehr als das Original. Die zierliche Drohne steht auf 4 haardünnen Beinchen, darauf schwebt ein länglich geschuppter Körper, ausladende Fühler thronen über dem Kopf, unter dem eine winzige Elektrode sichtbar ist. Die Bestäubung übernimmt ein circa 6 Zentimeter langer, nach oben gebogener #Schwanz, der einer Pfauenfeder entnommen wurde. Der künstliche Pollinator bringt es auf eine Flugkapazität von sensationellen 180 Stunden, wofür der leistungsstarke A16 Beeonic #Prozessor in Kombination mit dem Betriebssystem »iRobo 2« verantwortlich ist.
Neben dem Namen erinnert auch der Preis des kleinen Wunderwerkes an ein #Smartphone der Firma #Apple. Was vielleicht an der konzeptionellen Nähe zwischen Biene und Apfelbaum liegt.
Die »Roboterbiene« ist Teil einer Prototypen Serie von winzigen »Bestäubungsdrohnen« der Künstlerin Anja Asche. Ihre fragilen Insekten tragen vielsagende Namen wie »Sumsum Orbit S1« oder besagte »iBee 1Pro«. Auf Produktbeschreibungen werden wir über Flugkapazität, Flügelschlagfrequenz und Betriebssystem informiert. Bis hin zum Kaufpreis persifliert Asche unsere Faszination für Geräte, die die Welt einfacher und besser machen sollen. Für jedes Problem scheint es eine technische Lösung zu geben. Doch dann werden wir wieder auf uns zurückgeworfen. Denn die zauberhaften Kunstbienen, die sie aus Ahorn oder Lindenblütensamen, Kätzchenknospen, kleinsten Federn von Singvögeln und schlanken Pfauenfedern, aus Goldfolie, Kupferdraht, transparenten Röhrchen und winzigen Elektroden kreiert, sind flugunfähig. Sie sind Fiktion, Fantasien aus Kindertagen, als wir die Welt aus #Kastanien und #Streichhölzern nachzuahmen versuchten.
Anja Asche, die in Berlin arbeitet und lebt, studierte zunächst Architektur, bevor sie sich intensiv der bildenden Kunst zuwendete. Ihre fragilen und gleichzeitig tiefgründigen Kunstwerke laden dazu ein, genauer hinzuschauen und sich auf die großen Fragen des Seins einzulassen.
Mit Ihren Pollinatoren möchte sie explizit auf das Bienensterben aufmerksam machen. Die BetrachterInnen zum nachdenken anregen. Denn, anstelle die Ursachen des Sterbens zu beheben, arbeiten Wissenschaftler schon länger an Roboter Drohnen, die unsere Bienen ersetzen sollen.
Die faszinierenden »Bestäubungsdrohnen« und weitere Werke der Künstlerin sind noch bis zum 8. Dezember 2023 in der Ausstellung Anja Asche – fragile Kräfte der #Kunstgalerie Altes #Rathaus #Fürstenwalde/Spree zu besichtigen.
»Anja Asche hat ein Auge für das Kleine, für Dinge oder Phänomene, die so alltäglich oder unbedeutend zu sein scheinen, dass sie übersehen oder nicht wahrgenommen werden. In ihren fragilen, filigranen und auf den ersten Blick ephemer wirkenden #Installationen, die sie aus Papier, Pflanzensamen, Gräser, Ästen, Flechten und anderen Fundstücken fertigt, setzt sie sich auf eine subtile, minimalistische und sehr überzeugende Art mit der Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit der Existenz und der Fragilität der Identität auseinander«, Urszula Usakowska Wolff. Mehr …