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Forscher: Vertrauen in Wissenschaft gefährdet. Foto: Fernando Zhiminaicela, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Paper Flut schadet Vertrauen in Wissenschaft

Paper Flut schadet Vertrauen in #Wissenschaft

  • Anzahl der Publikationen ist seit 2016 weltweit um 47 Prozent auf 1,9 Millionen Artikel angestiegen

Barcelona, PTW, 8. November 2023

Ein rapider Anstieg veröffentlichter wissenschaftlicher Artikel könnte das Vertrauen in die #Forschung selbst untergraben, zeigt eine Studie unter Beteiligung von Dan Brockington vom Institute of Environmental Science and Technology of the Universitat Autònoma de Barcelona. Bestimmte Verlage wie das Multidisciplinary Publishing Institute (MDPI) und Elsevierhaben zu diesem Wachstum überproportional beigetragen, heißt es. Wurden 2016 weltweit noch rund 1,9 Millionen Artikel publiziert, ist dieser Wert 2022 mit 2,8 Millionen Artikeln um 47 Prozent gestiegen.

Peer Review braucht Zeit

Laut Brockington liegt der Vorteil der aktuellen Studie in ihren Vergleichsdaten zu einer Vielzahl an Verlagshäusern. Damit werde sichtbar, ob Verleger sich ungewöhnlich verhalten oder ob es zu sektoralen Verschiebungen gekommen ist. Co Autor Mark Hanson von der University of Exeter betont, dass das öffentliche Vertrauen in die Wissenschaft davon abhängt, dass sie sachgemäß durchgeführt wird. "Das bedeutet, dass Artikel ordentlich peer reviewed sein sollten. Das braucht Zeit. Das bringt aber auch mit sich, dass manche Artikel abgelehnt werden, dann entweder überarbeitet und verbessert oder zurück zum Reißbrett geschickt werden." Die Studienergebnisse legen jedoch nahe, dass das bei manchen Verlegern nicht passiert

Mangelnde Sorgfalt ist laut den Experten aber nicht eine Folge von mehr »Open Access #Publishing«. Es gebe Verleger, die ihren Content nicht so drastisch erhöhen. Brockington zufolge geht es hier eher um die Art des Geschäftsmodells, in das das Open Access Publishing eingebettet ist. Das MDPI wird in der #Studie prominent dargestellt und steht hinter rund 27 Prozent des Wachstums seit 2016. Das Unternehmen ist jedoch nicht das einzige in diesem Bereich. MDPI und »Frontiers« haben das Wachstum durch die Schaffung von zahlreichen Sonderausgaben befeuert, in denen Artikel mit einer verringerten Bearbeitungszeit veröffentlicht werden. Laut der Studie hat MDPI eine Bearbeitungszeit von rund 37 Tagen.

Zu schnelles #Veröffentlichen

Die Forscher betonen, dass es nicht möglich ist, in nur 37 Tagen hochkomplexe wissenschaftliche Artikel einer Peer Review zu unterziehen. Damit stellt sich auch die Frage nach der Freiheit der Herausgeber der Publikationen. Wie können sie, fragt sich Brockington, letztendlich dafür verantwortlich sein, was veröffentlicht wird, wenn sich so viele Publikationen in diese Richtung entwickeln. Zudem hat die plötzliche Zunahme der veröffentlichten Artikel zu einer #Inflation des Einflusses geführt.

Dieser Einfluss basiere auch darauf, wie häufig diese Artikel von anderen zitiert werden. Seine Bedeutung für die Verfasser besteht darin, dass er eingesetzt wird, um festzulegen, wer eine finanzielle Unterstützung bekommt. Die Studie weist auch nach, dass es bei MDPI zu einer großen Anzahl von Zitierungen innerhalb eines Verlages kommt. Damit habe auch das Profil dieser Publikationen einen drastischen Zugewinn zu verzeichnen. Details wurden in »arXiv« veröffentlicht.

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