Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Grafik: TUI LGBTQIA+ Travel Ranking, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Que(e)r durch Europa: das große TUI LGBTQIA+ #Travel #Ranking
Einer #Statista Umfrage zufolge zählt die Sicherheit für 41 Prozent der Deutschen zu den wichtigsten Aspekten bei der Wahl der Urlaubsdestination. Personen, die sich der LGBTQIA+ Community zugehörig fühlen, müssen hinsichtlich des Themas Sicherheit noch weitaus mehr Aspekte bei ihrer Reiseplanung beachten. Denn die gesellschaftliche und rechtliche Akzeptanz ist längst nicht überall auf der Welt gegeben. 69 Staaten verfolgen #Homosexualität strafrechtlich, in 11 Ländern droht sogar die Todesstrafe. Wir haben uns im Rahmen vom TUI LGBTQIA+ Travel Ranking angeschaut, welche europäischen Destinationen sich am besten für Strandurlaube und Städtereisen für die Community eignen, um LGBTQIA+ Personen Orientierung zu bieten, wo sie sich frei und unbesorgt bewegen können.
Die queere Community hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten weltweit immer mehr an Sichtbarkeit gewonnen. Kaum verwunderlich, macht sie doch einen bedeutenden Teil unserer Gesellschaft aus. 7 Prozent der Deutschen identifizieren sich laut einer im Jahr 2021 durchgeführten #YouGov Umfrage als Teil der LGBTQIA+ Community.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit gleichauf mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich, nur in Spanien ist mit einem Anteil von 10 Prozent der Befragten die queere Community in einem europäischen Land größer. In Anbetracht dessen, dass sich viele LGBTQIA+ Personen nicht offen zu dem Thema äußern, ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher sind. 24 Prozent der Befragten gaben an, sich zwar selbst nicht als Teil der LGBTQIA+ Community zu identifizieren, dafür aber enge Freunde oder Familienmitglieder zu haben,
die dieser angehören. Als besonders spannend erweist sich ein Blick auf die Verteilung innerhalb der Generationen. So identifizieren sich laut einer Statista Umfrage in der Generation X 3 Prozent der Befragten als homosexuell und 1 Prozent als bisexuell. In der darauffolgenden Generation Y gaben insgesamt bereits 6 Prozent an, sich als homo oder bisexuell zu identifzieren.
Als am vielfältigsten erweist sich die Generation Z: Unter den ab 1995 geborenen volljährigen Deutschen identifizieren sich 7 Prozent als homosexuell oder #bisexuell, während je weitere 1 Prozent pansexuell, asexuell oder queer als Eigenbezeichnung bevorzugen.
Die Rechtslage des Urlaubslandes zu kennen, ist für LGBTQIA+ Personen unabdingbar, um sicherzugehen, dass sie in ihrem Urlaub sicher sind. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diesbezüglich allerhand getan. Die #EU erkannte in den Jahren 2001 bis 2004 als erste internationale Organisation die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität ausdrücklich als Gründe an, auf deren Basis Diskrimierung gesetzlich verboten ist. In diesem Zeitraum ging das erste europäische Land, die Niederlande, mit gutem Beispiel voran und führte im Jahr 2001 die Ehe für alle ein. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte folgten ihr 17 weitere Länder, darunter auch Deutschland im Oktober 2017.
Anti Diskriminierungsgesetze und der rechtliche Schutz vor verbaler oder körperlicher Gewalt sind das eine. Ob LGBTQIA+ Personen aber auch seitens ihrer Mitmenschen Akzeptanz und Toleranz entgegengebracht wird, spielt eine nicht minder wichtige Rolle. In einer Ipsos Umfrage aus dem Jahr 2021 wurden Personen aus 27 Ländern weltweit zu ihrer Einstellung zur LGBTQIA+ Community befragt. Dabei gab mehr als die Hälfte an, sowohl Anti Diskriminierungsgesetze als auch einen offenen Umgang mit Sexualität und Geschlechtsidentität zu unterstützen. Dagegen waren jeweils weniger als 20 Prozent.
Wenn es jedoch um Händchenhalten, Umarmungen, Küssen etc. geht, sinkt die Unterstützung der Befragten auf lediglich 37 Prozent. 27 Prozent lehnen solche öffentlichen Liebesbekundungen prinzipiell ab. Es ist noch ein weiter Weg, bis in (und vor) den Augen der Gesellschaft jeder lieben darf, wen und wo er möchte.
Sicherheit, einfach eine gute Zeit haben und allen voran: eine glückliche Beziehung führen – einer Statista Umfrage zufolge sind dies die bedeutendsten Aspekte im Leben der LGBTQIA+ Community Deutschland.
Was im ganzen Leben im Mittelpunkt steht, spielt selbstverständlich auch bei der Reiseplanung eine entscheidende Rolle. Das große TUI LGBTQIA+ Travel Ranking konzentriert sich daher in erster Linie darauf, Reiseziele ausfindig zu machen, die Mitgliedern der Community sowohl Kultur, Spaß und Party als auch Sicherheit garantieren.
Mit diesem Ziel haben wir mehr als 50 europäische Reiseziele nach 10 Kriterien bewertet und daraus die Top 40 abgeleitet. Dazu gehören neben Lifestyle Kategorien, wie dem Angebot im Nachtleben, selbstverständlich auch rechtliche sowie Sicherheitsaspekte. Gibt es Anti Diskriminierungsgesetze im Land? Wie sieht es mit der Legalität von gleichgeschlechtlichen Beziehungen oder den Rechten für Transgender Personen aus? Ist im Notfall PEP (Postexpositionsprophylaxe) möglich und ein Medikament erhältlich? Und wie hoch ist die Akzeptanz für die LGBTQIA+ Community in der einheimischen Gesellschaft? Das TUI LGBTQIA+ Travel Ranking verschafft Dir den Überblick.
Ein Blick in die Top 10 zeigt: Deutsche Großstädte halten die Regenbogenfahne hoch. Mit weit über 50 LGBTQIA+ Clubs und Bars lockt die Bundeshauptstadt das queere Publikum. Köln und Hamburg trumpfen ebenfalls mit einem bunten Nachleben auf (jeweils 20+ Locations). Auch in den Top 10 des Gesamt Ranking sind mit Berlin, Köln, Frankfurt und Hamburg deutsche Städte stark vertreten. Was macht die deutschen Großstädte so attraktiv für die LGBTQIA+ Community?
Ein Punkt, in dem sich die Bundesrepublik vom Großteil der übrigen europäischen Länder unterscheidet, ist die offizielle Anerkennung des 3. Geschlechts. Beim Eintrag ins Personenstandsregister besteht in Deutschland seit Ende 2018 die Möglichkeit, die Option »divers« zu wählen. Eine solche Möglichkeit gibt es ansonsten europaweit nur in Island. Und doch haben die deutschen Städte nicht in jedem Punkt die Nase vorn. Während das Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) die sexuelle Identität sowie die Geschlechtsidentität ausdrücklich einbezieht, gibt es derzeit beispielsweise noch keine Gesetze im Strafgesetzbuch, die LGBTQIA+ Personen ausdrücklich erwähnen.
Besonders im Nachtleben ist ein sicheres Umfeld wichtig. Zahlreiche Bars und Clubs bezeichnen sich bereits selbst als LGBTQIA+ freundlich oder richten sich explizit an die queere Community. In der 2021 weltweit durchgeführten Umfrage von Ipsos gaben 21 Prozent der Deutschen an, bereits eine Location (Bar, Club et cetera) besucht zu haben, die sich auf LGBTQIA+ Gäste spezialisiert hat. Besonders viele Locations dieser Art finden sich in Berlin, Madrid und Paris. Wen es ans Meer zieht, wird in Maspalomas auf der kanarischen Insel Gran Canaria ein wahres LGBTQIA+ Paradies vorfinden. Hier finden sich viele Gay Only Resorts und Hotels sowie diverse Clubs und Bars für die LGBTQIA+ Community, darunter die beliebte Gay Disco »Heaven«. Zudem findet 2023 die Gay Pride bereits zum 21. Mal in Maspalomas statt.
*Quelle: TUI LGBTQIA+ Travel Ranking
Traditionell waren Bars und Clubs für die LGBTQIA+ Community schon immer ein wichtiger Treffpunkt, um in einem geschützten Raum miteinander in Kontakt zu kommen, weil man dort einfach so sein kann, wie man ist. Über die Jahre haben Dating Apps, aber auch ein unbeschwerter Umgang der jungen Generation mit ihrer Sexualität dazu beigetragen, dass viele Bars, besonders abseits der Metropolen, schließen mussten. Schaut man sich die aktuellen politischen Entwicklungen zum Beispiel in den USA an, wird deutlich, dass queere Safe Spaces wieder wichtiger denn je sind. Orte, an denen man keine Angst haben muss, auf Vorurteile oder Diskriminierung zu treffen. Dirk Baumgartl, Chefredakteur der Reisemagazins Spartacus Traveler.
Pride Events wie der Christopher Street Day locken allein in Deutschland jedes Jahr mehrere Millionen Menschen unter dem Zeichen des Regenbogens auf die Straße. Ihren Ursprung haben sie in den Stonewall Unruhen in New York am 28. Juni 1969. An diesem Tag fand in einer Bar in der Christopher Street eine Razzia statt, gegen die sich die queere Community zur Wehr setzte. Jedes Jahr wird weltweit mit großen Paraden an diesen Tag erinnert.
Am 28. Juni 1979 fand in Berlin der erste Christopher Street Day in Deutschland statt. Seitdem tummeln sich auf den jährlich stattfindenden Veranstaltungen unzählige LGBTQIA+ Personen sowie sich solidarisierende Personen auf den Straßen der Bundesrepublik. Zu den größten Events zählen dabei der CSD in Berlin sowie der CSD in Köln mit jeweils rund 1 Million Teilnehmenden. Laut der Ipsos Umfrage gaben 12 Prozent der Deutschen an, bereits an einem Event zum Support der LGBTQ+ Community, beispielsweise einer Pride Veranstaltung, teilgenommen zu haben.
Was in Deutschland heutzutage einer riesigen Party gleichkommt, birgt für viele Menschen in anderen Ländern jedoch noch immer große Risiken. So wurden beispielsweise in Serbien 2022 die Veranstaltung EuroPride und alle dazugehörigen Events von der Regierung abgesagt. Als Grund führte Präsident Alexsandar Vucic die Gewaltandrohung durch rechte Gruppen gegen die Teilnehmer der Pride Veranstaltung an. Bis 2014 fand in Istanbul die Pride Parade mit zuletzt mehr als 100.000 Teilnehmenden statt, 2015 wurde sie zum ersten Mal verboten und auch für die darauffolgenden Jahre untersagt. Bei einer Demonstration gegen diese Entscheidung wurden 2022 mehr als 200 Menschen festgenommen.
CSDs und Pride Veranstaltungen sind in erster Linie dazu da, Sichtbarkeit zu zeigen und auf aktuelle Missstände – sei es in Hinblick auf Gesetzgebung oder gesellschaftliche Diskriminierung – hinzuweisen. Im deutschsprachigen Raum stehen etwa Trans und Familienrecht im Fokus vieler Veranstaltungen. Inzwischen werden CSDs nicht nur in den Metropolen, sondern auch in vielen kleineren Städten gefeiert – und zwar nicht nur von der LGBTQIA+ Community, sondern auch von vielen heterosexuellen Unterstützenden. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und gibt gerade jungen queeren Menschen das Signal, dass sie nicht alleine sind. Blickt man in andere Länder der Welt, in denen Homosexualität immer noch strafbar ist, haben Pride Veranstaltungen eine politische Dimension, die den Teilnehmenden viel Mut abverlangt. Hier ist besonders wichtig, dass diese Communitys und deren Organisationen unterstützt werden und auch politischer Druck von anderen Ländern auf solche Staaten ausgeübt wird, um Diskriminierungen zu beenden. Dirk Baumgartl, Chefredakteur der Reisemagazins Spartacus Traveler.
Bei der Suche nach dem perfekten Reiseziel gilt es, diverse Aspekte zu beachten, je nachdem ob es eher ein relaxter Strand oder ein actionreicher Stadturlaub sein soll. Für LGBTQIA+ Personen spielen bei der Wahl des Urlaubslandes weitere Faktoren eine Rolle: Wie akzeptiert ist die queere Community in dem Reiseland? Wie sieht die gesetzliche Situation aus und wie sicher können sie sich im Urlaub fühlen? In Europa finden sich viele queere Hotspots, die nicht nur ein großes Angebot an Nightlife Locations haben, sondern auch eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber der LGBTQIA+ Community mitbringen. Somit können sich Reisende mit ihren Liebsten auf ihren Trips sicher fühlen und ihren #Urlaub in vollen Zügen genießen.