Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütersloh, Achtung für Tiere: Jagd gehört abgeschafft! Eindrucksvoller Protest gegen Jagd
Rietberg, 28. August 2023
»Jagd gehört abgeschafft!!« So lautete das einstimmige lautstarke Ergebnis nach einer Diskussion von Experten am Samstag in Gütersloh. Die Vereine Fairleben GT, Bielefeld #Animal #Save und #Achtung für #Tiere hatten zu einer Demonstration auf den Berliner Platz eingeladen. 70 Personen nahmen teil. Der Kreis von Passanten, die interessiert zuhörten, als unter anderem Tierärztin Dr. Kisten #Tönnies, Inhaberin eines Jagdscheins, aus dem Nähkästchen plauderte, war wesentlich größer.
Margrit Dorn von Fairleben GT: »Wir hatten eine Pro und Contra Diskussion geplant, auf neutralem Boden, in Kooperation mit der VHS und dem neutralen Moderator Jens Olaf Buhrdorf, WDR, als Moderator, erhielten jägerseitig aber jede Menge Absagen oder gar keine Antwort, unter anderem von der Kreisjägerschaft Gütersloh, dem Hegering Rietberg, dem Deutschen Jagdverband, dem Ökologischen Jagdverband, der unteren Jagdbehörde im Kreis Gütersloh.« Astrid Reinke vom Verein Achtung für Tiere wundert sich: »Erstaunlich, denn die Jägerschaft präsentiert sich ja gerne öffentlich wenn sie Kitze aus Wiesen trägt oder Kinder ausgestopfte tote #Tiere und #Jagdhunde streicheln lässt. Doch sie wird ängstlich, wie ein scheues Reh, wenn eine kritische Diskussion mit Erwachsenen droht. Wir mussten die Veranstaltung leider absagen.«
Man habe also eine Anti Jagd #Demonstration inklusive Expertendiskussion angemeldet. »Dr. Frauke Albersmeier aus Düsseldorf beschäftigt sich als Philosophin mit Tierethik. Thomas Mitschke aus Lüneburg zeichnet unter anderem verantwortlich für Wildtierschutz Deutschland, Sektion Niedersachsen. Die Tierärztin Dr. Kirsten Tönnies aus Hattersheim ist Inhaberin eines Jagdscheins. Peter Hübner, #Tierrechtsaktivist aus #Syke, managte die Moderation kurzweilig«, berichtet Reinke.
Tönnies beschrieb eindrucksvoll das Schicksal angeschossener Tiere: »Vor allem die Jagd auf kleine schnelle #Tiere und Bewegungsjagden sind grausam. Ich habe immer wieder Tiere voller Schrot auf dem Behandlungstisch. Einem Hasen hatten die Fliegenmaden schon das halbe Gesicht weggefressen. Er lebte noch und sah mich mit dem verbliebenen Auge an bevor ich ihn erlösen konnte. Unzählige verletzte Tiere sterben langsam, ohne jede Hilfe.«
Moderator Hübner kam auf die »Schwanzprämie« zu sprechen, die im Kreis Gütersloh für abgetrennte Schwänze von Bisams und Nutrias gezahlt werde. »Wie die Tiere getötet wurden und ob sie überhaupt tot waren, als ihr Schwanz abgetrennt wurde, das sieht man dem Körperteil nicht an. Kann man sich etwas Primitiveres vorstellen, als eine Schwanzprämie für das Töten von Tieren auszuloben?«
Thomas Mitschke beschrieb Jagdhundetraining in Schliefenanlagen. »Füchse werden lebenslang unter qualvollen Bedingungen eingesperrt. Ihr trostloses Leben wird nur unterbrochen, wenn, getrennt nur durch ein Gitter, ihr Todfeind Jagdhund auf sie gehetzt wird. Sie müssen den tobenden #Hund sehen, hören, riechen, können nicht weglaufen. Die Füchse in den Schliefenanlagen zeigen zwar optisch keine #Auffälligkeiten, aber es zeigen sich längst pathologische Konsequenzen.«
Albersmeier griff das Argument vom »guten« Fleisch auf, dass Wildtiere bis zu ihrem Tod besser gelebt hätten, als Tiere in der Landwirtschaft: »Jemandem das Leben zu nehmen, kann man nicht damit rechtfertigen, dass jemand anderes es schlechter hatte. Ein Unrecht macht ein anders Unrecht nichts gut. Niemand würde auf die Idee kommen, in Deutschland #Kinderarbeit damit zu verteidigen, dass anderswo #Kinder in den #Krieg geschickt werden«.
Der anschließende Demonstrationszug mit Sprechchören und Zwischenkundgebungen fand große Beachtung. Margrit Dorn versprach weitere Veranstaltungen zum Thema Jagd, unter anderem werde man sich dem Thema Befriedung von Grundstücken annehmen.