Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Max Klinger, »Tod am Wasser« (»Der pinkelnde Tod«), 1881, Museum der bildenden Künste Leipzig. Foto: M. Ehritt, Grafik: Our Polite Society, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Kunstverein Bielefeld, »Der pinkelde Tod« or »What the Dead do«, 9. September bis 29. Oktober 2023
Bielefeld, 22. August 2023
»Tod am Wasser« (»Der pinkelnde Tod«) ist der Titel eines #Gemäldes des #Leipziger #Malers Max Klinger von 1881. Es zeigt ein Skelett am Ufer eines Flusses stehend, während es seiner Notdurft nachgeht. Mit dieser grotesken #Situation entmystifiziert Klinger einerseits die allgegenwärtige Bedrohung durch den Sensenmann, andererseits stellt er ihn als aktiv handelndes Wesen dar. Diese kunsthistorische Referenz im Titel der Ausstellung Der pinkelnde Tod or what the dead do liefert den Ausgangspunkt einer Reflexion über die Beziehung der Lebenden zum Tod, zu nahestehenden Verstorbenen und zur Trauerarbeit im Allgemeinen.
Der #Kunstverein #Bielefeld freut sich eine Auswahl von Arbeiten von Lewis Hammond, Rosa Joly, Özgür Kar, Ana Mendieta, Phung Tien Phan, Benoît Piéron, Raphaela Vogel, Apichatpong Weerasethakul und Sebastian Wiegand zu präsentieren, die sich mit diesem Thema auf persönliche, philosophische, spirituelle und politische Weise auseinandersetzen.
Die Gesundheitskrise im Zusammenhang mit #Covid 19 hat eine gesellschaftliche Massenpanik vor der Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers und erst recht vor dem Tod offenbart. Diese Reaktion machte deutlich, wie unbequem das Thema aufgenommen wird und dass es scheinbar außer #Trauerarbeit kaum alternative Mittel oder #Rituale gibt, die das Gefühl der Leere, das der #Tod eines geliebten Menschen hinterlassen kann, begleiten könnten. Mit dieser Feststellung führt die belgische #Wissenschaftssoziologin und #Psychologin Vinciane Despret in ihr #Buch »Au bonheur des morts« (»Zum Glück der Toten«, 2015) ein. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich im Westen die säkulare und offizielle Auffassung durch, dass der Tod nur dem Nichts weicht. Wo zuvor Nähe war, ist nun nichts mehr. Das Trauern, in seiner vereinfachten freudianischen Interpretation, ist scheinbar zur einzigen Möglichkeit geworden, mit dem Tod umzugehen. »Trauern«, so erklärt die Autorin, »weist die Lebenden an, die Verbindungen zu den Verstorbenen zu lösen«.
Aber wollen wir wirklich unsere Verbindung zu den Toten kappen? Wollen wir trauern? Und vor allem, haben wir die Wahl?