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Vitamin D hilft auch vielen mit Long #Covid
Kiel, 25. Juli 2023
Bezüglich der eigentlichen #Covid 19 Infektion, gibt es in Deutschland nur wenige offizielle Stimmen, die ein #Vitamin D Supplementation empfehlen, obwohl schon seit einer israelischen Studie vom Februar 2022 klar ist, das die Hauptfaktoren für einen schweren Verlauf lediglich das Alter und der Vitamin D Spiegel sind. Auch in Studien zu Long Covid wurde der Nutzen von Vitamin D nachgewiesen, es ist aber trotzdem zu befürchten, das Jahre vergehen bevor dies anerkannt wird, obwohl es einfache Zusammenhänge zwischen Long Covid und dem Vitamin D Spiegel im Blut gibt. Inzwischen hat man festgestellt, dass sich bei fast allen Long Covid Betroffenen das Epstein Barr Virus reaktiviert wurde, das zum Beispiel das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst. Aber warum das passiert, darüber wird noch gerätzelt, ob wohl es einen Marker bei der eigentlichen Infektion gibt, mit den sich die Reaktivierung leicht erklären lässt, und der fast immer mit schweren Verläufen verbunden ist. Dieser Marker ist ein Vitamin D Mangel nach einer Infektion.
Da der Vitamin D Spiegel nur sehr selten gemessen wird, ist leider nur wenigen bekannt, dass dieser während einer Infektion absinkt. Das gilt für einige andere Stoffe auch, diese Stoffe nennt man »Acute phase reactants«. Noch weniger ist bekannt, wie massiv der Vitamin D Spiegel während einer Infektion täglich sinkt, das kann bis zu 2,5 Nanogramm pro Milliliter pro Tag sein, wie es in einer Studie aus Bratislava beobachtet wurde.
Näheres zu der Studie und auch zur oben erwähnten Israelischen Studie in dieser Publikation
Gütsel Online, Covid 19: Während einer Infektion werden täglich 25.000 I. E. Vitamin D verbraucht …
Da ein Vitamin D Spiegel unter 12,5 Nanogramm pro Milliliter als schwerer Mangel bezeichnet wird, und der durchschnittliche Vitamin D Spiegel der Bevölkerung im Frühjahr (niedrigster Wert) bei 22 Nanogramm pro Milliliter liegt, kann man mit einen durchschnittlichen Vitamin D Spiegel schon nach 4 Infektionstagen den Bereich des schweren Mangels erreichen. Im Herbst (höchster Wert) kann dies nach etwa 8 Tagen passieren.
Kommt es zu einem schweren Mangel, kann sich das Epstein Barr Virus reaktivieren. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung trägt dieses Virus latent in sich, bemerkt dies aber nicht, weil das Immunsystem normalerweise in der Lage ist, diese Viren unter Kontrolle zu halten.
Grob kann man das so beschreiben: Die meisten, von den befallenen Zellen ausgestoßenen Viren können von T Zellen eliminiert werden, bevor es Ihnen gelingt eine neue Zelle zu befallen. Dazu reicht lediglich ein genügend hoher Vitamin D Spiegel im Blut aus.
zsmed.de: Vitamin D zur Prävention gegen Infekte … »[…] die Metaanalyse zeigte, dass durch eine tägliche oder wöchentliche Gabe von Vitamin D eine latente Reaktivierung des Epstein Barr Virus verhindert werden kann, und zwar umso besser, je höher der Spiegel ist.« Das ist aber bei einem schweren Vitamin D Mangel nicht mehr das Fall, da dann der Zellschutz versagt und die Viren dann neue Zellen leicht befallen können. Auch die T Zellen können dann nicht mehr arbeiten. Studie Kopenhagen 2010, »Sonne unverzichtbar für starkes Immunsystem«, mehr …
Je nach dem wie groß der Mangel ist, können schnell viele Zellen befallen werden, typisch ist aber, dass der Vorgang langsam beginnt und sich mit der Zeit beschleunigt. Der Grund dafür ist, dass durch die Bekämpfung der zunehmenden Zahl von Viren der Vitamin D Verbrauch ansteigt. Dadurch vergrößert sich mit der Zeit der Mangel, wenn er nicht durch Supplementation oder Sonnenbäder ausgeglichen wird. Es müssten aber sehr ausgiebige Sonnenbäder sein, wenn diese hilfreich sein sollen, denn das EB Virus blockiert nach Befall einer Zelle mittels eines Proteins (EBNA 3) den Vitamin D Rezeptor der Zelle und schützt die Zelle vor einem Vitamin D3 induziertem Zelltod (Apoptose), der an dieser Stelle gewünscht ist, um die Virenverbreitung zu unterbinden. Studie, mehr …
Da das Protein den Vitamin D Rezeptor laut anderer Studien nicht völlig blockiert (Blockadefaktor 5 bis 10), dürfte ein höherer Vitamin D Spiegel im Blut auch den Vitamin D Spiegel in der Zelle erhöhen, so das ein Zelltod wahrscheinlicher wird. Beobachtungen zu allen möglichen Autoimmunerkrankungen haben vielfach gezeigt, dass erst Vitamin D Spiegel über 50 Nanogramm pro Milliliter hilfreich sind, um diese wieder einzudämmen. Die Vitamin D Rezeptorblockade ist ein Grund dafür.
Ärzte die Patienten mit Autoimmunerkrankungen behandeln, empfehlen daher üblicherweise einen 25(OH) D Wert über 50 Nanogramm pro Milliliter besser 80 Nanogramm pro Milliliter. Einer dieser Ärzte ist Dr. Kersten aus Bamberg, der seit mehr als 10 Jahren Patienten mit Autoimmunerkrankungen behandelt. Ihn erwähne ich hier, weil er seine Erfahrungen über den Mechanismus von Autoimmunerkrankungen und seine Behandlungsoptionen veröffentlicht hat.
Dr. Kersten: Das Long Covid Syndrom. Wer seine Entwicklung versteht, kann es auch überwinden …
Mit diesen Behandlungsempfehlungen hat man Chance, persistente Viren wie das EB Virus in Schach zu halten und die Virenzahl mit der Zeit zu verringern. Hier eine Studie aus Indonesien in der die Patienten 2 Monate lang 5.000 I. E. Vitamin D supplementiert haben.
Role of Vitamin D Supplementation for Symptoms and Lung Function Improvement in Long Covid Patient …
»Wir beobachteten die Lungenfunktion der Patienten durch Spirometrie nach 2 monatiger Vitamin D Supplementierung, und wir fanden eine Zunahme der normalen Lungenfunktion von 3 Patienten auf 7 Patienten, und es waren keine schweren restriktive und mäßig obstruktive Patienten übrig. Die Zahl der Patienten mit leichter Obstruktion sank von 4 Patienten auf einen Patienten. Die Verbesserung der Lungenfunktion durch die Vitamin D Supplementierung lässt sich durch die Funktion von Vitamin D erklären durch antifibrotische und entzündungshemmende Eigenschaften.«
Bericht von Europäischen Kongress zu Long Covid vom Mai 2023
medscape.com: Could Vitamin D Supplementation Help in Long Covid?
[…] der streng kontrollierte Charakter unserer Studie hilft uns, die Rolle des Vitamin D Mangels bei Long Covid besser zu verstehen und festzustellen, dass wahrscheinlich ein Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und Long Covid besteht«, sagte leitende Autorin Andrea Giustina, MD, in einer Pressemitteilung der ECE. »Unsere Studie zeigt, dass Covid 19 Patienten mit niedrigem Vitamin D Spiegel häufiger an einer langen Covid Erkrankung erkranken. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ob Vitamin D Ergänzungen die Symptome verbessern oder dieses Risiko insgesamt verringern könnten«, warnte er […] wenn dies in großen, interventionellen, randomisierten kontrollierten Studien bestätigt wird, legen unsere Daten nahe, dass eine Vitamin D Supplementierung eine mögliche präventive Strategie zur Verringerung der Belastung durch Covid 19 Folgeerkrankungen darstellen könnte«, fassen Giustina und Kollegen zusammen.
Allgemein können sie sich auch informieren durch eine Google Suche nach »Autoimmunerkrankungen 50 Nanogramm pro Milliliter«.
Von deutschen Instituten ist zu diesem Thema nichts zu erwarten, das es aufgrund einer unglücklichen Entscheidung der Bundestages von 3.7.2020 keine Unterstützung für Studien zum Thema Covid und Vitamin D gibt. Von der Charité, die seit 2017 zum Thema CFS (Long Covid) forscht, gab es im November 2020 noch diese Aussage in der Berliner Zeitung …
charite.de: Mit Präparaten durch die Pandemie … »Vitamin D stärkt die Abwehrkraft und senkt offenbar das Infektionsrisiko für #Corona« und es wurde in einer Anleitung der Charité vom April 2021 (die inzwischen gelöscht wurde) eine tägliche Dosierung von 1.000 bis 2.000 I. E. Vitamin D empfohlen. Hier eine archivierte Kopie der Anleitung: Empfehlung zur Diagnostik und Therapie bei Long Covid … »Vitamin D 1.000 bis 2.000 I. E. tgl. morgens«.
2020 war schon bekannt, dass mit einer täglichen Dosierung von 2.000 I. E. Vitamin D ein gegen Autoimmunerkrankungen wirksamer 25(OH) D Wert von 50 Nanogramm pro Milliliter nicht erreicht werden kann, aber immerhin wurde etwas empfohlen. Davon ist jetzt nichts mehr übrig geblieben. Entweder weil man dort gemerkt hat das 2.000 I. E. nichts bewirken, und man nicht in der Lage war mittels einem der zahlreichreichen Vitamin D Rechner im Internet eine wirksame Dosierung auszurechen, oder weil man befürchtete, keine Fördermittel zu bekommen, wenn man die Wirksamkeit einer Vitamin D Supplementation erforscht.
So lange wie es gedauert hat und noch bei einigen noch dauert, dass sie eine Vitamin D Supplementation als hilfreich bei einer Covid Infektion anerkennen, so lange wird das Gleiche auch bei Long Covid dauern. Das hilft aber vielen, die jetzt an Long Covid leiden, gar nichts. Wer somit erkrankt ist, und wenig Unterstützung bezüglich einer Vitamin D Supplementation bei seinem Arzt findet, kann auch einer Anleitung zum schnellen Anheben des Vitamin D Spiegel folgen, die Dr. Kersten eigentlich veröffentlicht hat, um eine Covid 19 Infektion gut zu überstehen. Dr. Kersten: »Covid 19 Das können Sie tun!«
Wie sie in der Anleitung lesen können, empfiehlt er, lediglich den Kalziumspiegel 4 und 12 Wochen nach Beginn der Vitamin D Einnahme zu prüfen, da ein erhöhter Kalziumwert das einzige Risiko einer Vitamin D Supplementation ist. Eine Messung des Vitamin D Spiegel ist mehr akademisch und teuer als notwendig, da sich abhängig von der Supplementierten Menge und dem #Körpergewicht nach etwa 120 Tagen ein konstanter Wert einstellt. Dazu gibt es eine Grafik auf Seite 15 dieser Publikation, in der man sehen kann, dass eine tägliche Dosis von 10.000 I. E. Vitamin D nach 120 Tagen zu einem konstanten Vitamin D Spiegel von etwa 90 Nanogramm pro Milliliter führt. Der Publikation wurde auch das Titelbild dieser Publikation entnommen.
Dr. med. Stefan Schilling: Vitamin D Mangel ein unterschätztes Problem?
Hier wurde nur Vitamin D erwähnt, es sind aber auch weitere Mikronährstoffe hilfreich, um Long Covid zu überstehen. Dazu gehört Magnesium, das zu Umwandlung von Vitamin D in die aktive Form benötigt wird, aber auch Vitamin C und K 2, Selen und Zink. Einige weitere Informationen finden sie dazu unter Wirkung von Vitamin D auf Long Covid und andere Autoimmunerkrankungen
Christian Wiechering, Kiel