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Krebszelle: Maßgeschneidertes Molekül führt zum Suizid. Bild: Julie McMurry, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Molekulare Täuschung: Tumor begeht Suizid, maßgeschneidertes kurzes, proteinartiges Molekül führt zu einer gestörten Genaktivierung
Marburg, PTE, 26. Juni 2023
Forscher der Universität Marburg haben ein kurzes, proteinartiges #Molekül (Peptid) entwickelt, das das Krebswachstum behindet, indem es einen Proteinkomplex blockiert, dessen Bindungspartnern es täuschend ähnelt. Die betroffenen Zellen leiten daraufhin einen Suizid ein. Details sind in »Cell Chemical Biology« nachzulesen.
Perfekte Passung
Die Kopplung zwischen dem Proteinkomplex ELOB/C und seinen Partnern beruht darauf, dass ELOB/C eine Bindungstasche enthält, zu der es ein Gegenstück auf den Partnermolekülen gibt. Dieses Gegenstück – die Zielsequenz namens BC Box – passt in die Bindungstasche wie eine Zugangskarte in das Lesegerät einer Hotelzimmertüre. Die Zielsequenz umfasst Aminosäuren in einer ganz bestimmten Abfolge.
»Die BC Box schmiegt sich in die Bindungstasche des ELOB/C Komplexes. Aufgrund dieser Passung vermag ELOB/C mit den Partnerproteinen zusammenzuarbeiten«, so Leitautorin Olalla Vázquez. »Das maßgeschneiderte Peptid passt genau in die Bindungstasche von ELOB/C, sodass dort kein Platz mehr für die Zielsequenz anderer Proteine bleibt«, sagt Vázques' Mitarbeiter Van Tuan Trinh, ebenfalls Koautor.
Wachstum hemmen
Das Täuschungsmanöver hindert den ELOB/C Komplex daran, mit seinen Partnern zusammenzuwirken. »Behandelt man Krebszellen mit unserem Peptid, so zeigen sie eine gestörte Genaktivierung und leiten vermehrt ein Zelltodprogramm ein, das zu ihrem Absterben führt«, legt Mitverfasserin Sabrina Fischer dar. Die Bindungstasche von ELOB/C zu blockieren, sei eine praktikable Strategie, um das Wachstum von #Krebszellen zu hemmen.