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Bhopal: Methylisocyanat macht die Menschen noch immer krank. Foto: Shivam Tiwari, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Bhopal Desaster: Menschen noch immer krank, bei einem Verbleiben vor Ort kann das Krebsrisiko nach wie vor um das 27 Fache zunehmen
San Diego, PTE, 15. Juni 2023
Die #Chemiekatastrophe von #Bhopal des Jahres 1984 hat das Risiko von Behinderungen und Krebs im späteren Leben künftiger Generationen erhöht. Zusätzlich wurde das Bildungsniveau eingeschränkt und es kam im folgenden Jahr zu einem Rückgang des Anteils der männlichen Geburten im folgenden Jahr. Das zeigt eine Studie unter der Leitung der University of California San Diego. Während des Zwischenfalls trat giftiges Methylisocyanat aus und breitete sich mehr als sieben Kilometer aus. Mehr als eine halbe Million Menschen war davon betroffen. 30.000 Menschen starben in der Folge.
Umfassende Datenanalyse
Die Forschung schätzt, dass sogar jene Personen, die nicht direkt mit dem Gas in Kontakt gekommen sind, betroffen sein dürften. Die gesundheitlichen Folgen bei den hunderttausenden Überlebenden sind breit gefächert. Es war jedoch nicht klar, ob diese Auswirkungen auch über Generationen hinweg nachweisbar sein werden. Daher untersuchten die US-Wissenschaftler jetzt die möglichen Auswirkungen auf Kinder, deren Mütter die Katastrophe überlebten.
Für die Analyse haben die Experten die Daten der vierten Welle der indischen »National Family Health Survey« genutzt. Dabei handelt es sich um 47.817 Personen, die zwischen 1960 und 1990 geboren wurden und 2015 in dem Bundesstaat Madhya Pradesh lebten. Zudem wurde die »Indian Socio Economic Survey« aus dem Jahr 1999 ausgewertet. Sie umfasst 13.369 Menschen, die in Madhya Pradesh lebten. So sollten die gesundheitlichen Auswirkungen des Gasaustritts bei Personen zwischen 15 und 49 Jahren geschätzt werden, die 2015 in Madhya Pradesh lebten, aber auch ihrer Kinder, die zwischen 1981 und 1985 geboren worden waren.
Vor allem Männer betroffen
Die Analyse der Daten belegt, dass es langfristige, generationenübergreifende Auswirkungen gibt. Männer, die sich zu diesem Zeitpunkt im Mutterleib befanden und deren Mütter innerhalb eines Radius von 100 Kilometern von Bhopal lebten, litten 15 Jahre später eher wahrscheinlich an einer Beeinträchtigung, die ihre Berufsausübung beeinflusste. Mehr als 30 Jahre später hatten Männer, die nie umgezogen waren, über ein um das 27 Fache höheres Krebsrisiko und eher zwei Jahre weniger an Ausbildung als Erwachsene, die vor oder nach der Katastrophe geboren wurden und weiter weg lebten.
Das Geschlechterverhältnis der Geburten im Jahr 1985 veränderte sich ebenfalls bei Kindern, die bis zu 100 Kilometer entfernt von dem Vorfall geboren wurden. Das legt nahe, dass die Auswirkungen der Katastrophe sogar noch weiter verbreitet sein dürften als bisher angenommen. Bei Frauen, die innerhalb einer Entfernung von 100 Kilometern von Bhopal lebten, sankt der Anteil der männlichen Geburten von 64 Prozent zwischen 1981 und 1984 auf 60 Prozent im Jahr 1985. Es gab jedoch bei Frauen, die im gleichen #Zeitraum weiter als 100 Kilometer entfernt lebten, keine Unterschiede bei dem Geschlechterverhältnis. Laut den Forschern sind männliche Föten von externen Stressfaktoren stärker betroffen. Details sind in »BMJ Open« publiziert.