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Verbraucherzentrale NRW, nachhaltige Bademode, was steckt hinter den Werbeaussagen?
Düsseldorf, 6. Juni 2023
Der #Häkel #Bikini aus #Biobaumwolle ist fürs #Schwimmen keine echte Alternative – Badekleidung soll schließlich auch nass in Form bleiben und schnell trocknen. Kunstfasern und Elastan für die Dehnbarkeit (auch bekannt unter den Namen #Lycra oder #Spandex) sind für Bikini, #Badeanzug und #Badehose also quasi unverzichtbar. Trotzdem wird Bademode von einigen Herstellern aus unterschiedlichen Gründen als nachhaltig beworben. Was von diesen Aussagen zu halten ist, erklärt Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale #NRW.
Womit werben Hersteller für nachhaltigere #Bademode?
Recyclingmaterialien stehen bei nachhaltiger Bademode hoch im Kurs. Aber die Frage ist, was genau recycelt wurde. Wenn es PET Getränkeflaschen sind, wäre ein Recycling zum Badeanzug langfristig nicht sinnvoll, denn aus dem Polyester Elastan Gemisch wird nie wieder eine Lebensmittelverpackung werden. Besser ist es, PET Flaschen im Kreislauf zu halten und neue Flaschen daraus zu produzieren. Andere Hersteller werben damit, Plastikmüll aus dem Meer zu fischen und zu Schwimmsachen zu verarbeiten. #Econyl #Nylon wird laut Herstellerangaben aus Fischernetzen, Teppichböden, Rücknahmeprojekten oder Produktionsabfällen gewonnen und unter anderem zu Badeanzügen verarbeitet. #Plastikmüll aus dem #Meer zu verwenden, klingt erst einmal gut. Doch Verbraucher:innen können diese Aussagen und andere #Recycling #Versprechen kaum nachprüfen. Je nach verwendeten Plastikabfällen und Recyclingverfahren bleibt zudem die Frage, wie es mit Schadstoffen in der Schwimmkleidung aussieht. Auch Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie biobasiertes Evo aus #Rizinusöl oder #Yulex aus dem Saft von Gummibäumen werden zu Bademode oder Wetsuits verarbeitet. Als nachhaltig beworben werden auch bestimmte Polyamidfasern, die sich in der Umwelt besser abbauen sollen.
Wie sieht es mit unabhängigen Nachweisen für die #Nachhaltigkeit aus?
Unabhängige Textilsiegel mit Aussagen zu Schadstoffen oder Sozialstandards findet man eher selten auf Bademode und auch nicht auf der nachhaltigeren Schwimmkleidung. Umfassendere Siegel wie der Global Organic Textile Standard (GOTS) schließen Textilien aus reinen #Kunstfasern aus. Bei anderen Siegeln wie Bluesign oder Oeko Tex-Standard 100 wird zwar Kleidung aus Chemiefasern auf Schadstoffe getestet, aber auch sie sind auf Bademode eher die Ausnahme. Biobasiertes Evo trägt laut Herstellerangaben das Oeko Tex #Siegel. Das Label der Fair Wear Foundation, das Sozialstandards und faire Löhne für die Näher:innen garantiert, findet man ebenfalls kaum auf Bademode – stattdessen die Versprechen vieler kleinerer Hersteller, die Schwimmkleidung in Europa fair nähen zu lassen. Insgesamt gilt: Bei Bademode sind unabhängige Siegel rar gesät. Demnächst sollen in der EU grüne Werbeaussagen besser geregelt werden. Der Entwurf für die sogenannte »Richtlinie über Umweltaussagen« liegt seit März dieses Jahres vor.
Wie lässt sich Badekleidung denn nachhaltiger nutzen?
Der nachhaltigste Bikini und die umweltfreundlichste Badehose sind die aus der vergangenen Saison, denn für sie werden keine neuen Ressourcen verbraucht und keine zusätzlichen #CO2 #Emissionen verursacht. Bei guter Pflege bleiben die Badesachen länger schön und gut in Form. Nasse Kleidungsstücke sollten direkt nach dem Schwimmbadbesuch oder dem Strandtag mit Leitungswasser gründlich ausgespült werden. Falls sie in Kontakt mit fettiger #Sonnencreme gekommen sind, ist zum Auswaschen etwas #Feinwaschmittel zu empfehlen. Auch starke #Sonnenstrahlung kann das Material schädigen, daher trocknet die Kleidung schonender im Schatten. Starkes Auswringen tut den elastischen Fasern ebenfalls nicht gut. Und auch beim Waschen ist Materialschonung angesagt: #Handwäsche oder niedrige Temperaturen, immer Feinwaschmittel verwenden, nicht schleudern und nicht in den #Trockner. In der Waschmaschine werden besonders Bikinis und Badeanzüge mit Bügeln in Wäschesäckchen schonender sauber.
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