Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Lesetipps für Gütersloh, »Bullshit pur, Sprachversumpfung im Alltag und in den Medien«
Wie viel echte Empörung steckt hinter einem Aufschrei? Und wie lässt sich die Beliebtheit von Vokabeln wie »mäandern« und »toxisch« erklären? Mit satirischen, literarisch unterhaltsamen Texten beschreibt die Kasseler Autorin Renate Eberwein Schön in ihrem Buch »Bullshit pur« die #Sprachversumpfung im #Alltag und in den #Medien. Ob bei »Pippi in den Augen«, dem »Griff ins Klo«, den »Öffis«, »Erstis« und »Flüchtis« oder den stets gleichen sensationalistischen #Metaphern: In vielen Bereichen erkennt sie einen Verlust der Vielfältigkeit der deutschen Sprache, unter anderen bei der Generation »keine Ahnung«. Mit ernsten und humoristischen Beispielen sowie vielen Hintergrundanalysen beschreibt die pensionierte Lehrerin in einer Textsammlung Sprachformen, die sich in den vergangenen Jahren verbreitet haben. Dabei wendet sie sich gegen die immer stärker werdende Verflachung und Banalisierung der Sprache durch Verkürzungen, infantile oder vulgäre Ausdrücke. Einen Qualitätsverlust bemängelt sie auch im Bereich des Journalismus durch stereotype Sprachformen. Dem zunehmenden Empörungsvokabular in den Medien räumt sie deswegen ebenso Platz in ihrem Buch ein und bezieht sich auf die stärkere Emotionalisierung von Nachrichten durch Metaphern und Modewörter. Durch fundierte Rechercheleistung ist eine treffende Einordnung gedankenloser Umgangssprache gelungen, weswegen auf Lesende ein »Mega Burner« wartet der ein »krasses Bauchgefühl« erzeugen kann: 164 Seiten »Bullshit Pur« für alle, die von Instagramern genervt sind, die alles »megaaa« finden oder von solchen, die sich mit exzessivem Gebrauch von Anglizismen wichtig tun.
»Bullshit pur – Sprachversumpfung im Alltag und in den Medien« gibt es beim Jenior Verlag, Kassel. Das Buch kostet 14 Euro.