Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütsel Shopping 2001, der Gütersloh Onlinemarktplatz, von der EU gefördert
Gütersloh, Juli 2001
Schon 2001 gab es unter shopping.guetsel.de einen Gütersloher Onlinemarktplatz. Dank eines gelungenen Pitches bei Bertelsmann von der EU im Rahmen einer arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahme gefördert.
Den »Shop Runner«, der damals auch die Citylogistik übernommen hatte, gibt es heute noch – sehr erfolgreich unter dem Namen Bottle Store. Geliefert werden heute vor allem Getränke für Gewerbe und Privatkunden.
2001 waren rund 25 Gütersloher Unternehmen aus dem »Gütsel Freundeskreis« dabei, die einige Produkte #online angeboten hatten und in Sachen #Onlinemarketing geschult wurden. 2015 gab es übrigens einen zweiten Anlauf eines lokalen Onlinemarktplatzes unter dem Titel »Shopping Cloud«.
Leider hat sich herausgestellt, dass lokale Einzelhändler keine Onlinehändler sind. Das schließt sich aus – alleine schon wegen der Räumlichkeiten und Lagerkapazitäten. Aber auch wegen der falschen Handhabung und Nutzung von Onlineshops im lokalen Bereich. Bundesweit sind alle lokalen Onlinemarktplätze gescheitert, teils sind sie Millionengräber. Und es gibt immer jemanden, der ganz sicher weiß, dass in Soundsostadt eine solche Plattform funktionieren soll. Das stimmt aber nicht. Sie funktioniert nirgends. Es gibt die eine oder andere Plattform, die sich eine Weile hält, wo ein paar Bestellungen abgewickelt werden, aber langfristig kann so etwas nicht funktionieren.
Heute funktioniert so etwas dank des eklektischen Zerfalls schon gar nicht mehr. Statt lokalen Zusammenhalts findet das Gegenteil statt. #Amazon hat gewonnen. Man kann Amazon nicht nachmachen oder besser machen, der Vorsprung ist uneinholbar. Man kann aber – wenn man kann und will – von Amazon lernen. Eine Möglichkeit wäre der #UnShop, der aber ein anderes Konzept verfolgt. Oder die Idee des »Shop ’n’ Show«. Lokale Kleinanzeigenmärkte sind ebenso sinnlos – gegen #Ebay #Kleinanzeigen, nunmehr nur noch »Kleinanzeigen« genannt, hat man keine Chance. Im Rahmen eines »Multichannel Marketings« sollte man als lokaler Einzelhändler sein Sortiment online sichtbar machen – aber auch seinen Service. Und vor allem Optionen bieten. Es ist unsinnig, innerhalb einer Stadt Produkte per Paketdienst zu verschicken. Das Konzept des UnShops basiert auf einem Look and Feel eines Onlineshops, soll aber keine kompletten Sortimente abbilden – das ist für klassische Einzelhändler nicht zu schaffen – und dann lediglich einen Kontakt zwischen dem Kunden und dem Anbieter herstellen. Wie das Geschäft dann stattfindet, wird abgesprochen – das Produkt kann gebracht oder abgeholt werden, man kann einen Termin vereinbaren, nähere Informationen liefern, beraten … und wenn man Pech hat, kauft der #Kunde dann doch bei Amazon. Warum sollte er auch nicht, wenn es keinen Interessensausgleich gibt?