Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Arbeiten in Schnitt 1: Christine Kersting von der Fachfirma Archäologie am Hellweg dokumentiert die entdeckten Verfärbungen im Boden. Foto: J. Hallenkamp Lumpe, LWL Archäologie für Westfalen, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Vorstoß in Verls älteste Vergangenheit, Archäologen finden über 1.000 Jahre alte Siedlungsspuren
Verl, 9. Mai 2023
Archäologen haben in #Verl Spuren aus dem #Frühmittelalter gefunden. Sie belegen, dass Verl bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung eines Hofes im Verler Land aus dem Jahr 1088 besiedelt war, so die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL).
Wegen der geplanten #Erschließung eines Baugebietes in Verl (Leinenweg) wurde eine archäologische Ausgrabung erforderlich, die die #LWL #Außenstelle #Bielefeld fachlich begleitet hat. Bereits 1939 und 1955 wurden an der ehemaligen Ziegelei, zirka 200 Meter südwestlich des Neubauareals, mittelalterliche Keramikscherben aus dem 9. und 10. Jahrhundert geborgen.
Von Ende Februar bis Anfang April legte eine archäologische Fachfirma in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt 5 Suchschnitte an, um das Baugebiet auf archäologische Substanz zu überprüfen. Dabei wurde das Grabungsteam fündig: »Östlich der ehemals durch die Ziegelei genutzten Flächen beweisen einzelne Pfostengruben und Überreste von Hochäckern, sogenannten #Wölbäckern, 2 frühere Nutzungsphasen des Geländes«, beschreibt Grabungsleiter Dr. Bernhard Sicherl von der Fachfirma Archäologie am Hellweg die Befundlage. »Nach einer frühmittelalterlichen Nutzungsphase wurde das Areal im Mittelalter noch als Ackerland genutzt.«
Die #Hofstelle zu den Befunden muss in direkter Nähe gelegen haben: »Es erscheint gut möglich, dass sie einst auf der Kuppe der leichten Erhebung südlich des Ölbachs und damit unter den jetzigen Gebäuden am Bonhoefferweg lag«, vermutet LWL-Archäologin Dr. Julia Hallenkamp Lumpe: »Vielleicht können wir bei künftigen Bodeneingriffen Überreste dieser vermuteten Ansiedlung erfassen.«
Für die Verler Stadtgeschichte sind die neuen Grabungsergebnisse wichtig. »Die frühmittelalterlichen Scherbenfunde zeigen zum einen, dass Verl bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung eines Hofes im Verler Land aus dem Jahr 1088 besiedelt war«, erläutert Dr. Sven Spiong, Leiter der LWL Außenstelle Bielefeld. »Zum anderen machen sie und die im Boden erhaltenen Spuren menschlicher Eingriffe deutlich, dass wir auch im Verler Stadtgebiet mit archäologischer Substanz rechnen dürfen. Baumaßnahmen müssen wir entsprechend begleiten.« Untere Denkmalbehörde und #LWL #Archäologen wollen daher die Zusammenarbeit auch in Zukunft weiterführen.