Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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In Erinnerung an Karola Bloch, mehrteilige Veranstaltungsfolge (Teil 1): »Die junge Karola Bloch – ihr eigener Weg zur neuen Architektur«
Mössingen Talheim, 13. April 2023
Eine #Lesung aus der Neuerscheinung von Roland Beer und Claudia Lenz: »… denn ohne #Arbeit kann man nicht leben – die #Architektin Karola Bloch«, es lesen Roland Beer, Irene Scherer und Welf Schröter. Eintritt frei.
Um Anmeldung wird gebeten an Welf Schröter unter schroeter@talheimer.de. Nach der Anmeldung wird der Zugangslink (Zoom) zugesandt. Der zweite Teil der Folge von Erinnerungen an Karola Bloch findet am 4. Juli 2023 statt. Die Termine für die weiteren Lesungen werden noch bekanntgegeben.
Der Abend findet anlässlich des 90. Jahrestages der Machtübertragung an #Hitler im Jahr 1933 wie vor allem auch anlässlich des 80. Jahrestages des jüdischen Aufstandes im #Warschauer #Ghetto am 19. April 1943 statt. Karola Blochs Eltern, Ihr Bruder, ihre Schwägerin und ihr Neffe waren im Warschauer Ghetto gefangen und wurden im KZ Treblinka ermordet. Für Karola Bloch galt der aussichtslose jüdische Aufstand als außerordentliches Symbol für den Kampf um die Würde des Menschen.
Die #Lesung zeichnet den Weg Karola Blochs als Jugendliche und junge Frau nach bis zum Abschluss ihrer Berufsausbildung als Architektin. Wie prägte das Erleben der russischen Revolutionsereignisse 1917 in Moskau das Bewusstsein der damals 12 Jährigen? Wie entstand ihr Interesse an Kunst? Wo erhielt sie ihre gestalterische Grundausbildung? Wie stand sie zum Bauhaus? Wie verlief ihr Architekturstudium in Wien, Berlin und Zürich? Wie beeinflussten sie Ihre Lehrer Bruno Taut und Hans Poelzig? Wie war es für sie als Frau in der universitären Männerwelt? Wie wehrte sie sich gegen Antisemitismus und den erstarkenden Nationalsozialismus?
Der neue Doppelband »… denn ohne Arbeit kann man nicht leben – die Architektin Karola Bloch« stellt eine Wiederentdeckung und zugleich in hohem Maße eine informationsreiche Neuentdeckung des Lebensweges und des Lebenswerkes der Architektin Karola Bloch (1905 bis 1994) dar. Der Stadtplaner Roland Beer und die Architektin Claudia Lenz spüren darin fachlich neugierig dem beruflichen Werdegang der Architektin, Hitlergegnerin, SED-Kritikerin, Sozialistin, Aktivistin, Anhängerin von Solidarnosc und Charta 77, Jüdin und Polin Dipl. Ing. Karola Bloch (1905–1994) nach. Sie lassen die leidenschaftliche Anhängerin des Neuen Bauens und der Architekturmoderne auf vielfältige Weise in das Scheinwerferlicht treten. Respektvoll und zugleich kritisch zeichnen sie das Lebenswerk nach, das die schöpferisch arbeitende Frau in der #Baukunst insbesondere in ihrer Leipziger Zeit hinterlassen hat.
Diese Würdigung wird ergänzt um knapp dreißig zumeist unveröffentlichte Textbeiträge von Karola Bloch aus ihrer Arbeit als Architektin. Darin sind auch Gebäudepläne und Skizzen enthalten. Als Denkerin in der Welt der Architektinnen und Architekten nahm sie professionell den Standpunkt des Baulich Sozialen und die Perspektive der Frau ein.
Roland Beer und Claudia Lenz folgen in ihrer erzählerischen Darstellung der zeitlichen Struktur, die Karola Bloch für ihre Autobiografie selbst gewählt hatte. In diese Zeitlinie fügen sie ihre umfangreichen Rechercheergebnisse und Erkenntnisse aus Quellenstudien ein. Sie bewegen sich entlang der Spuren der berufstätigen unfreiwilligen Exilantin von Łodz über Moskau nach Berlin, Zürich, Wien, Paris, Prag, New York, Leipzig bis nach Tübingen. Erst in Tübingen beendete Karola Bloch ihre Architekturtätigkeit.
Eine Veranstaltung in der Reihe »Kristalle der Hoffnungen«. Diese Reihe wird getragen von der Redaktion »Latenz«, der Redaktion »bloch-akademie-newsletter«, dem Löwenstein Forschungsverein., der Hans Mayer Gesellschaft und dem Talheimer Verlag.