Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Spiele in Gütersloh, Brands Spiele Check, »Switch & Signal« vom Kosmos Verlag
Gütersloh, 27. März 2023
In regelmäßigen Abständen finden auch immer mal wieder kooperative Spiele den Weg auf unseren Spieletisch. Diesmal dreht sich meine Rezension um »Switch & Signal« vom Kosmos Verlag. 2 bis 4 #Spieler im Alter ab 10 Jahren kümmern sich über eine Spielzeit von rund 45 Minuten um den ordnungsgemäßen Ablauf des Schienennetzes und es Warenverkehr. Wer nun aber denkt, man könnte sich in diesem kooperativen Spiel gemütlich wie seinerzeit an der Modelleisenbahn im Keller zurücklehnen, um ab und an mal die eine oder andere Weiche drücken, der hat sich getäuscht.
Denn die Spieler sind nicht nur für die Weichen und Signale zuständig, sie nehmen auch Einfluss darauf, welcher Zug auf welchem Gleis in welche Richtung fährt. Das ist bei den ersten drei Zügen, mit denen man das Spiel beginnt, noch recht überschaubar, bringt die Spielrunde bei bis zu neun Zügen des Öfteren aber ganz schön in Wallung. Denn natürlich ist die Anzahl der Signale und Weichen begrenzt, was die Aufgabe nicht einfacher, aber auch reizvoller macht.
Das Ziel ist klar: Verschiedene Waren müssen in den Städten ihrer Produktion abgeholt und zum Hafen gebracht werden. Das wäre grundsätzlich kein #Problem, wenn alle Aktionen auf dem Schienennetz auch in der Hand der Spieler liegen würden. Doch die Fahranweisungen, mit denen eine Spielrunde beginnt, versetzen die Spieler zunächst einmal in die Rolle der Zuschauer. Wer hier in den vorangegangenen Runden nicht vorausschauend geplant hat, wird dabei schon mal ins Schwitzen geraten.
Nach der Ausführung der Fahranweisungen ist erstmal Zeit zum Runterkommen. Nun gilt es die dem aktiven Spieler zur Verfügung stehenden Aktionen in der Gruppe abzuwägen und auszuwählen. Hier wird ein Signal umgestellt, dort wird eine Weiche betätigt, umso den ordnungsgemäßen Ablauf auf den Bahnstrecken zu gewährleisten.
Was passiert aber, wenn die Planungen vielleicht doch nicht optimal abgestimmt wurden? Nun, für diese Fälle hält das Spiel sogenannte Zeitplättchen parat, die jeweils bei einer »Ablaufstörung« abgegeben werden müssen.
Die Abgabe von Zeitplättchen ist bei Vorfällen der Art, dass ein Zug über ein rotes Signal oder in eine blockierte Weiche fährt, zwar die harmlosere »Bestrafung«, als dass das Spiel gleich vorbei wäre. Doch sind erstmal alle Zeitplättchen aufgebraucht, verringert sich auch die Spielzeit um eine Runde, so dass die Aufgabe noch schwerer wird. Das Ganze lässt sich vom Schwierigkeitsgrad noch variieren. Zudem gibt es mit der Karte »Nordamerika« noch einen 2. Spielplan.
Bei kooperativen Spielen wird oft die Frage nach dem wiederspielwert gestellt. »Switch & Signal«ist sicherlich kein Spiel, dass man 1 Jahr am Stück spielt, denn irgendwann hat man dann tatsächlich einmal pro Schwierigkeitsgrad das Ziel erreicht. So weit sind wir in unseren Spielerunden aber noch lange nicht. Und selbst wenn, so kommt das Spiel dann vielleicht mal wieder für eine gewisse Zeit in den Spieleschrank, um dann mit der gleichen Spielfreude wieder herausgeholt zu werden.
Wem also die zahlreichen kooperativen Spiele im Survivalmodus zu schwierig sind, findet in »Switch & Signal« eine Variante mit einem angemessenen, angenehmen Schwierigkeitsgrad.
Hartmut Brand, #ERNC