Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütersloh, Delir Projekt wird von beiden Gütsler Krankenhäusern in die Regelversorgung übernommen, 380.000 Euro Förderung
Gütersloh, 20. März 2023
Der Erfolg spricht für sich: Das auf 3 Jahre angelegte Delir Pilotprojekt am #Sankt #Elisabeth #Hospital und im #Städtischen #Klinikum wird von beiden Häusern in die Regelversorgung übernommen. Das steht jetzt schon - zehn Monate vor Ende der Laufzeit – fest. Bislang haben 600 ausgewählte Delir #Patienten – betreut von interdisziplinären Teams – die speziell entwickelten, individuell angepassten Maßnahmen durchlaufen. Mit dem Ergebnis, dass die gerade bei Älteren und bei Menschen mit Demenz auftretende Verwirrtheit (»Delir«, lateinisch »aus der Spur geraten«, »akute Bewusstseinsstörung«) nach einem #Unfall oder einer #Operation deutlich minimiert wurde. Zudem wurden das Sturzrisiko gesenkt und der Schmerzindex positiv beeinflusst – bei gleichzeitiger Reduzierung der Medikamentenmenge.
Gezielte Maßnahmen zur Reorientierung und Mobilisierung der Betroffenen durch multiprofessionelle Teams, die Vermeidung von Polypharmazie (gleichzeitige Einnahme von mehr als fünf Medikamenten) und die enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen haben dazu geführt, die kognitive Leistungsfähigkeit der #Patienten zu erhalten »Das Projekt ist ein Gewinn für alle Seiten – in erster Linie für die Patienten, die sich schneller erholen, für die Angehörigen und für das derzeit aufgrund vieler freier Stellen und Krankheitsfälle stark belastete Personal in den Krankenhäusern.« Das #Delir #Projekt senkt den Kostenapparat der #Krankenhäuser.
»Wir haben bislang bei uns mit multiprofessionellen Teams eine Vielzahl an Delir-Patientinnen und Patienten im Bereich Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Norbert Zoremba erfolgreich betreut«, berichtet die im #Sankt #Elisabeth #Hospital zuständige Projektkoordinatorin Friederike Handke. »Auch im anderen Krankenhaus sind es viele Betroffene, die wir mit einem Team aus #Pflege, #Logopädie, #Physiotherapie, #Pharmazie sowie Ärzten so begleiten, dass sie im besten Fall schnell wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können«, so Katja Plock. Sie wird von der #Gesundheitspflegerin und #Krankenpflegerin Laura Zwick unterstützt. Regelmäßige gemeinsame Besprechungen sorgen dafür, dass die festgezurrten Strukturen und geplanten Prozesse in beiden Häusern greifen, dass Verbesserungsideen zielführend und zügig umgesetzt werden. Die Hausärzte werden über den besonderen Behandlungsplan der Betroffenen im Entlass Brief informiert, so dass deren weitere Betreuung angepasst und optimiert werden kann.
Selbstverständlich findet auch eine wissenschaftliche Begleitung des Projekts statt. Das sogenannte #LWL #Klinikum fungiert als fachlicher Berater. Demenzkoordinatorin Nadine schreibt darüber ihre Bachelorarbeit. Ann Kathrin Walter, Assistenzärztin am Sankt Elisabeth Hospital, macht es zum Thema ihrer Doktorarbeit. Informationen über das Projekt sind wichtig – und gefragt. »Das Interesse der Kollegen an diesem krankenhausübergreifenden und multiprofessionellen Projekt ist bei Treffen, auf Tagungen und Kongressen groß«, so Prof. Dr. Zoremba. Und auch den Auszubildenden der Zentralen Akademie für Berufe im Gesundheitswesen (ZAB) wurde das innovative Projekt vorgestellt. In den kommenden Monaten werden mehrere Stellen geschaffen: »Gerade für Altenpfleger ist der Bereich attraktiv, da hier ein höherer Fokus auf die Aktivierung und Beschäftigung der Patienten gelegt wird«.
Wie können Angehörige präventiv helfen?
Sorgen Sie dafür, dass eine vertraute Person anwesend ist. Das bringt Ruhe und Sicherheit.
Fördern Sie die Mobilität des Betroffenen.
Geben Sie Orientierung durch die Mitteilung von Datum, Ort und Zeit.
Sorgen Sie für einen geregelten Tag Nacht Rhythmus.
Eine mit vertrauten Gegenständen (zum Beispiel Familienbilder) hergerichtete Umgebung und Atmosphäre bringen Wohlbefinden und Sicherheit.
Spielen Sie die Lieblingsmusik des Betroffenen ab oder schauen Sie gemeinsam vertraute TV Sendungen.
Sprechen Sie in ruhigen, kurzen und einfach Sätzen, diskutieren Sie nicht mit dem Patienten.
Vermeiden Sie eine Überforderung (zu viele Besuche, Lärm), aber auch eine Unterforderung (absolute Stille oder dauerhaft abgedunkelte Räume).
Fördern Sie die Wahrnehmung des Betroffenen, in dem Sie darauf achten, dass Brille und Hörgeräte verwendet werden.
Es sollte auf eine gute Schmerzbehandlung geachtet werden.
Stellen Sie sicher, dass der Patient ausreichend trinkt und isst.