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Greenpeace Aktive protestieren gegen Risiken durch Mittelmeer Gaspipeline, Report zeigt Klimagefahren und Kriegsrisiko durch East Med Pipeline
Brüssel, Hamburg, 1. März 2023
Gegen die Unterstützung der Europäischen #Kommission für den geplanten Bau der #Gaspipeline »East Med« und für den Frieden in der EU protestieren heute 20 #Greenpeace #Aktivisten am Hauptsitz der EU Kommission in Brüssel. Auch neun deutsche Aktivist:innen sind vor Ort. Auf einem über 50 Meter langen Banneraufkleber steht: »Gas fuels war« (»Gas fördert Krieg«). Ein von Greenpeace Italien heute veröffentlichter Report »Timebomb« (Zeitbombe) skizziert die geopolitischen und klimatischen Risiken der #Mittelmeer #Pipeline. Demnach könnte der Bau bestehende Konflikte zwischen Griechenland, dem geteilten Zypern und der #Türkei über Grenzziehungen und den Zugang zu fossilen Energieressourcen anheizen. Diese könnten neue militärische Konflikte in der Europäischen Union auslösen. »Die geplante East Med Gaspipeline heizt die Klimakrise an und stellt eine ernste Gefahr für den #Frieden in der #Europäischen Union dar«, sagt Oliver Salge, Kampaigner für Frieden von Greenpeace Deutschland. »Die Europäische Kommission darf keine weiteren Finanzmittel für den Bau der East Med Pipeline zur Verfügung stellen und sollte das Projekt von der Liste der strategischen Infrastrukturprojekte streichen.«
Die Europäische Kommission unterstützte die Machbarkeitsstudie der East Med mit 35 Millionen Euro. Auch die jüngste Vorschlagsliste, die von der EU-Kommission derzeit zusammengestellt wird, stuft die geschätzt sieben Milliarden Euro teure Rohrleitung als strategisches Energie-Infrastrukturprojekt für die EU ein. Die Machbarkeit der Pipeline hängt gemäß der Kommission davon ab, ob sie zur Erreichung der Ziele des Europäischen Green Deals beiträgt. Der Transport und Verbrauch des von der East Med beförderten fossilen Gases entspricht jährlich mehr als 27 Millionen Tonnen #CO2 Äquivalente, etwa so viel, wie Litauen und Estland jährlich gemeinsam emittieren. Mit einer voraussichtlichen Inbetriebnahme im Jahre 2028 würde die Pipeline keinen Einfluss auf die gegenwärtige Suche nach alternativen Lieferquellen für fossile Energien haben. »Die East Med Pipeline steht den Zielen des Green Deals konträr entgegen. Um unter einer Erderhitzung von 1,5 Grad zu bleiben, dürfen keine weiteren Pipelines gebaut werden«, so Salge.
Die East Med Pipeline soll fossiles Gas von den neu erschlossenen Gasfeldern Israels und der Republik Zypern im östlichen Mittelmeer über Griechenland bis nach Italien transportieren. Der Bau erhöht die Gefahr einer militärischen Konfrontation zwischen der #Türkei und #Griechenland um die Festlegung ihrer jeweiligen Seegrenzen. Der griechisch-zypriotische Abschnitt des Projekts verliefe durch umstrittene Meereszonen. Die Pipeline könnte auch selbst militärisches Ziel werden. Das ambitionierte Bauprojekt verläuft zudem in seismisch aktiven Regionen. Mit einer geplanten Länge von 1.900 Kilometern und einer Verlegung auf dem Meeresboden des Mittelmeeres auf bis zu 3.000 Metern Tiefe wäre sie eine der längsten und die tiefste Pipeline der Welt.