Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Die Magnolie, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gütersloh, Chinesische Kräutermedizin, TCM, Heilpflanzen und deren Anwendung
Die #Behandlung mit Heilpflanzen war in archaischer vorgeschichtlicher Zeit auch in #Europa die ausschließliche Möglichkeit, sich der damaligen Umwelt gemäß ressourcennutzend medizinisch zu versorgen beziehungsweise behandeln zu lassen. Hier entstand eine Heilerkaste, die der Schamanen, Priesterärzte, Medizinmänner und weisen Frauen, wobei medizinische Behandlung und Religion eng miteinander verflochten, häufig auf der Grundlage der #Magie und des #Aberglaubens praktiziert wurde.
Die abendländischen Heiler des Altertums, vor allem die der Griechen versuchten, obwohl auch nicht frei von Aberglaube und Magie, die Behandlung von Kranken und Wirkung der Heilpflanzen auf eine rationale Basis zu stellen. Selbst in unserem Hochtechnologie-Zeitalter haben, wenn auch oberflächlich belächelt, Aberglaube und Magie in allen gesellschaftlichen Schichten einen nicht geringen Stellenwert.
Europäische #Kräutermedizin
Bekannte Namen des deutschsprachigen Raumes in mittelalterlicher Zeit sind neben anderen: Hieronymus Bock, Peter Andreas Matthiolus, Leonhart Fuchs, Otto Brunfels, Jacob Theodor Tabernaemontanus. Als Begründer und Vater der modernen Botanik gilt der am 23. Mai 1707 in Schweden geborene Carl von #Linné. In seiner 1735 erschienenen Abhandlung »Systema naturae« fundamentiert er die Grundlage der modernen biologischen Systematik, sucht eine Verbindung zwischen Klassifikation und #Evolution.
#Traditionelle #Chinesische #Medizin (TCM)
Auch der phytotherapeutische Bereich der #TCM mag sich ähnlich und aus der Erfahrung vieler Ärztegenerationen entwickelt haben, wobei in der Chinesischen Medizin eine das gesamte Universum umfassende #Naturphilosophie und die Stellung des Menschen in diesem, auch in den diagnostischen und therapeutischen Überlegungen, zum Tragen kommen.
Das grundsätzliche Wirkprinzip, auch in der Behandlung mit chinesischen Kräutern, lässt sich in allen Behandlungsmöglichkeiten der TCM nachvollziehen. Es wird durchweg versucht, das dynamische Gleichgewicht der Energien zu fördern und krankheitsauslösende und krankheitsbedingte energetische Disharmonien zu beseitigen, ein sogenanntes #Yin #Yang #Gleichgewicht zu erhalten. Im China der Neuzeit wird der Kräutertherapie der Vorrang vor anderen Behandlungsmöglichkeiten gegeben, häufig mit anderen Methoden der TCM, zum Beispiel #Akupunktur, kombiniert. Aber auch eine Kombination der TCM und der westlichen Medizin ist in Anwendung. Viele der seit mehr als 2.000 Jahren beschriebenen #Heilkräuter und #Kräuterrezepturen sind bis in die heutige Zeit überliefert und in der Alltagspraxis, da seit langem bewährt, gebräuchlich.
Die Grundlage der Behandlung in der TCM ist das Erkennen von Yin Yang Störungen, also Störungen des Gleichgewichtes zwischen Krankheit und Abwehrsystem des Körpers und therapeutisch folgend ein Ausgleichen dieser Störungen durch die in diesem Falle chinesische Kräutermedizin. Die chinesische Kräutertherapie wird auch als »innere« Medizin bezeichnet und bei einer Vielzahl innerer Erkrankungen angewendet, wohingegen die Akupunktur, Tuina (Massagen) und Moxibation (Abbrennen von Kräutern auf Akupunkturpunkten) zu den »äußeren« Behandlungsformen gezählt werden. Insbesondere Mangelzustände, Leerezustände oder Erschöpfungen lassen sich durch Zuführen von Substanz therapieren, wohingegen die Akupunktur nur die vorhandene Energie (Qi) des #Patienten bewegend ausgleichen kann. Eine sinnvolle Kombination verschiedener TCM Behandlungsmethoden ist erfolgversprechend und gewünscht. Unserer erkältlichen Jahreszeit gemäß, nachstehende Heilpflanzenbeschreibung:
Die #Magnolie
Die Gattung der Magnoliaceae umfaßt etwa 75 Strauch und Baumarten, teils sommergrün oder immergrün. Ursprüngliche Verbreitung im asiatischen Raum, aber auch in Nord- und Mittelamerika. Von den Chinesen die weiß blühende Magnolie als Tempelpflanze verehrt, Heilzwecken dienend. Zur Verwendung kamen und kommen weiterhin vor allem die Blüte (Flos) und die Rinde (Cortex) der Magnolie. Aber nicht nur in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird die Pflanze zur Heilung spezifischer Erkrankungen angewandt, auch die in Deutschland von Dr. med. Samuel Hahnemann begründete #Homöopathie nutzt die therapeutischen Möglichkeiten dieser Heilpflanze bei ähnlichen Indikationen, Krankheitszuständen, wenn auch unter gänzlich anderen Diagnostik- und Therapievorstellungen. Während in der Homöopathie aus der Blüte der Großblütigen Magnolie (Magnolia grandiflora) die sogenannte homöopathische Urtinktur hergestellt wird, verwenden die chinesischen TCM #Ärzte sowohl die Blüte (Flos) als auch die Rinde (Cortex) der Magnolie, wobei der Indikationsbereich beider Pflanzenteile in der Anwendung differiert. Diese Differenzierung ergibt sich aus der in der TCM sehr umfassenden Beschreibung der Wirkung der einzelnen Heilkräuter und ihrer grundlegenden Zuordnung hinsichtlich der energetisch thermischen Eigenschaften aber auch der Geschmacksrichtung der Kräuter und dem daraus folgenden Organbezug.
Flos Magnoliae (Xin Ji)
Stammpflanzen: Magnolia liliiflora und andere. Der traditionelle Wirkungsbereich bezieht sich auf Lunge, Nase und Magen, wobei äußere pathogene, krankmachende, klimatische Einflüsse wie Wind und Kälte therapeutisch ausgeglichen werden können, idealerweise in Kombination mit anderen synergistisch wirkenden Heilpflanzen in Form einer ausgewogenen Rezeptur. Der therapeutische Anwendungsbereich der Magnolienblüten bezieht sich auf akuten und chronischen #Schnupfen, Affektionen der Stirnhöhlen und Nasennebenhöhlen sowie Zahnbeschwerden, Kopfschmerzen und Verminderung bis Verlust des Geruchssinnes.
Cortex Magnoliae (Hou Po)
Stammpflanzen: Magnolia officinalis, Magnolia biloba und andere. Cortex Magnoliae beschreibt ebenfalls seinen Anwendungsbereich in Richtung Lungenerkrankungen, besonders bei schleimigen Erkrankungen dieses Organs, wobei der Schwerpunkt der Wirkung der Magnolienrinde im Bereich des Abdomens (Bauchraumes) in der Auflösung von Stauungen durch Regulierung der energetischen Verhältnisse (Qi) liegt. Zu nennen sind hier unter anderem Spannungs- und Völlegefühl des Bauches, Aufstoßen, Durchfall, Gastritis und Magengeschwüre.
Die verschiedensten #Kräuter sollten nach den diagnostischen und therapeutischen Regeln der TCM, den therapeutischen Notwendigkeiten gemäß, in Form einer Rezeptur zusammengestellt und nicht als Einzelmittel verabfolgt werden, um eine gesamtheitlich ausgewogene Behandlung zu ermöglichen.
Darreichungsformen
Die chinesischen Kräuter können in unterschiedlichen Verabreichungsformen zubereitet und dosisabhängig, auch von Kindern eingenommen werden, wobei traditionell die Abkochung der Originalkräuter, das sogenannte »Dekokt«, die ursprüngliche Herstellungsweise darstellt. Die Zubereitung dieser Abkochung (Dekokt) ist zeitaufwendig und folgt gewissen Regeln, sodaß gerade in unserer heutigen ungeduldigen Zeit vorzugsweise ein einfacher und schneller zubereitbares Pulver, Granulat oder Fertigpräparat in den Vordergrund der #Therapie gelangte.
Seit 3 Jahrzehnten Beschäftigung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kann der Verfasser dieser Zeilen den zu bewundernden Synergismus zwischen chinesischer Kräutermedizin und Botanik europäischen Denkens, nicht verhehlen. Eine Verantwortung für die etwaige Behandlung oder Selbstbehandlung des Lesers oder die Behandlung anderer Personen aufgrund vorgenannter Zeilen wird ausgeschlossen und liegt in der Verantwortung des jeweiligen Behandlers.