Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
Dudelsack auf dem Dreiecksplatz
Gänsemarkt auf dem Dreiecksplatz
Koffermarkt auf dem Dreiecksplatz
Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz
Kunstautomat auf dem Dreiecksplatz
Langenachtderkunst 2016, »Waffelskulpturen«
Langenachtderkunst 2017, »GToastet«
Langenachtderkunst 2018, »Transpohrter«
Langenachtderkunst 2019, »GTrommelt«
Sponsoren, Freunde und Förderer der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz
Einzelhandel am Dreiecksplatz, Übersicht
Bezirksdirektion Kattenstroth – die Continentale, Kattenstroth seit 1976 GmbH & Co. KG
Rüterbories Sicherheitsfachgeschäft am Dreiecksplatz
Paul Brodowsky, »Väter«, Roman, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Literatur für Gütersloh, Neuerscheinungen Suhrkamp Insel im März 2023
Berlin, 14. Februar 2023
Paul Brodowsky, »Väter«, Roman
Erst als der Sohn ihn danach fragt, spricht der Vater, Jahrgang 1933, von der NS Zeit. Von der Napola, der Nationalpolitischen Lehranstalt, vom jüdischen Fellhändler am Markt und von seinem Onkel. Jenem Onkel Paul, nach dem der Sohn benannt ist und der #NSDAP Kreisgeschäftsführer war. Im Bundesarchiv findet der Sohn, als jüngstes von acht Kindern 1980 geboren, nur eine schmale Akte. Doch ihn lassen die Fragen nicht los: Wie setzen sich nationalsozialistische Prägungen auch in seiner Familie fort? Welche überkommenen Ideale, welche patriarchalen Vorstellungen haben sich in ihn eingeschrieben und gibt er vielleicht selbst weiter? In welchen Konflikten treten sie bis heute zutage? Er stellt fest, wie herausfordernd es ist, im Umgang mit den eigenen Kindern seine Rolle als progressiver Vater zu finden, zumal ihm klare Vorbilder dafür fehlen. Paul Brodowsky erzählt in seinem Roman Väter von einem Jahrhundert deutscher Geschichte. Er verdichtet Erinnerungen, Recherchen und Reflexionen zu einem Bild der BRD nach der Zeit des Nationalsozialismus – er arbeitet auf, was in vielen Familien bis heute verschwiegen wird, und spannt so den Bogen von den dreißiger Jahren bis zur Gegenwart. Eine schonungslose Selbstbefragung und Spurensuche nach den Prägungen durch die Großväter und Väter.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 302 Seiten
Andreas Maier, »Die Heimat«, Roman
Deutschland, Anfang der siebziger Jahre: ein Land voller Angst vor allem Fremden. Der einzige Italiener an der Schule wirkt wie ein außerirdisches Wesen. In den Achtzigern sind es die Türken, die zum ersten Mal die Tische vor die Wirtschaft stellen. Während die Wetterauer den ersten Döner im Landkreis als Widerstandsnahrung feiern, erobert der lange verschwundene Hitler den öffentlichen Raum in Funk und Fernsehen. In den Neunzigern träumt der Erzähler seinen großen Traum vom Wetterauer Land, verschwindet allerdings erst mal mit seiner Cousine unter einer Bettdecke am Ostrand der neuen Republik. Die Heimkunft gelingt innerfamiliär, das Haus der Großmutter wird als musealer Ort rekonstruiert, während im Ort wenigstens der Grundriss der 1938 niedergebrannten Synagoge wiederhergestellt wird. Aber noch im neuen Jahrtausend, als die ganze Republik ständig den Begriff »Heimat« diskutiert, will niemand vom früheren Leben in der konkreten Heimat wissen, als es die noch gab, die es seit ihrer Deportation nicht mehr gab. Mit untrüglichem Gespür für alles Abgründige in der gelebten Normalität erzählt Andreas Maier von Deutschland zwischen Weltkrieg, Mauerfall und Jahrtausendwende; davon, wie es sich die Menschen gemütlich machen in vierzig Jahren Geschichte. Unbestechlich ist sein Blick auf eine Heimat, die seit jeher Fiktion ist.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 245 Seiten
Andrzej Stasiuk, »Grenzfahrt«, Roman
Juni 1941, wenige Tage vor dem Überfall der #Wehrmacht auf die #Sowjetunion. Im Dorf am Bug haben sich deutsche Besatzungssoldaten einquartiert, in der Nähe verstecken sich polnische Partisanen. Jeder hier weiß, dass Lubko, der Fährmann, gegen Geld Fliehende und Händler ans andere Ufer rudert. Doris und Maks, ein jüdisches Geschwisterpaar aus der Stadt, wollen sich vor Verfolgung retten – hinüber nach Russland, am besten bis an den Amur. Doch Lubko weigert sich. Was er tut, ist gefährlich, macht ihn erpressbar, und die Nächte in jenen Tagen sind mondlos. Das Geschehen scheint sich aus der verträumten, nächtlichen Flusslandschaft zu entwickeln, die fremd und bedrohlich wirkt, seit Motorräder, Lastwagen und Panzer hindurch rollen und deutsche Wörter durch die Luft schwirren. Die Lektüre schlägt sofort in Bann, auch weil Grenzfahrt eine weitere Dimension öffnet – die der Erinnerung. Zurück in jenem Dorf, am Ende des Lebens, will dem Vater des Erzählers nicht mehr einfallen, dass er hier Kind war. Wie Stasiuk diese Episoden in die atemlose Kriegserzählung hineinwebt, verleiht dem Roman seine poetische und existentielle Wucht.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 355 Seiten
Marianne Fritz, »Die Schwerkraft der Verhältnisse«, Roman
Es ist das Jahr 1945. Eine dumpfe schwere Dunstglocke liegt über der Stadt Donaublau, wo die schwangere Berta die Rückkehr ihres Verlobten von der Front erwartet. Doch statt Rudolf tritt sein Freund Wilhelm ins Zimmer und überbringt Berta die Nachricht von dessen Tod, die sie nur mit einem »So, so« quittiert. Sie heiratet stattdessen den Kriegsheimkehrer, einen »würdigen Repräsentanten seiner Nation«, Chauffeur und »Geh-her-da«, und bekommt mit ihm ein zweites Kind, eifersüchtig beäugt von ihrer Freundin Wilhelmine. Aber das Leben erscheint Berta zunehmend wie ein böser Traum, die Schwerkraft der Verhältnisse zwingt alle zu Boden, besonders die kleinen und ganz kleinen Leute, versehrt und wortarm, bis Berta keinen Ausweg mehr sieht und ihre Kinder im verzweifelten Versuch, sie dem Zugriff der #Umwelt zu entziehen, im Schlaf erstickt. Erst in einer psychiatrischen Anstalt findet sie Schutz vor der »Wunde Leben«. »Marianne Fritz war ein Genie«, schrieb Marlene Streeruwitz nach dem Tod der österreichischen Schriftstellerin. In ihrem preisgekrönten Debütroman von 1978 blickt sie voller Mitleid und Humor auf den stillen Lächler Wilhelm, die berechnende Wilhelmine – und auf Berta, eine kleinbürgerliche Medea, die mit leiser, zerstörerischer Kraft gegen die Enge und die zernichtende Gewalt der Nachkriegsordnung aufbegehrt. Ein waghalsiges, virtuoses, bestürzendes #Buch.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 150 Seiten
Friederike Heimann, »In der Feuerkette der Epoche«, über Gertrud Kolmar
Gertrud Kolmar (1894 bis 1943) gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts, dennoch sind viele ihre Arbeiten bis heute weitgehend unbekannt. Zu ihren Lebzeiten erschienen aus ihrem umfangreichen dichterischen Werk nur drei Gedichtbände: Gedichte, Preußische Wappen und Die Frau und die Tiere. Gertrud Kolmar selbst entschied sich gegen eine Flucht und blieb bei ihrem Vater in Berlin. Sie musste Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie leisten und schrieb nachts an ihren Gedichten. 1943 wurde sie im Verlauf der sogenannten Fabrikaktion deportiert und in Auschwitz ermordet. Friederike Heimann zeichnet in ihrer Biografie ein sehr persönliches und berührendes Porträt einer Frau, die ihr Leben als jüdische Dichterin in Deutschland schmerzlich erfahren und immer wieder zum Thema ihres lyrischen und erzählerischen Werks gemacht hat.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 462 Seiten
James Kestrel, »Fünf Winter«, Thriller
Dezember 1941: Joe McGrady ist Detective beim Honolulu PD und wird mit der Untersuchung eines Falls beauftragt, der sein Leben für immer verändern wird: dem Mord an einem jungen Mann, dem Neffen des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte, und dessen Freundin, einer jungen Japanerin. McGrady folgt einem Verdächtigen bis nach Hongkong, das gerade von den Japanern eingenommen wird. Er wird als Gefangener nach Japan verschleppt, als potenzieller Spion droht ihm der Tod. Gerettet wird er von dem Diplomaten Takahashi Kansei, der heimlich gegen die offizielle japanische Kriegspolitik arbeitet. Takahashi und seine Tochter Suchi verstecken McGrady bis zur Kapitulation Japans. McGrady kehrt nach Hawaii zurück und beginnt, nach nunmehr fünf Wintern und jetzt als Privatdetektiv, den alten Fall wiederaufzunehmen … »Fünf Winter« ist ein gewaltiges Epos im Cinemascope Format: ein fesselnder Thriller, ein erschütterndes Porträt des Krieges und eine herzzerreißende Liebesgeschichte in einem.
Fester Einband, 498 Seiten
Simone Buchholz, »Knastpralinen«, Kriminalroman
Es ist Sommer in Hamburg, viel zu heiß, doch Sankt Pauli leuchtet warm – da schwimmen plötzlich auffällig viele Körperteile von Männern in der Elbe und von den Körpern dazu keine Spur. Nach und nach tauchen weitere Körperteile auf, fein säuberlich abgetrennt und gut verpackt. Kripo Chef Calabretta macht Urlaub in Italien, und sein frühpensionierter Vorgänger Faller schlägt die Zeit beim Angeln tot. Also muss Staatsanwältin Chastity Riley die »Soko Knochensäge« erst mal alleine wuppen. Da die zu den Körperteilen gehörenden Männer anscheinend von niemandem vermisst werden, stellt sich für Riley allerdings die Frage, ob sie der Welt wirklich einen Gefallen tut, wenn sie die Täter dingfest macht. Außerdem hat sie eigentlich ganz andere Probleme. Sie will die beiden Typen finden, die ihre Freundin Carla vergewaltigt haben.
Klappenbroschur, 208 Seiten
»Aus dem Nebel des Krieges«, die Gegenwart der Ukraine
Seit dem Angriff Russlands auf die #Ukraine sind Tausende Menschen umgekommen, Hunderttausende haben Terror und Zerstörung erlitten, Millionen Bürger sind geflohen. Dennoch: unterstützt vom Westen, halten Staat und Gesellschaft stand. Aus dem Nebel des Krieges entsteht eine neue, ungewisse Zukunft. Die Autorinnen und Autoren des Bandes – Schriftsteller, Wissenschaftlerinnen und Aktivisten, Künstlerinnen und Journalisten – halten die Gleichzeitigkeit fest: die Ruinierung des Lebens und seiner Orte; die zivile und militärische Selbstbehauptung; den Willen, eine neue, friedliche Heimat zu schaffen. Sie beschreiben und analysieren die Situation der traumatisierten Menschen im Krieg – ihre tiefgreifende Veränderung, ihre Fähigkeit, sich in sehr unklaren Zeiten dennoch wiederzufinden.
Klappenbroschur, 240 Seiten
Ann Cotten, »Die Anleitungen der Vorfahren«
Sind es Ahnen, die die Luft schwer machen, sich um die Insel drängen? In Gestalt von Menschen, Wolken, Winden, Fischen, Vögeln der Berge, Vögeln der Küste, Zugvögeln und Hochseevögeln, die zum Flirten, Eierlegen und Rasten nach Hawaii kommen und sich wieder zurückziehen aufs offene #Meer? Die Anleitungen der Vorfahren beschäftigt sich mit der eigenen geistigen und materiellen Vorgeschichte: also Kolonisationsverbrechen. In Hawaii und zuhause – also wo? In den Büchern? Dier Erzählerni, zu Gast auf der Insel, bekommt von allen Seiten Geschenke: Einblick in die polynesische Sprache, Handschuhe, um Müll zu sammeln, einen Lopper, um Dornengestrüpp zu lichten. Im Kopf die alten Helden: Grazer Schule, Kyoto-Schule, Wiener Kreis. Und die Frage: Wie gehen Zuneigung und Verstehen, wenn man nicht dazugehört? Zurück in Europa, blickt sier mit neuen Augen auf die Welt vor der Haustür.
Broschur, 170 Seiten
Stefan Zweig, »Die Kunst, ohne Sorgen zu leben«, Letzte Aufzeichnungen und Aufrufe
Zu den bewegendsten und bisher unzugänglichen Schriften Stefan Zweigs zählen diese in seinen letzten beiden Lebensjahren entstandenen Schilderungen. Einmal mehr zeigen sie das ganze Spektrum seines Talentes, persönliche Erfahrungen wie auch historische Begebenheiten so anschaulich zu vergegenwärtigen, dass sie der Leser wie eigene Erlebnisse wiederzuerkennen meint. Die Titelgeschichte ist eine Erinnerung an die wohl glücklichsten Jahre, die er von 1919 bis 1934 in seinem Salzburger Heim verbrachte. »Nur Mut!« überliefert ein Erlebnis aus seiner Schulzeit, ähnlich folgenreich wie die »Nachhaltige Lektion« eines Besuches beim Bildhauer Auguste Rodin. Der Bericht »Was mir das Geld bedeutet« ist ebenso wie die Erzählung »Die Angler an der Seine« und seine von 1940 bis 1942 nur in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichten politischen Appelle, »Das große Schweigen«, »In dieser dunklen Stunde« und »Hartrott und Hitler«, Warnrufe vor Katastrophen, die er nicht mehr erleben wollte.
Fester Einband, 79 Seiten
Hans Magnus Enzensberger, »Leichte Gedichte«
»Leichte Gedichte« in einer Zeit schwerer globaler Krisen – kann das gutgehen? Und was wollen sie uns sagen? Doch kurzweilig wird es allemal, wenn ein Dichter und ein Bildkünstler vom Range Enzensbergers und Tripps uns den Schein des Lebens vor Augen führen. Mit Lust und Laune wirbeln beide ihn auf, den Staub unserer irdischen Verhältnisse in Gestalt von Menschen, Tieren und Dingen. Da wird noch auf einer Beisetzung die Nacht durch getanzt, als sich herausstellt: Der Tote ist gar nicht endgültig tot. Makaber? Nicht, solange alles in ein paar Binnenreime, ein Liedchen à la Heine, eine Villanelle oder eine Bildsequenz passt. Und was danach? Ohne Eintrittskarte auf eine unheilige Auferstehung zu warten kann Nerven kosten. Hauptsache also, es ist schnell vorbei und alle Beteiligten befinden erleichtert: »Schwamm drüber!«
Fester Einband, 88 Seiten
Jessie Burton, »Das Haus an der Herengracht«, Roman
Amsterdam, 1705: Thea Brandt ist gerade 18 geworden und will endlich tun und lassen, was sie will. Sie liebt das Theater und nach den Vorstellungen besucht sie heimlich ihren Geliebten, Walter, den Kulissenmaler der Schouwburg. Doch als Tochter einer verarmten Kaufmannsfamilie, die nach und nach ihren Hausrat verkaufen muss, um sich über Wasser zu halten, wird von Thea erwartet, „eine gute Partie“ zu machen. Auf einem Ball stellt ihre Tante ihr Jacob van Loos vor, einen wohlhabenden Sohn aus gutem Hause. Eine Heirat mit ihm würde Thea nicht nur vor einem Leben in Armut bewahren, sondern ihr und ihrer Familie auch einen Platz in der feinen Gesellschaft sichern, der ihr bislang verwehrt war – Thea ist unehelich und hat auffallend dunkle Haut. Thea muss sich entscheiden: Rettet sie ihre Familie – oder folgt sie ihrem Herzen?
Klappenbroschur, 400 Seiten
Antony Penrose, »Immer lieber woandershin«, die Leben der Lee Miller
Sie war Supermodel und Titelgesicht der Vogue, Geliebte von Man Ray und Muse der Surrealisten, sie war eine begnadete Fotografin, und ihre Bilder von der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau sowie ihr Selbstporträt in Hitlers Badewanne gingen um die Welt – Lee Miller (1907 bis 1977) hatte viele Leben. Beruflich wie privat ging sie von Anfang an ihren eigenen Weg und scherte sich nicht um Konventionen.
Klappenbroschur, 290 Seiten
Axel Honneth, »Der arbeitende Souverän«, eine normative Theorie der Arbeit
Welche Rolle spielt die Organisation von Arbeitsverhältnissen für die Bestandssicherung eines demokratischen Gemeinwesens? Das ist die Frage, der Axel Honneth in seiner neuen großen Monographie nachgeht, deren Schlüsselbegriffe »gesellschaftliche Arbeit« und »soziale Arbeitsteilung« sind. Seine zentrale These lautet, dass die Teilnahme an der demokratischen Willensbildung an die Voraussetzung einer transparent und fair geregelten Arbeitsteilung gebunden ist. Honneth begründet zunächst, warum es gerechtfertigt ist, die Arbeitsverhältnisse auf ihre Demokratieverträglichkeit hin zu prüfen. Dann zeichnet er die Entwicklung der Arbeitsbedingungen seit dem Beginn des Kapitalismus im 19. Jahrhundert nach. Fluchtpunkt dieses mit eindrücklichen literarischen Zeugnissen illustrierten historischen Streifzugs, der unter anderem in die Welt der Landarbeiter, der – zumeist weiblichen – Dienstboten und der ersten Industriearbeiter führt, ist die Vermutung, dass die heutigen Arbeitsverhältnisse zunehmend die Chancen zur aktiven Teilnahme an der demokratischen Meinungs- und Willensbildung untergraben. Daher wird im letzten Teil des Buches umrissen, an welchen Scharnierstellen eine Politik der Arbeit heute anzusetzen hätte, um den sich abzeichnenden Missständen entgegenzuwirken und zu einer dringend benötigten Neubelebung demokratischer Partizipation beizutragen.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 400 Seiten
Anke Graneß, »Philosophie in Afrika«, Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte
Wie können wir die #Philosophie dekolonisieren? Einen wichtigen Beitrag zu diesem Projekt kann ihre Geschichtsschreibung leisten, und gerade der Blick auf Afrika bietet Ansätze für eine Transformation in globaler Perspektive. Anhand der Philosophiegeschichte Afrikas entwirft Anke Graneß in ihrem großen Buch die Grundlinien einer neuen Philosophiegeschichtsschreibung.
Broschur, 685 Seiten
Nancy Fraser, »Der Allesfresser«, wie der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen verschlingt
Kapitalismus ist nicht nur ein Wirtschaftssystem, sondern eine Gesellschaftsform. Als solche ist er darauf angewiesen, sich auch nichtökonomische Ressourcen einzuverleiben und so langfristig seine eigenen Grundlagen zu zerstören. Wie der Ouroboros, die Schlange, die ihren eigenen Schwanz verspeist, verschlingt er natürliche Rohstoffe und unbezahlte Betreuungsarbeit. Er enteignet rassifizierte Gruppen und unterminiert die Macht demokratischer Institutionen, auf deren Funktionieren er eigentlich angewiesen ist. Damit erweist er sich als Motor hinter den diversen Krisenphänomenen, mit denen wir heute konfrontiert sind. In ihrem lang erwarteten neuen Buch zeichnet Nancy Fraser die historische Entwicklung des kapitalistischen Allesfressers über mehrere Epochen hinweg nach. Indem sie den Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Krisen analysiert, zeigt sie zugleich auf, wie ein Sozialismus für das 21. Jahrhundert aussehen könnte. Klimawandel, Rassismus, Pflegekrise und demokratische Regression als Symptome desselben Problems zu begreifen weist den Weg zu neuen und starken gegenhegemonialen Allianzen.
Klappenbroschur, 250 Seiten
Peter Sloterdijk, »Die Reue des Prometheus«
Von jeher muss der Mensch seinen »Stoffwechsel mit der Natur« organisieren. Für Marx war der wichtigste Faktor dabei die Arbeit. Als Prometheus, dem Mythos zufolge, das Feuer auf die Erde brachte, kam ein weiterer entscheidender Input hinzu. Seit Hunderttausenden Jahren wird es genutzt, um Nahrung zu garen und Werkzeuge zu härten. In diesem Sinne lässt sich sagen: Alle Geschichte bedeutet die Geschichte von Applikationen des Feuers. Doch wo Bäume sich vormals nur je einmal verbrennen ließen, verschoben sich die Gewichte der Faktoren Arbeit und Feuer mit der Entdeckung unterirdischer Lagerstätten von Kohle und Öl. Die moderne Menschheit, so Peter Sloterdijk, kann als ein Kollektiv von Brandstiftern gelten, die an die unterirdischen Wälder und Moore Feuer legen. Kehrte Prometheus heute auf die Erde zurück, würde er seine Gabe womöglich bereuen, schließlich droht nicht weniger als die Ekpyrosis, der Untergang der Welt im Feuer. Die Katastrophe verhindern kann nur ein neuer energetischer Pazifismus.
Broschur, 80 Seiten
Julia Ebner, »Massenradikalisierung«, Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt
Noch vor wenigen Jahren zielten Extremisten auf den Rand, auf Einzelgänger und weit Abgetriebene. Doch seit Corona, dem Sturm aufs Kapitol, dem Ukraine Krieg ist Radikalisierung zum Massenphänomen geworden. Als Extremismusforscherin will Julia Ebner verstehen, warum so viele anfällig sind für radikale Ideen, welche Strukturen und Mechanismen dahinterstehen und was jetzt endlich unternommen werden muss im Kampf um Gerechtigkeit und Demokratie.
Fester Einband, 361 Seiten
Wilhelm Schmid, »Schaukeln«, die kleine Kunst der #Lebensfreude
Lebensfreude ist eine Kunst, die erlernt werden kann. Talent ist hilfreich, aber entscheidend ist die Übung. Dazu gehört auch, sich in Verzicht zu üben. Um leichter Atem für neue Aufschwünge schöpfen zu können und nicht fetter, sondern fitter zu werden. Dabei hilft das Schaukeln. Aus der realen Schaukelerfahrung gewinnt Wilhelm Schmid eine Metapher fürs Leben. Leben ist Schaukeln: Schwung holen, Leichtigkeit fühlen, Höhenflüge erleben, auf den Beistand Anderer hoffen und das flaue Gefühl beim Abschwung hinnehmen lernen. Das Schaukeln ermöglicht ein Hin- und Herfliegen zwischen den unterschiedlichen Seiten des Lebens, etwa zwischen Anstrengung und Besinnung. Auch zwischen der Freude am Schönen, das neuen Elan verleiht, und dem Umgang mit dem weniger Schönen. Für viele Probleme im Leben und in der Liebe ist Schaukeln die Lösung. Auf der Schaukel fürs Leben lernen muss dabei keine einsame Tätigkeit sein: Wechselseitig verleihen Menschen sich neuen Schwung. Beschwingt zur Lebensfreude in zehn Auf- und Abschwüngen: Dazu regt dieses Buch an.
Fester Einband, 110 Seiten
Barrie Kosky, »Und Vorhang auf, hallo!«, ein Leben mit Salome, Mariza, Miss Piggy & Co.
Australien und Europa, Queerness und Judentum, Popkultur und Opernbühne – Barrie Kosky, gefeierter Opernregisseur und meisterhafter Jongleur scheinbar unvereinbarer Gegensätze, lässt uns in »Und Vorhang auf, hallo!« an seinem außergewöhnlichen Leben teilhaben. Geboren und aufgewachsen in Australien, 15 000 Kilometer Luftlinie entfernt von Europa, der Wiege der Oper, hat er schon früh seine Liebe zu dieser Kunstform entdeckt. Wie kam es dazu? Wie passen diese beiden Welten zusammen? Was verbindet das Musiktheater, die australische Kindheit und Jugend von Barrie Kosky und seine Karriere in den europäischen Kulturmetropolen? Sieben Figuren aus der Welt des Musiktheaters geben darüber Aufschluss, anhand von ihnen tauchen wir ein in die Biografie des weltberühmten Opernregisseurs, in seine Gedankenwelt, Erfahrungen und Fantasien, in seine Beziehung zu den verschiedenen Opern, ihren Urhebern und Protagonist:innen und lernen diese wiederum aus Koskys besonderer Perspektive ganz neu kennen.
Fester Einband mit Schutzumschlag, 250 Seiten
Nadia Shireen, »Grimmwald«, Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer
Die Fuchsgeschwister Ted und Nancy fühlen sich in der Großen Stadt wohl, hier sind sie aufgewachsen und kennen sich aus. Doch nachdem Ted aus Versehen Prinzessin Pinöckel, die fieseste Katze der ganzen Stadt, gegen sich aufgebracht hat, müssen die beiden eine Weile untertauchen. Zuflucht finden sie im Grimmwald, doch dort ist es alles andere als ruhig und beschaulich. Grimmwald und seine Bewohner sind … echt seltsam. Diebische Adler, die gleich mal das Handy klauen, schauspielernde Enten und ein schlagfertiges Häschen, das es hasst, süß genannt zu werden. Aber kann Ted gerade hier finden, was er in der Stadt immer so vermisst hat: Freunde!? Die können Ted und Nancy gut gebrauchen. Denn als Prinzessin Pinöckel sie aufspürt, müssen sie sich mit den Tieren von Grimmwald in einem verrückten Wettlauf gegen die Zeit zusammentun … ein herrlich verrücktes, lustiges Abenteuer mit zwei Füchsen, die jeder sofort ins Herz schließt – der grandiose Start einer neuen Buchreihe.
Empfohlen ab 7 Jahren, fester Einband, 240 Seiten
Carl Honoré, »Der Weg ist das Ziel. Slow Travel für #Kinder«, 40 Reiseabenteuer
Jede Reise kann ein kleines Abenteuer sein – bei dem es aber nicht darum geht, möglichst schnell irgendwo anzukommen. Denn: Der Weg ist das Ziel. Genau das ist die Idee des Slow Travel, des langsamen Reisens. Wer sich beim Unterwegssein Zeit nimmt zum Entdecken, zum Innehalten und Staunen, kann bewusster die Schönheit und Vielfalt unserer Welt erleben. Gleichzeitig ist diese Art zu Reisen viel klimafreundlicher. Statt schneller Verkehrsmittel nutzt man den Zug, das Fahrrad oder die eigenen Füße. Dieses Buch stellt 40 aufregende Slow-Travel-Reiserouten auf der ganzen Welt vor: Von der entspannten Bootsfahrt auf dem Mississippi über die Fahrradtour durch neun Länder entlang der Ostseeküste bis zur Zugfahrt in die wolkenverhangenen Berge Argentiniens. Und es erinnert immer wieder an den Zauber der kleinen Dinge, der jeden Ort zu etwas Besonderem macht – wenn wir nur genau hinsehen.
Empfohlen ab 7 Jahren, fester Einband, 96 Seiten
Rachel Piercey, »Ostern mit Bär und seinen Freunden, im Bärenwald«
Im Kaninchenbau, am See und auf der großen Picknickwiese … überall im Bärenwald sind bunte Ostereier versteckt. Da sind Bär und seine Freunde natürlich gleich neugierig und machen sich auf die Suche. Komm mit und hilf ihnen, alle 100 Ostereier zu finden!
Empfohlen ab 2 Jahren, Pappbilderbuch, 12 Seiten
Sasha Marianna Salzmann und Judith Schalansky auf der Shortlist für den Wortmeldungen Literaturpreis 2023
Der Wortmeldungen Literaturpreis ist mit 35.000 Euro dotiert und wird für »herausragende literarische Kurztexte« verliehen.
Gertrud Leutenegger erhält den Solothurner Literaturpreis 2023
Der Solothurner Literaturpreis zeichnet Autor:innen aus, deren Werke weit über die Grenzen des deutschsprachigen Literaturraumes hinausstrahlen.
Sybille Ruge ist für den Glauser Preis 2023 nominiert
Der Glauser Preis prämiert jährlich herausragende deutschsprachige Kriminalromane.
Fritz Breithaupts »Das narrative Gehirn« ist Wissenschaftsbuch des Jahres 2023
»Das narrative Gehirn« ist zum Wissenschaftsbuch des Jahres 2023 in der Kategorie »Medizin und Biologie« gewählt worden.
Gisela von Wysocki, Lesung
Mittwoch, 1. März 2023, 18 Uhr, Haus des Humanismus, Berlin, im Rahmen des »Internationalen Frauentags«, Gisela Wysocki in Lesung und Gespräch zum Thema »Physiognomische Prägnanz«, Moderation Martin Mettin
Ann Cotten, Buchpremiere
Montag, 13. März 2023, 19 Uhr, Literaturhaus, Berlin, Ann Cotten liest aus »Die Anleitungen der Vorfahren«, Moderation Theresia Prammer, Veranstalter #Literaturhaus Berlin
Kateryna Mishchenko, Buchpremiere
Dienstag, 14. März 2023, 20 Uhr, Philipp Schaeffer #Bibliothek, Berlin, Mitherausgeberin Kateryna Mishchenko präsentiert »Aus dem Nebel des Krieges. Die Gegenwart der Ukraine«, im Gespräch mit Katharina Raabe und Sabine Adler
Andreas Maier, Lesung
Dienstag, 14. März 2023, 18.30 Uhr, Ingeborg Drewitz Bibliothek, Berlin. im Rahmen der Reihe »H E I M A T«, Andraes Maier liest aus »Die Heimat«, Moderation Joachim Klose
Paul Brodowsky, Buchpremiere
Mittwoch, 15. März 2023, 19.30 Uhr, Alter Roter Löwe Rein, Berlin, Paul Brodowsky liest aus seinem neuen Buch Väter, Moderation Svenja Leiber, #Musik Dörrobstphase
Eva Müller, Lesung
Donnerstag, 23. März 2023, 19 Uhr, Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda, Berlin. Eva Müller liest aus ihrem Buch »Scheiblettenkind«, Moderation Sonja Eismann
Wilhelm Schmid, Buchpremiere
Donnerstag, 30. März 2023, 19 Uhr, Galerie Schmalfuß, Berlin, Wilhelm Schmid präsentiert sein neues Buch »Schaukeln – die kleine Kunst der Lebensfreude«
Tom McCarthy, Buchpremiere
Freitag, 31. März 2023, 19.30 Uhr, Daadgalerie, Berlin, im Rahmen der Veranstaltung »Inkarnationswochenende«, Tom McCathy präsentiert sein neues Buch »Der Dreh von Inkarnation«, Moderation Kolja Reichert, Lesung des deutschen Textes Irene Baumann, eine Veranstaltung des Berliner Künstlerprogramm des DAAD in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag
Tom McCarthy, Tagung
Samstag, 1. April 2023, 15 Uhr, Daadgalerie, Berlin, im Rahmen der Veranstaltung »Inkarnationswochenende«, ein Tag mit Tom McCarthy und Gästen