Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Zorro, der Rächer der Enterbten in Gütersloh und anderswo
Es gibt den Spruch »Die beste Rache ist keine Rache«.
Das kann man unterschiedlich interpretieren.
Entweder bedeutet es, dass man sich am besten rächt, indem man sich nicht rächt. Was natürlich unlogisch ist – denn dann ist es ja doch eine Rache. Eine #Rache durch Nicht Rache. #Adorno hat beispielsweise ähnlich argumentiert (aber in einer anderen Kategorie). Das beinhaltet aber auch ein Moment der Herablassung.
Oder es bedeutet, dass jede Rache letztlich gar keine Rache ist. Dass es gar keine Rache gibt und auch nicht geben kann. Dass sogar »die beste Rache« gar keine Rache ist. Vielleicht in dem Sinne, dass das jedenfalls so sein sollte (bekanntlich ist es aber nicht so).
Man könnte es auch ironisch auslegen. Es könnte bedeuten, dass man sich nicht rächen sollte, dass es keine Rache geben sollte. Das ist natürlich wahr. Leider gibt es sie aber nun einmal. Und dann führt Rache eben wiederum zu Rache. Ein circulus vitiosus.
Autoren der #Bibel haben das Prinzip transzendiert. Was bekanntlich auch nichts gebracht hat. Im Gegenteil.
Es ist wohl leider hoffnungslos.
Vermeiden ließe sich das alles durch den Verzicht auf jegliche Demütigung. Aber ist das überhaupt denkbar? Gewollt ist es offensichtlich sowieso nicht.
In »The Orville« gibt es einen sehr bedenkenswerten Satz. Captain Mercer fragt den Chef der Kaylonier (eine künstliche Lebensform), aus welchem Grund sie ihre Erbauer vernichtet haben: »Was haben Euch Eure Erbauer getan?« … »Sie haben uns erschaffen« …