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Angesagt in Gütersloh, Nachbereitung, Gütsel Lesertelefon, Sprechzeit vom 20. Oktober 2022
Auf mehr als 6 Millionen wird die Zahl der Menschen über 50 geschätzt, die in Deutschland mit einer Osteoporose leben – 5 Millionen von ihnen sind Frauen. Trotz vorhandener Vorsorgemöglichkeiten und Behandlungsmöglichkeiten kommen jedes Jahr mindestens 885.000 Neuerkrankungen dazu. Das Problem: Eine #Osteoporose entwickelt sich schleichend und ohne Symptome, bis sie entweder bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt wird oder ein Knochenbruch als untrügliches Symptom auftritt. Doch selbst dann ist die konsequente Behandlung nicht sichergestellt, denn zu häufig werden Knochenschwundfrakturen nicht als solche erkannt. Über Vorbeugung, Diagnose und Behandlung der Osteoporose informierten zahlreiche Expert:innen in der Sprechzeit. Die wichtigsten Themen im Überblick …
Wie hängen Alter und Osteoporoserisiko zusammen?
Dr. med. Christiane Karrenberg: »Osteoporose entsteht, wenn Knochenstruktur und Knochensubstanz übermäßig abgebaut werden. Der größte Risikofaktor für diesen Abbau ist der natürliche Alterungsprozess. Etwa ab dem 35. Lebensjahr wird jährlich rund ein Prozent der Knochenmasse abgebaut. Doch dieser natürliche Alterungsprozess wird von den Genen, der Lebensweise und etwaigen Begleiterkrankungen beeinflusst und möglicherweise beschleunigt. Osteoporose trifft vor allem Frauen nach den Wechseljahren: Bei den über 50 jährigen Frauen sind es über 40 Prozent. Bei den Männern tritt die Erkrankung im Durchschnitt zehn Jahre später auf.«
Warum sind Frauen so viel häufiger von Osteoporose betroffen als Männer?
Dr. med. Friederike Thomasius: »Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Frauen haben niedrigere Knochendichtewerte als Männer, es gibt Unterschiede in der Knochengröße, der Knochengeometrie und der Knochenfestigkeit. Zudem führt die Menopause und der damit verbundene Abfall des Östrogenspiegels dazu, dass sich der Knochenabbau bei Frauen beschleunigt. Aber es gibt auch einen demographischen Effekt: Osteoporose tritt besonders häufig bei älteren Menschen auf. Da Frauen älter werden, ist ihr Anteil höher als der der Männer.«
Welche anderen Risikofaktoren gibt es noch und wie kann ich sie vermeiden?
Prof. Dr. med. Hans-Christof Schober: »Neben Lebensalter und Geschlecht spielen auch beeinflussbare Faktoren eine Rolle. Dazu zählen ein niedriges Körpergewicht mit einem #BMI von unter 20, #Alkoholkonsum und #Rauchen. Auch ein Mangel an körperlicher Bewegung erhöht das Risiko, ebenso wie eine Reihe von Krankheiten. Bewegung, ausreichende Ernährung und Vermeidung des Rauchens sind deshalb wichtige Maßnahmen zur Senkung des Osteoporose Risikos.«
Kann eine Osteoporose erblich bedingt sein?
Prof. Dr. Dr. med. Eric Hesse: »Tatsächlich gibt es erbliche Komponenten, die Einfluss auf die Knochenmineraldichte haben und deshalb zu einer Osteoporose beitragen können. So kann zum Beispiel eine hüftgelenksnahe Fraktur bei der Mutter ein Hinweis auf ein erhöhtes eigenes Risiko für die Entstehung einer Osteoporose sein.«
Wird das Osteoporoserisiko bei den regelmäßigen Gesundheits Checks berücksichtigt?
Dr. Thorsten Freikamp: »Das individuelle Osteoporoserisiko wird derzeit bei den regelmäßigen Gesundheits-Checks leider nur unzureichend berücksichtigt. Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen wird dieses Thema nur dann vertieft, wenn Patienten den #Arzt konkret damit konfrontieren oder im Gespräch erkennbar wird, dass ein erhöhtes Osteoporoserisiko gegeben sein könnte. Bei Vorliegen eines oder mehrerer Risikofaktoren sollten Patienten daher grundsätzlich von sich aus ihren Arzt ansprechen und gegebenenfalls durch geeignete diagnostische Maßnahmen das persönliche Osteoporoserisiko abklären lassen.«
Für wen ist eine Knochendichtemessung sinnvoll – und wer übernimmt die Kosten?
Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel: »Generell empfohlen wird die Knochendichtemessung für Frauen ab 70 und Männer ab 80 Jahren. Es kann aber auch sinnvoll sein, früher zu messen, zum Beispiel für Frauen ab 50 Jahren mit erhöhtem Frakturrisiko. Wenn bereits eine Fraktur eingetreten ist oder wenn der Arzt/die Ärztin aus anderen Gründen eine medikamentöse Therapie der Osteoporose empfiehlt, ist die Knochendichtemessung eine Kassenleistung. Ist eine Osteoporose diagnostiziert, zahlt die Kasse alle fünf Jahre eine Kontrolluntersuchung, in Einzelfällen auch früher.«
Was sagt der T Score als Ergebnis der Untersuchung aus?
Dr. med. Daniel Dobbert: »Das Ergebnis der Knochendichtemessung wird als T Score ausgedrückt. An ihm lässt sich vereinfacht gesagt die Knochendichte im Vergleich zu gesunden jungen Erwachsenen des gleichen Geschlechts ablesen. Liegt der gemessene T Score um mehr als 2,5 unter dem Vergleichswert, sprechen wir von einer Osteoporose. Der T Score wird aus der Menge der absorbierten #Röntgenstrahlung während der Messung bestimmt und kann beispielsweise durch degenerative Veränderungen oder einliegende Implantate verfälscht werden.«
Wie sieht die Behandlung bei einem auffälligen T Score aus?
Prof. Dr. med. Hans-Christof Schober: »Bei einer niedrigen #Knochendichte steigt das Risiko für Knochenbrüche und die Osteoporose muss mit Medikamenten behandelt werden. Basis dafür sind Kalzium und Vitamin D. Je nach Risikoprofil kommen weitere Medikamente dazu, die in der Lage sind, einen weiteren Knochenabbau zu bremsen oder den Knochenaufbau zu fördern. Welche Wirkstoffe zum Einsatz kommen, hängt von den individuellen Risikofaktoren und Therapiezielen ab.«
Ich bin 52 Jahre alt und habe mir vor einem halben Jahr bei einem an sich harmlosen Sturz den Unterarm gebrochen. Nun frage ich mich, ob ich vielleicht eine Osteoporose habe. Was raten Sie mir?
Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel: »Bei Frauen in oder nach den Wechseljahren ist ein Knochenbruch ein starker Hinweis auf eine Störung der Knochenarchitektur. Das gilt besonders bei Belastungen, die ein gesunder Knochen schadlos übersteht. Insofern muss Ihre Fraktur als Alarmzeichen verstanden werden, das auf eine Osteoporose hinweisen kann. Betroffene Frauen sollten nach einer solchen Fragilitätsfraktur eine Abklärung der Knochendichte und der Risikofaktoren durchführen lassen.«
Wer hat ein besonderes Risiko für eine Osteoporosefraktur?
Dr. med. Daniel Dobbert: »Grundsätzlich alle Menschen, bei denen die Knochenstruktur und -substanz geschwächt ist, sei es wegen des Lebensalters, bestimmter Medikamente oder Vorerkrankungen, wegen Untergewichts oder der Folgen von Nikotin- und Alkoholkonsum. Deutlich erhöht ist das Risiko zudem, wenn eine vorherige Osteoporosefraktur nicht als solche erkannt wurde und die Osteoporose unbehandelt geblieben ist.«
Sollte ab einem bestimmten Alter nicht bei jedem Knochenbruch eine Knochendichtemessung erfolgen?
Dr. med. Christiane Karrenberg: »Insbesondere bei Frauen sollte bei einem Knochenbruch ab dem 50. Lebensjahr immer an eine Osteoporose gedacht werden. Das gilt bei Wirbelbürchen oder Schenkelhalsbrüchen ebenso wie für einen Bruch zum Beispiel des Handgelenks. Vor allem sollte man hellhörig werden, wenn es ohne einen schweren Sturz zu einem Bruch kommt. Eine Knochendichtemessung hilft, den Verdacht auf eine Osteoporose sicher abzuklären. Versäumt man diese Chance, besteht in den ersten zwei Jahren nach einem Bruch ein fünffach erhöhtes Risiko, einen erneuten Bruch zu erleiden.«
Muss einem Knochenbruch immer ein Sturz vorausgehen oder gibt es auch andere Ursachen für Frakturen?
Prof. Dr. Dr. med. Eric Hesse: »Bei einer ausgeprägten Osteoporose muss einem Knochenbruch nicht immer ein Sturz vorausgehen. Knochenbrüche, insbesondere Wirbelkörperbrüche, können auf dem Boden einer Osteoporose auch bei Alltagstätigkeiten vorkommen. Diese Frakturen werden jedoch häufig nicht erkannt, obwohl sie Anlass für eine weitere Abklärung und Behandlung sind. Hinweisend können plötzlich einsetzende oder sich verstärkende Rückenschmerzen sein. In diesem Fall sollte ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden.«
Wie lässt sich das Risiko einer weiteren Osteoporosefraktur senken?
Dr. med. Friederike Thomasius: »Indem möglichst rasch und konsequent therapiert wird. Doch dafür muss zuerst einmal die Diagnose Osteoporose gestellt werden, was in Deutschland leider noch immer nur in der Hälfte aller Fälle nach einer Fraktur geschieht. Erst nach der Diagnosestellung kann eine individuelle, umfassende Therapie eingeleitet werden. Dazu gehört neben der Medikation für Osteoporose die kalziumreiche Ernährung, die Gabe von Vitamin D, aber unbedingt auch ein gezieltes Muskeltraining und eine Sturzprophylaxe.«
Was muss ich mir unter einer Sturzprophylaxe vorstellen?
Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel: »Sie dient der Vermeidung von Stürzen und damit der Verhinderung weiterer Knochenbrüche. Ein Teil der Sturzprophylaxe besteht aus einem gezielten, auf das Alter abgestimmten Training, bei dem Balance, Kraft, Koordination und Reaktionsfähigkeit verbessert werden. Der zweite Teil besteht in einer Beratung für das häusliche Umfeld und umfasst zum Beispiel die Beseitigung etwaiger Stolperfallen, gute Beleuchtung und eine Korrektur der Sehschärfe.«
Wo können sich Betroffene informieren und miteinander austauschen?
Dr. Thorsten Freikamp: »Sie können sich beim Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BFO) unabhängig und fundiert über die Erkrankung Osteoporose informieren. 8 verschiedene Broschüren behandeln die wichtigsten Themen des Krankheitsbildes. Im BfO sind rund 15.000 Osteoporose Patienten organisiert, die bundesweit in 300 Selbsthilfegruppen aktiv sind. Dort können sich Betroffene mit Gleichgesinnten treffen und austauschen, um gemeinsam die #Krankheit besser zu bewältigen. Außerdem wird eine spezielle, ärztlich verordnete und von den Krankenkassen unterstützte Osteoporose #Gymnastik angeboten. Eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe finden Sie hier«.
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Die Expertinnen und Experten in der Sprechzeit waren …