Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Mitglied des Geschäftsführenden Vorstand der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes. Foto: ABDA, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Lieferengpässe für Medikamente, DPA Interview mit Hans Peter Hubmann (DAV)
Berlin, 16. September 2022
Für den stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Dr. Hans Peter Hubmann, sind die Lieferengpässe von Arzneimitteln ein bedeutendes Problem. »Mehr als 250 Mittel sind aktuell als nicht lieferfähig gemeldet«, sagte Hubmann, der Deutschen Presse Agentur vor dem Welttag der Patientensicherheit, der am Samstag, 17. September 2022, begangen wurde. »Lieferengpässe gibt es immer wieder mal, weil ein Produzent ausfällt, aber die Menge und die Länge des Ausfalls ist deutlich dramatischer geworden«, so der #Apotheker.
Gängige Mittel nicht erhältlich
Vor 5 Jahren seien zahlenmäßig nicht einmal halb so viele Produkte betroffen gewesen. Probleme gibt es dabei nicht nur bei Nischenprodukten, sondern auch gängige Mittel gegen #Bluthochdruck und #Diabetes oder #Schmerzmittel wie #Ibuprofen waren phasenweise bereits nicht erhältlich. Während sich in vielen Fällen mit einigem Aufwand ein Ausweichmittel mit dem gleichen oder einem ähnlichen Wirkstoff finden lässt, gibt es manchmal keinerlei Alternative, die den Patientinnen und Patienten angeboten werden kann. »Im April und im Mai hatten wir einen absoluten Mangel am Brustkrebsmittel Tamoxifen«, berichtete Hubmann. Für die betroffenen Frauen ein Risiko: »Sie wissen nie, wann die Zeitbombe hochgeht, deswegen ist da schon die #Gesundheit gefährdet.«
Zu den Ursachen sagte Hubmann: »Das ist einerseits die Verminderung der Produktionsvielfalt in Europa.« So hätten nahezu alle Anbieter die Produktion von Fiebersaft eingestellt, weil die Herstellung aufgrund der Festbeträge und des Drucks der Kassen nicht mehr wirtschaftlich gewesen sei. »Jetzt gibt es noch einen, und der kann die Menge nicht schultern.« Die andere Ursache seien Lieferkettenabrisse, sagte Hubmann. Die Wirkstoffe werden heutzutage überwiegend in Fernost, vor allem in China und Indien, hergestellt. Wenn dort wegen #Corona Fabriken geschlossen werden oder Frachter die Häfen nicht mehr anlaufen dürfen, fehlen am Ende selbst diejenigen fertigen Arzneimittel in den Regalen der hiesigen Apotheken, die in #Europa hergestellt werden. »Deshalb ist unsere Forderung seit längerem, dass auch die Wirkstoffproduktion wieder in Europa stattfinden muss«, betonte Hubmann. Die #Politik müsse dringend die Voraussetzungen dafür schaffen.
[Tja, Herr Hubmann. Wer legitimiert denn diese Politik, die nun das Gewünschte tun soll? Und was glauben Sie denn, wessen Interessen die Politiker verfolgen? Ihre ganz bestimmt nicht. Da gibt oder gab es lediglich Koinzidenzen oder Korrelationen. Anm. d. Red.]