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EU Bürger unter Generalverdacht, Piraten warnen vor Chatkontrolle Entwurf

EU Bürger unter Generalverdacht, Piraten warnen vor Chatkontrolle Entwurf

Berlin, 10. Oktober 2022 

Die Europäische Kommission wird  im Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten (LIBE) des Europäischen Parlaments ihren Gesetzesentwurf für die verpflichtende Chatkontrolle [1] vorstellen. Im Anschluss wird sie sich den Fragen der EU Parlamentarier stellen müssen.

»Es ist unfassbar, wie tiefgreifend der Gesetzesentwurf zur #Chatkontrolle das digitale Briefgeheimnis aushebeln will«" kommentiert Anne Herpertz, Vorsitzende der #Piratenpartei Deutschland. »Alle Chats und E Mails würden dauerhaft und automatisch via fehleranfälliger #Algorithmen auf verdächtige Inhalte durchsucht. Das wäre das Ende vertraulicher und geheimer #Kommunikation. Der Entwurf ist nichts anderes als eine allumfassende, anlasslose #Überwachung digitaler Kommunikation unter dem Deckmantel des Schutzes vor Missbrauch. Die Chatkontrolle trifft keine Täter, dämmt die Verbreitung missbräuchlicher Darstellungen nicht ein und überlastet die Ermittlungsbehörden mit falschen Verdächtigungen. Das ist der denkbar schlechteste Weg, missbräuchlichen Darstellungen entgegenzuwirken. Gleichzeitig bedeutet der Vorschlag auch das Ende der verschlüsselten Kommunikation, da Ende zu Ende verschlüsselte Messenger nicht ausgenommen sind. Diese Hintertür schafft die Möglichkeit zur Überwachung für ganz andere Zwecke – nicht nur für Nachrichtendienste, sondern auch für kriminelle Organisationen.«

Sven Bechen, stellvertretender Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei, schließt sich dem an: »Die Chatkontrolle stellt einen massiven Eingriff in die Privatsphäre eines jeden Menschen dar. Eine solche verdachtslose, vollautomatisierte Massenüberwachung steht in keinem Verhältnis zu freiheitlichen Grundrechten und würde ausnahmslos jeden #EU #Bürger unter Generalverdacht stellen. Außerdem würde dieser Gesetzesentwurf durch verpflichtende Altersverifikation für Kommunikations- und Speicherdienste die anonyme Nutzung betroffener Dienste abschaffen. Das bedeutet zudem eine Bevormundung junger Menschen im Umgang mit den #App #Stores. Den Entwurf lehnen wir nicht nur strikt ab, sondern möchten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments entschieden warnen, in dieser Form mit den persönlichen Daten und dem Vertrauen ihrer Wähler und #Mitbürger umzugehen.«

Weiterführende Informationen hier

Quellen

1.) eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52022PC0209

Piratenpartei

Die Piratenpartei versteht sich als Bewegung von Freiheitskämpfern. Die moderne Welt bringt die Chancen auf einen freien Zugang zu Wissen und einer weltweiten Vernetzung mit, Piraten wollen diese zum Vorteil der Gesellschaft mitgestalten und formen. Eine selbstbestimmte und sozial gerechte Gesellschaft ist Grundpfeiler einer freiheitlichen Demokratie. Die Piraten treten für einen Wandel der Politik ein. Teilhabe und Mitbestimmung müssen in die Parlamente einziehen. Lobbyismus muss Transparenz und Basisdemokratie weichen. #Politik muss wieder im Sinne der Bevölkerung handeln und darf sich nicht von der #Wirtschaft erpressen lassen.

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