Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Vorabfoto Minna von Barnhelm (Natali Seelig, Franziska Machens). Foto: Arno Declair, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Berlin, Premierenverschiebung, Minna von Barnhelm im Deutschen Theater, 15. Oktober 2022
Die kommende Premiere muss krankheitsbedingt um einen Tag verschoben werden: Am Samstag, 15. Oktober 2022, feiert Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing in einer Fassung von Anne Lenk und David Heiligers in der Regie von Anne Lenk Premiere im Deutschen Theater.
Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing in einer Fassung von Anne Lenk und David Heiligers
Major von Tellheim hat sich in ein #Gasthaus zurückgezogen. Unehrenhaft aus dem Militär entlassen, verwundet und mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert, befindet er sich ohne #Mittel in einer Art unruhiger Stagnation. Auch die junge Wirtin benötigt dringend Geld und verweist ihn in ein schlechteres Zimmer als die wohlhabende Minna von Barnhelm mit ihrer Vertrauten Franziska anreist. Minnas Suche nach Tellheim, ihrem Verlobten, findet damit ein überraschendes Ende – ein Happy End jedoch liegt in weiter Ferne. Denn nach dem Krieg ist nichts wie zuvor. Es beginnen Auseinandersetzungen um die Möglichkeit einer Beziehung auf Augenhöhe, die Tellheim an gleichem Finanzlevel und Ehrenlevel festmacht. Minna dagegen bemisst diese an nichts Weiterem als der Liebe.
Die Frage nach Geschlechterrollen und -zuschreibungen ist auch zu Lessings Zeiten schon Thema: Welche (eigenen) Erwartungen richten sich ans »stärkere Geschlecht« und die »männlichen Versorger«? Wie und warum muss die Frau darum ringen, frei lieben und unabhängig über ihr Leben bestimmen zu dürfen? Die #Liebe als anarchischer und komischer Zustand, der selbst die kühlsten und vernünftigsten Menschen auszuhebeln vermag, deckt unbarmherzig alle Selbstzweifel und fremdbestimmten Bilder auf. Minna von Barnhelm zeigt eine vom Geld dominierte und vom Krieg gezeichnete Welt, die sich selbst und ihr gesellschaftliches Panorama befragt. Wer kämpft? Wer räumt auf? Wer bleibt übrig? Wer bezahlt? Wer liebt, liebt.
Premiere, Samstag, 15. Oktober 2022, 19.30 Uhr, Deutsches Theater, nächste Vorstellungen Freitag, 21. Oktober, Dienstag, 25. Oktober, und Donnerstag, 27. Oktober 2022, Regie Anne Lenk, Bühne Judith Oswald, Kostüme Sibylle Wallum, Musik Camill Jammal, Fatoni Licht Cornelia Gloth Dramaturgie David Heiligers