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Visuelles Kommunizieren, Wissenschaftler erforschen Bedeutung von Gesten, Bergische Universität WuppertalZoom Button

Foto: Rodolpho Zanardo, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Visuelles Kommunizieren, Wissenschaftler erforschen Bedeutung von Gesten, Bergische Universität Wuppertal

Visuelles Kommunizieren, Wissenschaftler erforschen Bedeutung von Gesten, Bergische Universität Wuppertal

Welche Bedeutung haben Gesten für unsere Kommunikation? Dieser Frage gehen #Wissenschaftler unter Beteiligung der Bergischen #Universität #Wuppertal in dem Forschungsprojekt Vi Com nach. Ziel ist es, gängige Theoriemodelle sprachlicher #Kommunikation zu erweitern und dabei vor allem die Wirkung visueller Komponenten als Kommunikationskanal zu berücksichtigen.

Gebärdensprachen und Gesten sind Paradebeispiele für die visuelle menschliche Kommunikation. In der theoretischen Sprachwissenschaft (Linguistik) ist die Gestenforschung ein noch neues Forschungsobjekt. In vielen anderen Disziplinen ist sie dagegen schon lange ein zentrales Thema, wie beispielsweise in der Psychologie, den Neurowissenschaften, der Tierkommunikationsforschung, den Kulturwissenschaften oder der Konversationsanalyse. Im Forschungsverbund Vi Com (Visual Comunication. Theoretical, Empirical, and Applied Perspectives) wollen die Wissenschaftler das Wissen über die visuelle Kommunikation nun bündeln und vereinheitlichen. 

Apl. Prof. Dr. Stefan Hinterwimmer ist Linguist an der Bergischen Universität Wuppertal und leitet innerhalb des Vi Com Verbundes, das als Schwerpunktprogramm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird, gemeinsam mit Prof. Dr. Cornelia Ebert von der #Goethe Universität Frankfurt das Teilprojekt »Visueller und nicht-visueller Ausdruck von Perspektive«. Die Wissenschaftler erhalten für ihr Vorhaben rund 294.000 Euro.

Über das Forschungsvorhaben

Beim Sprechen spricht ein Sprecher nicht immer nur aus der eigenen Perspektive, sondern kann zum Ausdruck bringen, dass er aus Sicht einer anderen Person spricht. Wenn Yvonne sagt: »Für Marcel ist Ronja eine großartige Sängerin«, macht sie damit deutlich, dass sie Marcels Perspektive im Hinblick auf Ronjas sängerische Fähigkeiten wiedergibt, nicht ihre eigene. »In unserer alltäglichen Kommunikation finden sich viele Beispiele dafür, natürlich sind die nicht immer so deutlich. Aber nicht nur durch die Wortwahl, sondern auch durch die Wahl der Gesten, die eine verbale Äußerung begleiten, kann eine Situation entweder aus der Perspektive der Beteiligten oder aus einer Außenperspektive dargestellt werden. In unserem Projekt wollen wir mit experimentellen Methoden untersuchen, wie (Laut-)Sprache und Gesten beim Ausdruck von Perspektive zusammenwirken, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit, zwei verschiedene Perspektiven zugleich einzunehmen«, erklärt der Wissenschaftler.

Denn prinzipiell, so Hinterwimmer weiter, könnten sowohl auf der rein lautsprachlichen als auch auf der Ebene von Gesten die Perspektive von Erzähler und Beobachter sowie die Figurenperspektive – also die Perspektive der handelnden Person – gleichzeitig ausgedrückt werden. »Es ist daher zu erwarten, dass auch die Verteilung der Perspektiven auf Sprache und Gesten unterschiedlich möglich ist.« 

Wie diese Verteilung letztlich aussieht, das interessiert die Wissenschaftler besonders: Welche Perspektiven werden worüber ausgedrückt, gibt es bestimmte Kombinationen, die besonders häufig sind, durch welche Faktoren wird dies beeinflusst? »Das alles wollen wir in unseren Untersuchungen herausfinden und daraus ein theoretisches Modell der Interaktion von sprachlicher und gestischer Perspektivnahme entwickeln. Dieses hilft uns schließlich dabei, menschliche Kommunikation noch besser zu verstehen und einzusetzen«, so Hinterwimmer.

Ausblick

Indem sie die Bedeutung und #Wirkung von #Gesten entschlüsseln, tragen die Wissenschaftler mit Vi Com beispielsweise dazu bei, visuelle Kommunikationsmittel, die zur Vermittlung von Inhalten aus unserer heutigen Informationsgesellschaft nicht mehr wegzudenken sind, für technologische, therapeutische oder auch didaktische Zwecke weiterzuentwickeln [hoffentlich nicht auch für andere Zwecke. Anm. d. Red.].

Bergische Universität Wuppertal
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