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Theater Bielefeld, Musical »Dear World«, Premiere am 1. Oktober 2022, 19.30 Uhr
»Liebe Welt, …!« – wer hätte nicht gern dieser Tage mal unserem Planeten eine Nachricht geschrieben, gefragt, was eigentlich los ist und ihm gute Besserung gewünscht? Dass der gute alte Globus offenbar schief in den Angeln hängt, erscheint nicht nur heute so, davon erzählt schon das #Broadway #Musical »Dear World«, das weit mehr als 50 Jahre alt – und heute aktueller denn je ist. Anlass genug, es in #Bielefeld neu aufleben zu lassen. Die heiter-groteske Theatervorlage stammt von Jean Giraudoux, einem der meistgespielten französischen Autoren des letzten Jahrhunderts. Musikalisch veredelt wurde sie vom Schöpfer solcher Musical Hits wie »Hello, Dolly!« und »La cage aux folles«, Jerry Herman.
Im Pariser Café Francis scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, die junge Kellnerin Nina versprüht Lebensfreude und die selbsternannte Gräfin Aurelia, deren innere Uhr irgendwann in den Goldenen Zwanzigern stehengeblieben ist, verkehrt hier als respektierte Untermieterin. Ihren Spitznamen »Irre von Chaillot« trägt sie mit Würde, doch sie wird hellwach, als sie einer Intrige am Nebentisch auf die Spur kommt: Ein Prospektor dient sich drei Präsidenten an, die etwas zu indiskret darüber beratschlagen, wie und wo sie ihr immenses Firmenkapital investieren sollten. Der Prospektor empfiehlt ihnen, das Öl zu fördern, auf dem ganz Paris schwimme, und am besten genau hier, im Café Francis, zu beginnen. Gesagt, getan: Assistent Julien wird beauftragt, das Café kurzerhand wegzusprengen, um lästige bürokratische Hürden zu überspringen, während die »Präsidenten« und der Prospektor sich unauffällig entfernen. Julien veruntreut allerdings die Bombe, die man ihm zu diesem Zweck mitgegeben hat, was ihm umgehend die zärtliche Liebe der Kellnerin Nina und dem Café Francis eine zweite Chance einträgt. Gräfin Aurelia indes schmiedet einen Plan, um den Bösewichten das Handwerk zu legen, doch dazu muss sie erst den Fachmann in Sachen »unter den Häusern von Paris« sprechen: den Abwasserkanal Mann. Anschließend beruft sie den Rat weiser Frauen ein und beraumt eine ordentliche Gerichtsverhandlung an, schließlich muss alles seine Ordnung haben …
Mit viel Charme schuf Giraudoux in Die Irre von Chaillot ein Stück absurden Theaters, das umso treffender unsere Welt spiegelt. Jerry Herman hatte als Mittdreißiger mit Hello, Dolly! am Broadway einen Welterfolg gelandet und mit Mame 1966 eine Show nachgeliefert, in der die seinerzeit schon renommierte Angela Lansbury ins Zentrum des Geschehens rückte. Dear World war abermals auf ihr komisches Talent maßgeschneidert und wurde einer der personell größten Shows an der New Yorker Theatermeile, was angesichts der kammerspielartigen Vorlage etwas übers Ziel hinausschoss. David Thompson schuf Anfang der 2000er Jahre eine neue Version, die diesen Punkt fokussierte und nun erstmals in Deutschland zu sehen ist (in der ursprünglichen Version war Dear World bereits 1982 am Stadttheater Aachen zu sehen).
Übersetzerin Frederike Haas ist zugleich Hauptdarstellerin in der Bielefelder Neuproduktion. Nach ihrem Erfolg in »The Goodbye Girl« (2021/22) kehrt die beliebte Musicaldarstellerin ans Stadttheater zurück und freut sich, erneut mit Regisseur Thomas Winter und Musicalkapellmeister William Ward Murta zu arbeiten und Dear World auf die Bühne zu bringen. Mit im Team sind Bühnenbildner und Kostümbildner Toto sowie Choreograf Jerôme Knols, beide neu am Haus. Das Ensemble bringt ein Wiedersehen mit Jens Janke (Crazy for You, Me and My Girl, Anything Goes), Alexander von Hugo (Malala) sowie mit Cornelie Isenbürger und Carlos Horacio Rivas, die fest am Theater Bielefeld engagiert sind. Neu dazu kommen der #TV Schauspieler Dirk Weiler, außerdem Rebecca Lorenz, Jennifer Pöll und Michael B. Sattler. Es begleiten die Bielefelder #Philharmoniker.
Musikalische Leitung
William Ward Murta, geboren in Fort Smith/Arkansas und aufgewachsen in Oklahoma, ist seit 1984 Musical-Kapellmeister am Theater Bielefeld. Er übernahm die musikalische Leitung vieler Produktionen.
INszenierung
Thomas Winter war Sänger der Kölner Soulfunk Band Upstairs bevor er von 1995 bis 1999 an der Folkwang Hochschule Essen Schauspiel, Gesang und Tanz studierte. 1997 gewann er den 1. Preis beim Bundeswettbewerb Gesang (Musical, Chanson, Song). Von 1999 bis 2001 war er fest als Schauspieler am Theater Heilbronn und von 2001 bis 2005 am Staatstheater Oldenburg engagiert. Seit 2005 arbeitet er als freier Schauspieler, war in Filmproduktionen und Fernsehproduktionen.
Bühne und Kostüme
Toto studierte unter anderem bei Volker Pfüller in Berlin und arbeitet seit 2000 als freischaffender Bühnenbildner und Kostümbildner. Produktionen führten den Magdeburger unter anderem an das Staatstheater Nürnberg, das Theater Konstanz, das Nationaltheater Weimar, die Volksbühne Berlin, das Theater Kiel, das Staatstheater am Gärtnerplatz München und die Wiener Volksoper, wo er die Ausstattung für Werke wie »Die lustige Witwe«, »My Fair Lady« und »Gräfin Mariza« entwarf. Er zeigte sich auch verantwortlich für das Kostümbild der Erstaufführung von Fritz Katers »Vineta in Dijon«. Darüber hinaus war Toto an der Hochschule für #Musik und #Theater in Bern und an der Universität der Künste in Berlin tätig und arbeitete für den #MDR und #UNICEF.
Darsteller
Dirk Weiler, Cornelie Isenbürger, Carlos Horacio Rivas, Rebecca Lorenz, Michael B. Sattler, Jens Janke, Alexander von Hugo, Jennifer Pöll
Nächste Termine 3. Oktober, 19. Oktober, 30. Oktober, 10. November, 13. November, 19. November, 26.November 2022, weitere Termine folgen, Kartentelefon +49521515454