Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Bild: Funk, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Strg_F Recherche zeigt Tiktok als Drogenplattform für Kinder und Jugendliche
Auf Tiktok hat sich eine neuartige Drogenszene entwickelt, die bereits Kinder anspricht. Die Kinder und Jugendlichen tauschen dort nicht nur ihre Erfahrungen aus, sondern können auch an harte Drogen kommen. Das ist das Ergebnis einer Recherche des #Funk Formats Strg_F im Rahmen des Funk Schwerpunkts Darktok. Damit konfrontiert, sperrt Tiktok einschlägige #Hashtags nicht. Die Reportage erscheint am Dienstag, 23. August, ab 17 Uhr auf dem #Youtube #Kanal sowie auf funk.net.
»Wie alt wart ihr, als ihr das erste Mal drauf wart?«, fragt eine Jugendliche in einem Tiktok-Clip, der über 2000 Mal geliked wurde. Die Antworten in den Kommentaren fallen besorgniserregend aus. Einige geben an, mit elf, zwölf oder dreizehn Jahren zum ersten Mal Drogen genommen zu haben. Sie sei dreizehn Jahre alt gewesen, schreibt eine Nutzerin: »Um genau zu sein vor 2 Wochen das erste Mal.« Eine andere Jugendliche erzählt, dass sie als Neunjährige drogenverherrlichende Clips auf Tiktok gesehen habe und anschließend selbst habe chemische Drogen nehmen wollen. Als 10 jährige habe sie das dann auch zum ersten Mal getan. Inzwischen finde sie ihre Dealer über Tiktok. Einige der Kinder und Jugendlichen filmen sich im Rausch, zeigen sich zu drogenverharmlosenden Rap Sounds mit erweiterten Pupillen. Unter manchen Clips werden gefährliche Konsum Tipps geteilt.
Dass sich ein Teil der Drogenszene ins Internet verlagert, ist nicht neu. Inzwischen ist diese Szene auf Tiktok abgewandert, wodurch sie deutlich jüngere Nutzer anspricht. Auf Tiktok findet die #Drogenszene anders als auf anderen Plattformen nicht mehr in geschlossenen Gruppen, sondern öffentlich unter einschlägigen Hashtags statt. Kurze Videos zu Drogentrips generieren zum Teil Tausende bis Zehntausende Likes.
Zwar sind auf Tiktok Hashtags wie #drogen oder #drugs gesperrt, unter Hashtags wie #tanteemma, eine Anspielung auf die Droge MDMA, lassen sich allerdings zahlreiche Videos von Jugendlichen im Rausch finden. Die Drogenszene dreht sich hier vor allem um Ecstasy, aber auch Speed, Crystal Meth und Heroin werden konsumiert. Eine junge Nutzerin zeigt sich bei Tiktok offen beim Rauchen von Heroin, eine andere offenbar im Heroin Rausch. Mehr als 4.000 Likes erhält dieser Clip. Wenige Tage später meldet sie sich aus dem #Krankenhaus, wo sie wegen einer Überdosis behandelt wird.
Nach den Recherchen der Reporter Isabell Beer und Désirée Fehringer von Strg_F verstärkt der Algorithmus von Tiktok offenbar die Zugänge zur Drogenszene. Wenn man beispielsweise mehreren jungen Drogenkonsumenten folgt und einzelne Clips liked, spielt der Tiktok Algorithmus bald fast ausschließlich Videos von jungen Menschen unter Drogeneinfluss aus. Zudem weist die Recherche nach, dass man über Empfehlungen auf Tiktok tatsächlich an Kokain und Ecstasy Pillen kommen kann.
Tiktok erklärt auf Strg_F-Anfrage, »die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Community hat für uns Priorität«. Man verbiete die Darstellung, die Werbung oder den Handel mit Drogen und entferne diese von der Plattform. Tiktok löschte nach Hinweis durch Strg_F einzelne problematische Videos. Die in der Drogenszene bedeutsamsten Hashtags waren hingegen bis Redaktionsschluss nach wie vor abrufbar.
Funk Schwerpunkt Darktok
Seit Samstag, 20. August 2022, beleuchtet Funk im Schwerpunkt Darktok die Schattenseiten von Tiktok. Über zehn Formate widmen sich unterschiedlichen Themenbereichen und gehen der Frage nach: Was passiert, wenn Problemfelder sich direkt vor den Augen junger User abspielen – aber größtenteils unentdeckt bleiben? Der Schwerpunkt von Funk soll für einen bewussten Umgang auf Tiktok sensibilisieren – nicht durch Verbote, sondern Aufklärung. Die Inhalte werden in einer Playlist gesammelt, die im Laufe der Schwerpunkt Woche stetig ergänzt wird.
Über Funk
Funk ist das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, das #Online Inhalte für 14 bis 29 Jährige bietet. Die über 60 Funk-Formate aus den Bereichen Information, Orientierung und Unterhaltung sind auf #Facebook, #Youtube, #Snapchat und Instagram sowie auf funk.net zu finden. Die Inhalte entstehen in Redaktionen von ARD und ZDF in ganz Deutschland und zusammen mit Creatorn und Produzenten. Funk arbeitet mit etablierten Köpfen der Webvideo Szene zusammen, unterstützt und fördert aber auch #Newcomer. Die Funk Zentrale in Mainz trifft strategische Entscheidungen, entwickelt das Angebotsportfolio und optimiert zusammen mit den Partnern die Formate.