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Vertrauen verspielt, Achtung für Tiere bekräftigt Forderung nach endgültiger Abschaffung der KaninchenausstellungZoom Button

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Vertrauen verspielt, Achtung für Tiere bekräftigt Forderung nach endgültiger Abschaffung der Kaninchenausstellung

Vertrauen verspielt, Achtung für Tiere bekräftigt Forderung nach endgültiger Abschaffung der Kaninchenausstellung

Achtung für Tiere, 19. August 2022

In der Debatte um die Kaninchenausstellung im #Gartenschaupark #Rietberg hat der Verein Achtung für Tiere beim Deutschen Tierschutzbund eine Beurteilung der Zustände eingeholt, verfasst von der Tierärztin Dr. med. vet. Henriette Mackensen, Fachreferentin für Heimtiere an der Akademie für Tierschutz. Anlass sind gravierende Mängel, die Achtung für Tiere im Juli 2022 im Gartenschaupark dokumentiert hatte. #Parkleitung und #Kaninchenzüchter gaben einige Missstände zu, sagten im gleichen Atemzug jedoch, den #Tieren würde es an nichts fehlen, beziehungsweise sie wären bei den Züchtern in den besten Händen. Achtung für Tiere bekräftigt daraufhin die Forderung nach der endgültigen Abschaffung der Kaninchenausstellung. »Die Züchter haben jeglichen Vertrauensvorschuss verspielt. Die Erklärungsversuche lassen das, was wir beobachtet haben, sogar in noch schlechterem Licht erscheinen«, sagt Astrid Reinke, Vereinsvorsitzende und Tierärztin.

Dr. Mackensen führt unter anderem aus: »Kaninchen sind sozial lebende Tiere, daher ist eine Einzelhaltung grundsätzlich abzulehnen. Dauerhafte Unverträglichkeiten beruhen häufig auf einem zu geringen Platzangebot und mangelnden Rückzugsmöglichkeiten für jedes einzelne #Tier.« Achtung für Tiere hält das Beharren der Kaninchenzüchter auf der Ansicht, Gruppenhaltung sei nicht möglich, für ein klares Ausschlusskriterium: »Privatpersonen und Tierheime halten Kaninchen in Gruppen, in großen Gehegen mit mehreren Ebenen, Platz zum Rennen, Verstecken und so weiter. Seitens der Züchter bekennt man sich öffentlich dazu, dass man das Grundbedürfnis der Tiere nach einem Leben als soziales Tier nicht erfüllen möchte. Das allein ist Disqualifikation genug.«

Auch die Aussage, leere Näpfe seien ein willkommenes Zeichen dafür, dass die Tiere gut gegessen hätten, zeuge von fehlendem Wissen. Mackensen führt dazu in ihrer Beurteilung aus: »Kaninchen sind Pflanzenfresser, die fast den ganzen Tag mit Nahrungsaufnahme beschäftigt sind. Sie ernähren sich sowohl von frischen als auch von trockenen Pflanzenteilen. Fastentage, die bei Fleischfressern ungefährlich sind, dürfen nicht eingelegt werden. In einer Kaninchenhaltung sollte also zu jeder Tageszeit Futter zumindest in Form von Heu vorhanden und sichtbar sein.«

Als Reaktion auf viele dokumentierte Missstände zu betonen, man sei gesprächsbereit und erwarte Anregungen vom Veterinäramt, gehe an der Sache vorbei, sagt Reinke: »Der Züchter gibt zu, es habe schon oft Beschwerden von Besuchern gegeben. Wer mehrfach auf Mängel hingewiesen wurde und nichts ändert, darf nicht immer noch mehr Gespräche erwarten. Offensichtlich sitzt man Kritik aus. Es gibt jetzt nichts mehr zu reden, sondern es muss gehandelt werden und zwar, indem die Zurschaustellung der Tiere beendet wird.« Sofern es der Wahrheit entspreche, dass das Veterinäramt diese Tierhaltung abgesegnet habe, sei ohnehin fraglich, welche Vorteile für die Tiere der Ortstermin bringen soll. »Die Zurschaustellung der Tiere, die ohne Überwachung der Öffentlichkeit ausgesetzt sind, ist grundsätzlich nicht fortsetzungswürdig.«

Kürzlich erst seien von einer anderen Tierschutzorganisation Misshandlungen an Kaninchen in einem Zuchtbetrieb in Deutschland dokumentiert worden. Dort seien offenbar Tiere auf den Boden geschlagen oder nach dem Schlag mit einer Eisenstange stundenlang noch lebend liegen gelassen worden [1]. Berichte über solche #Brutalität könnten die Geschehnisse im #Gartenschaupark vergleichsweise harmlos erscheinen lassen, »aber man muss sich vor Augen führen, wie lang schon ein einziger Tag Gefangenschaft in einem Käfig sein muss, ohne Beschäftigung, dann noch bei sengender Hitze … es muss nicht immer Blut fließen, wenn jemand leidet. Wir dürfen das Leid der Tiere nicht damit verharmlosen, dass es immer irgendwo noch schlimmer zuzugehen scheint.«

1.) https://www.presseportal.de/pm/115581/5273500

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