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Der Schmuckeremit im EdelsteingartenZoom Button

Stellenanzeige für den Schmuckeremiten, die den englischen Stellengesuchen aus dem 18. Jahrhundert folgt. Bild: Bodleian Libraries, John Bigg the Dinton Hermit, Collage: Frauke Berg, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Der Schmuckeremit im Edelsteingarten

Der Schmuckeremit im Edelsteingarten

Mit einer öffentlichen Ausschreibung sucht der  #Künstler Oliver Gather für die Eigenheimsiedlung Edelsteingarten in Pulheim bei #Köln einen #Schmuckeremiten. Am 27. August 2022 präsentieren ausgewählte, professionelle Performer vor Bewohner:innen, Gästen und einer Jury ihre Vorschläge.

Schmuckeremit gesucht

»Edelsteingarten« – so vielversprechend heißt ein Ortsteil in Pulheim, #NRW. Doch dahinter offenbart sich ein eher schmucklos pragmatisches, »ganz normales« Eigenheimviertel im Pendlereinzugsbereich der Stadt Köln, gebaut vor gut 20 Jahren in vier Bautypen eines einzigen Bauträgers. Mit dem verheißungsvollen Siedlungsnamen im Ohr geht Oliver Gather mit seinem Team den Wohnsehnsüchten der Bewohner nach und sucht nach einer Figur, die erfüllte und unerfüllte Sehnsüchte der Siedlung zu verkörpern vermag.

Im Zentrum stehen dabei die Schmuckeremiten oder Ziereremiten der englischen Landschaftsgärten des 18. und 19. Jahrhunderts. Diese wurden per #Annonce von Landadeligen für ihre Landschaftsparks für eine vertraglich festgelegten Dauer gegen Bezahlung gesucht, um die eigens eingerichteten Eremitagen zu beleben und Eigentümer und Gäste mit ihrem Anblick zu unterhalten.

Das Kunstprojekt überträgt diese Figur in die suburbane Eigenheimsiedlung und sucht – wie die Vorgängerprojekte aus dem 18. Jahrhundert – mit einer Stellenausschreibung nach Performern, die sich dieser Rolle gewachsen fühlen. Englischer Landschaftsgarten und Edelsteingarten werden gleichermaßen als Illusionsraum verstanden und mit Hilfe der Anwohner und den Schmuckeremiten untersucht.

Vorbereitend hat Oliver Gather bei Anwohnern nachgefragt, inwiefern sich für sie der Traum vom Eigenheim im Grünen erfüllt hat. Auch problematische Aspekte der Eigenheimsiedlungen wie Flächenfraß, Zersiedelung, Ressourcenverbrauch und Energieverbrauch kamen zur Sprache. Gesprächsprotokolle, Fotos und weiteres Material wurden den Performern für ihre Bewerbung (Bewerbungszeitraum 10. Juni bis 7. Juli 2022) zu Verfügung gestellt.

Am 27. August 2022 stellen 6 ausgewählte Performer einmalig ihre performativen Interventionen für den Edelsteingarten öffentlich in der Siedlung vor. Die sechs eigenständigen Positionen der professionellen Künstler werden Antworten darauf geben, was dem Edelsteingarten fehlt und was ihn schmücken könnte. Ein Siedlungsrat wird mit der Jury den Vorschlag küren, der den Edelsteingarten in Zukunft schmücken soll.

Nominierte Künstler

  • Alejandra Baltazares (geboren 1985, Mexico)

  • Thomas Bernstein (geboren 1957, Düsseldorf)

  • Michael Cichon (geboren 1975, Neuss)

  • Stefanie Klingemann (geboren 1977, Köln)

  • Tanja Kodlin (geboren 1985, Köln ) und Ramòn Graefenstein (geboren 1984, Köln)

  • Constantin Leonhard (geboren 1989, Köln)

Zeitplan am 27. August 2022, Wiese an der Saphirallee

  • 15 Uhr Begrüßung durch den Bürgermeister, Oliver Gather, Künstlerische Leitung, Begrüßung, Vorstellung der Performer, Begrüßung der Jury, verschiedene Orte im Edelsteingarten

  • 15.45 bis 17 Uhr gemeinsamer Rundgang zu den 6 Präsentationen, Wiese an der Saphirallee

  • 17.15 Uhr Zeit für Rückfragen an die Künstler (Jury und Publikum)

  • 18 Uhr Jurysitzung, Wahl der Schmuckeremiten

 »Der Schmuckeremit im Edelsteingarten« von Oliver Gather erfolgt auf Einladung der Kulturabteilung der Stadt Pulheim und führt die Reihe »Stadtbild. Intervention. Projekte für Pulheim« fort. Seit 1997 widmet sich diese Reihe künstlerischen Eingriffen in den öffentlichen Raum. Mehr

Der Künstler

Oliver Gather (geboren 1963) widmet sich in seinen künstlerischen Projekten unserer Alltagsumgebung. Meist temporär und im Dialog mit Raumnutzergeboren innen arbeitet er Fremdes und Befremdliches heraus und visualisiert skulptural, performativ oder filmisch neue Blicke auf die Orte unseres Zusammenlebens. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. In Hoch Sitzen, einem seiner letzten Projekte, errichten Jäger 2 Hochsitze, die sich direkt gegenüberstehen und als einzigen Ausblick den Blick aufeinander ermöglichen. Die Skulptur ist im Wald von Laisa bei Battenberg, Ederm dauerhaft installiert. Der Film »Hoch Sitzen« dokumentiert Aufbau und Eröffnungsfeier durch die Jägerschaft und befragt waidmännische Rituale. Er ist Preisträger der Intenationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2021.

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