Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Beziehungsführerschein, die Lizenz für eine glückliche Paarbeziehung
Um im Alltag am Straßenverkehr teilnehmen zu können, muss man im Besitz eines Führerscheins sein. Schließlich lernt man in der Fahrschule die nötigen Regeln, die das problemlose Miteinander im Straßenverkehr möglich machen. Geht man hingegen eine Beziehung ein, bekommt man allenfalls noch Tipps von Freunden und Bekannten, aber im Grunde genommen ist alles »learning by doing«. Dabei ist es gerade in einer Paarbeziehung extrem hilfreich, wenn man gemeinsame Regeln für die Beziehung aufstellt und weiß, worauf es dem Gegenüber ankommt und der eigene Partner Wert legt. Eva und Christoph Golisch sind erfahrene Beziehungscoachs und erklären in einem Gastbeitrag gerne, warum sie denken, dass ein #Beziehungsführerschein viele #Beziehungen stärken oder retten könnte.
Grundprobleme und bisherige Lösungen
Wie gestaltet man den nächsten Lebensabschnitt innerhalb einer Beziehung so, dass beide immer noch glücklich sind und Leidenschaft füreinander verspüren? Diese Frage stellen sich viele Paare, die schon seit einiger Zeit zusammen sind und eventuell auch gemeinsame Kinder großgezogen haben. Sind die Kinder aus dem Haus, entsteht automatisch eine Umverteilung der Prioritäten, die nicht selten eine gewisse Leere nach sich zieht. Einen ähnlichen Effekt hat die Aussicht auf den baldigen Renteneintritt, insbesondere aus männlicher Sicht, denen dann neben dem Erziehungsauftrag auch der klassische Versorger-Auftrag fehlt. »Für Frauen ändert sich recht wenig, da sie sich häufig sowieso klassisch um den Haushalt gekümmert haben, auch wenn sie vielleicht zusätzlich noch halbtags gearbeitet haben«, erklärt Eva Golisch.
Fortgeschrittenes Alter bringt zudem gesundheitliche Probleme mit sich, die sich in körperlichen Beschwerden äußern und dazu führen, dass rasch Vergleiche mit Jüngeren angestellt werden. »Nicht zuletzt deshalb ist es oft so, dass man als Lösung für das fehlende Glück innerhalb der eigenen Beziehung den Neustart mit einer jüngeren Person als zukünftigen Partner in Betracht zieht. Das ist der Grund, weshalb dann einige Beziehungen zerbrechen«, sagt Christoph Golisch. Man orientiert sich lieber neu, anstatt in die bestehende Beziehung zu investieren.
Wie es besser geht
Es gibt zwei wertvolle Faktoren, die Paaren in der 2. Lebenshälfte dabei helfen, besser aufeinander eingehen zu können und eine erfüllte und glückliche Partnerschaft zu führen. Dank geballter Lebenserfahrung können Krisensituation besser eingeschätzt werden und die Gefühle und Bedürfnisse des Partners wesentlich besser angenommen werden. »Es ist eine gute Grundlage da, die über die Jahre hinweg gewachsen ist und auf der man aufbauen kann«, erklärt Eva Golisch. Der zweite Aspekt besteht darin, dass durch Auszug der Kinder oder baldigen Renteneintritt plötzlich eine große Menge an Zeit verfügbar ist, die man mit etwas Kreativität zu zweit auf wundervolle Art und Weise füllen kann. Wenn man bereit ist, sich neu auf das Abenteuer Beziehung mit dem gewohnten Partner einzulassen und gemeinsam Wege zu entdecken, von denen man jetzt die Möglichkeit hat, sie zu gehen.
Lernen, zusammen zu sein
Würden #Paare einen Beziehungsführerschein machen, wüssten sie genau, was das wäre. Im Endeffekt geht es darum, aus den alten Alltags-Rollen des Funktionierens auszubrechen und beispielsweise gemeinsam die »jugendlichen Rebellen« in sich wieder zu entdecken. Konzertbesuche oder einen Tanzkurs, bei dem die Leidenschaft wieder aufflammt, sind zu jeder Zeit und in jedem Alter möglich. Warum nicht gemeinsam wieder ausgehen und ins Leben eintauchen?
Das Schöne dabei ist: Unsicherheit aus jungen Jahren (beispielsweise: was ziehe ich an, welches Parfüm mag mein Partner, wie verführe ich ihn/sie am besten?) sind dabei kein Thema mehr. Man weiß genau, wie man sich selbst und dem jeweils anderen eine schöne Zeit bereiten kann. Die Beziehung kann eine neue Tiefe erreichen, wenn man schnelllebige Kicks beiseite lässt und stattdessen intensiv Abenteuer mit dem Partner verfolgt. Das kann auch eine gemeinsame Auszeit bei einem Retreat an einem exotischen Ort sein, welcher Raum und Möglichkeit gibt, wieder zueinander zu finden und festzulegen, wo man die Zeit als Paar in Zukunft gestalten will.
Kein Verzicht mehr
»In unseren Coachings bringen wir den Paaren auch bei, die über Jahre hinweg kultivierte Verzichts-Mentalität abzulegen, die durch Kindererziehung oder berufliche Karriere automatisch entstanden ist«, sagt Christoph Golisch. »Da das Wohl der Kinder meistens an erster Stelle stand, kamen die Bedürfnisse der Eltern über Jahre hinweg zu kurz. Als Folge davon wissen viele Paare nicht mehr so genau, wie sie sich Wünsche und Bedürfnisse zum Beispiel im Bereich der Sexualität erfüllen sollen«, erklärt Eva Golisch. Dabei ist jetzt genau die richtige Zeit, auf Herzenswünsche nicht mehr zu verzichten müssen und die eigenen Bedürfnisse in den Fokus zu stellen. So kann man beispielsweise ein Haus, das für zwei Personen zu groß geworden ist, auch verkaufen, um sich mit dem freigewordenen Kapital Träume zu erfüllen und mit dem Wohnwagen auf Entdeckungsreise zu gehen. »Ideen und Möglichkeiten gibt es genügend, und genau diese vermitteln wir an unsere Teilnehmer«. Christoph Golischs Augen leuchten, wenn er über die Inhalte seines Beziehungscoachings spricht, welches er gemeinsam mit seiner Frau anbietet. Die Devise lautet: Grundsätzlich ist es viel sinnvoller und schöner, in eine bestehende Partnerschaft zu investieren und sie neu zu entdecken.
Damit trifft das Ehepaar den Zeitgeist und fördert Werte wie #Harmonie, #Zusammenhalt und jung bleiben im Alltag. Ist es schlussendlich nicht das, was wir uns alle wünschen?
Über Eva und Christoph Golisch
Eva und Christoph Golisch sind bereits seit langer Zeit unabhängig voneinander in der Persönlichkeitsentwicklung als Coaches und #Trainer tätig. Die beiden sind seit 1997 ein Paar und seit 2004 miteinander verheiratet. Aus einer schweren Identitätskrise und Ehekrise gingen sie 2018 gestärkt als Team hervor und unterstützen heute als Paar mit ihrem aktuellen Programm »Beziehungs-WEISE« Paare, die aus ihrer eingefahrenen Partnerschaft eine außergewöhnliche Beziehung kreieren wollen. Sie empfinden einen tiefen Respekt für die Natur, lieben besonders Bergwanderungen in den Tiroler Alpen mit den damit verbundenen körperlichen Grenzerfahrungen, sowie die #Ruhe und Weite der schottischen #Highlands.