Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gruppenfoto mit Mitarbeitern der Station 06/7: Maria Wiggen (ganz rechts), stellvertretende Pflegedienstleitung des LWL Klinikums Marsberg, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, überreicht Hermann Emmerich ein Geschenk. Foto: LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Unsere Patienten werden jünger«, LWL Klinikum Marsberg, 25 Jahre qualifizierte Entgiftung von Drogen, Festakt von Mitarbeitern für Mitarbeiter im Rahmen der Suchtwoche
Die 2 Stationen zur qualifizierten Entgiftung von legalen und illegalen Drogen im LWL Klinikum Marsberg haben aktive und ehemalige Mitarbeiter in den Festsaal der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) zu einer Jubiläumsveranstaltung eingeladen. Maria Wiggen, stellv. Pflegedienstleitung der Klinik für #Psychiatrie, #Psychotherapie und #Psychosomatik, betont: »Bei diesem Festakt geht es um Dank und Wertschätzung, besonders für die Mitarbeiter der Suchtstationen.« Im Laufe der Zeit seien die Anforderungen stetig gestiegen. Auch, weil Krankheitsbilder immer komplexer werden. »Bei vielen Menschen geht eine Suchterkrankung Hand in Hand mit weiteren seelischen Krankheiten. Wie zum Beispiel Depression, Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen. Insbesondere für das Pflegepersonal sind das tägliche Herausforderungen«, betont Maria Wiggen.
Im Festvortrag »Beziehungspflege in der Suchtbehandlung: Im Spannungsfeld von Kontrolle und Vertrauen« vertieft Kerstin Albrecht das Thema. Die Referentin hat 10 Jahre auf der Station gearbeitet hat und ist jetzt Pflegerische Leitung in der LWL-Klinik Paderborn, Behandlungszentrum West in Salzkotten. »Suchtbehandlung ist immer wieder geprägt von Bagatellisieren der Erkrankung, Rückfällen oder Beziehungsabbrüchen«, so die studierte Pflegemanagerin. »Das darf man als Pflegekraft nicht persönlich nehmen, weil das einfach Ausdruck der Störung ist.« Die Qualität der Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient:in fuße auf der inneren Haltung, auf dem Problemlösungsprozess und Beziehungsprozess. »Das Recovery Konzept zielt da-rauf ab, dass Betroffene trotz und mit einer Suchterkrankung ein aktives Leben führen können«, so Albrecht. Jede drogenfreie Phase sei unabhängig von der Dauer gut, da sie die gesunden Anteile eines Menschen stärke. »Wir sind keine hilflosen Helfer«, betont Kerstin Albrecht. »In diesem emotional fordernden Beruf bewegen wir uns zwischen Distanz und Nähe, um zielgerichtet zu unterstützen. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist essenziell.«
Hermann Emmerich, Leiter der Entgiftungsstation 06/7, erinnert sich in seinem #Vortrag noch gut an die Anfänge der qualifizierten #Entgiftung. »Vor der Eröffnung waren wir in den #LWL Klinken Paderborn, Lippstadt und Warstein.« Damals habe es noch keine vielfältigen Gruppenangebote gegeben wie heute. »Wassertreten, Frühsport und Spaziergang war Pflichtprogramm«, erinnert er sich. Heute gebe es Angebote wie Aromatherapie, Sporttherapie oder Klangschalentherapie. Als eine der ersten Kliniken durften suchtkranke Menschen ihre Kinder mitbringen, um als Familie den Entzug zu schaffen. Auch für Paare und Frauen seien Stationspflegekonzepte entstanden. Hermann Emmerich beobachtet auch einen Wandel in der Klientel. »Unsere Patienten werden jünger. #Cannabis und #Amphetamine sind auf dem Vormarsch. In den nächsten 25 Jahren wird wieder viel passieren.«