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Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB (links) bat den Paderborner Erzbischof um Entpflichtung vom Amt als Offizial. Erzbischof Hans-Josef Becker entsprach am Mittwoch, 27. April 2022, diesem Wunsch und ernannte Vizeoffizial Hans Jürgen Rade (rechts) zum neuen Offizial und damit zugleich zum Leiter des Erzbischöflichen Offizialates. Foto: Thomas Throenle, Erzbistum Paderborn, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Erzbistum Paderborn, Wechsel in der Leitung des Offizialats
Paderborn (#PDP) Aufgrund seiner zahlreichen Aufgaben und Tätigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen der Katholischen Kirche hat Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB den Paderborner Erzbischof um Entpflichtung von seinem Amt als Offizial gebeten. Erzbischof Hans-Josef Becker entsprach am Mittwoch, 27. April 2022, diesem Wunsch und entpflichtete Weihbischof Dominicus aus diesem Amt und damit zugleich als Leiter des Erzbischöflichen Offizialates. »Ich bedauere, dass Weihbischof Dominicus aufgrund seiner zahlreichen Verpflichtungen das Amt des Offizials aufgeben muss, denn ich weiß, dass diese Tätigkeit ein Herzensanliegen von ihm ist und seinem tiefen Interesse und Talent entspricht. Ich danke ihm für seinen verantwortungsvollen Dienst als Offizial und bin zugleich froh, dass er weiterhin im Erzbistum Paderborn als Weihbischof segensreich wirken wird«, sagte Erzbischof Becker. Der Paderborner Erzbischof ernannte mit Vizeoffizial Domvikar Hans Jürgen Rade zugleich den Nachfolger von Weihbischof Dominicus als Offizial und Leiter des Erzbischöflichen Gerichts.
»Mit Anfang dieses Jahres haben die Visitationen in den Dekanaten unseres Erzbistums wieder begonnen und ich stelle nach den ersten Monaten einen höheren Gesprächsbedarf fest als vor Corona. Hier möchte ich präsenter und ansprechbarer sein. Hinzu kommen meine Verpflichtungen auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz sowie die im letzten Jahr erfolgte Ernennung zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur durch Papst Franziskus«, erläuterte Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB seine Bitte um Entpflichtung als Offizial des Paderborner Erzbischofs. Um als Weihbischof im Erzbistum Paderborn und zugleich in den anderen Aufgaben verantwortungsvoll tätig sein zu können, sei eine Reduzierung unumgänglich geworden. »Mit viel Freude habe ich die Aufgaben des Offizials des Paderborner Erzbischofs wahrgenommen. Gerne habe ich mich mit ‚Herz und Verstand‘ in der Rechtsprechung engagiert und mit ‚Herzblut‘ eingebracht«, sagt Weihbischof Dominicus. Trotz der Unterstützung durch die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Offizialats sei er an einer Belastungsgrenze angekommen. »Ich bin Erzbischof Becker dankbar, dass er meiner Entpflichtungsbitte, die im Grunde eine Entlastungsbitte ist, entspricht.«
Erzbischof Hans-Josef Becker ernannte Vizeoffizial Domvikar Hans Jürgen Rade zum neuen Offizial und damit zugleich zum Leiter des Kirchlichen Gerichts im Erzbistum Paderborn. »Ich bin dankbar, dass Vizeoffizial Rade diese Aufgabe übernimmt. Ich bin gewiss, dass er die verantwortungsvolle Tätigkeit der Rechtsprechung mit viel Engagement wahrnehmen wird.«
Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB
Dr. Dominicus Meier OSB wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen als Michael Meier geboren. Aufgewachsen ist er in Grevenbrück. 1982 machte er sein Abitur am Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg. Im selben Jahr trat er in die #Benediktiner #Abtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Von 1983 bis 1988 studierte er Theologie und Philosophie in Würzburg und Münster. Das Sakrament der Priesterweihe empfing er am 14. Januar 1989 durch den Bischof des Bistums Münster, Bischof Dr. Reinhard Lettmann, in der Abtei Königsmünster. Nach seiner Priesterweihe schloss er ein Promotionsstudium in Salzburg an und wurde 1991 zum Doktor der Theologie promoviert. Von 1989 bis 1991 war er zudem Diözesanrichter am Erzbischöflichen Diözesangericht Salzburg. Im Jahr 1992 begann er seine Tätigkeit als Ehebandverteidiger am Erzbischöflichen Diözesangericht Paderborn – eine Aufgabe, die er bis zum Jahr 2001 ausübte, ab 1994 war er Kirchenanwalt (Promotor iustitiae). In Münster absolvierte er von 1995 bis 1997 ein Aufbaustudium Kanonisches Recht und schloss dieses mit der Promotion zum Lic. iur. can. ab. 1999 folgte die Habilitation im Fach Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms #Universität #Münster. Ein Jahr später erhielt er den Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar und wurde zum ordentlichen Professor berufen.
Am 6. Oktober 2001 erfolgte die Benediktion als Abt der Benediktiner Abtei Königsmünster in Meschede. Dieses Amt hatte er zwölf Jahre inne, bevor er am 1. September 2013 die neue Aufgabe als Offizial des Paderborner Erzbischofs antrat. Papst Franziskus ernannte Dr. Dominicus Meier OSB am 15. Juli 2015 zum Titularbischof von Castro di Sardegna und zum Weihbischof in Paderborn. Seine Bischofsweihe erfolgte am 27. September 2015 durch Erzbischof Hans-Josef Becker.
Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB ist derzeit stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission (XIV) der Deutschen Bischofskonferenz. Er ist zudem Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen. Am 21. Juni 2021 wurde Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB von Papst Franziskus zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur ernannt. Für eine fünfjährige Amtszeit wird Weihbischof Dominicus im Vatikan als Richter Recht sprechen.
Offizial Domvikar Hans Jürgen Rade
Domvikar Hans Jürgen Rade wurde 1964 in Geseke geboren und 1994 in Paderborn zum Priester geweiht. Seine ersten Einsätze als Vikar führten ihn nach Holzwickede und Hagen. Von 1998 bis 2004 war er Regionalvikar der Seelsorgeregion Siegerland-Südsauerland. 2004 übernahm Rade als Direktor die Leitung des Paderborner Pauluskollegs, in dem Studierende der Religionspädagogik an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) am Standort Paderborn leben. Zusammen mit der Leitung des Pauluskollegs hatte er von 2004 bis 2014 die Ausbildungsleitung für die Studierenden inne. Ebenfalls 2004 wurde Hans Jürgen Rade zum Domvikar in Paderborn ernannt. Von 2005 bis 2008 arbeitete Rade als Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat Paderborn, seit 2014 übt er diese Tätigkeit erneut aus. Seit 1. November 2021 ist er als Vizeoffizial am Erzbischöflichen Offizialat Paderborn tätig.
Offizial des Paderborner Erzbischofs
Der Offizial ist der vom Erzbischof eingesetzte Leiter des kirchlichen Gerichts des Erzbistums Paderborn und vertritt den Erzbischof im Bereich der kirchlichen Gerichtsbarkeit. Das Erzbischöfliche Offizialat Paderborn ist als kirchliches Gericht zuständig für alle kirchlichen Streitsachen, Strafsachen und Feststellungssachen. Es ist eine eigene, weisungsunabhängige Behörde. Der Offizial muss Priester sein, das Doktorat oder Lizentiat im Kanonischen Recht besitzen und mindestens 30 Jahre alt sein. Sein Amt erlischt nicht mit Eintritt einer Sedisvakanz des Bischöflichen Stuhls, bedarf jedoch der Bestätigung durch den neuen Erzbischof.
Erzbischöfliches Diözesangericht und Metropolitangericht
Das Erzbischöfliche Offizialat Paderborn ist das Diözesangericht Erster Instanz für das Erzbistum Paderborn. Außerdem ist es als Metropolitangericht Berufungsinstanz für das Interdiözesane Gericht Erfurt (Erzbistum Berlin, Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt und Görlitz) und die Suffraganbistümer Fulda und Magdeburg. Das Offizialat in Paderborn ist als kirchliches Gericht zuständig für alle kirchlichen Streitsachen, Strafsachen und Feststellungssachen. Es ist eine eigene, weisungsunabhängige Behörde. Das Erzbischöfliche Offizialat Paderborn verhandelt auch aufgrund besonderer Bevollmächtigungen durch das Höchste Gericht der Apostolischen Signatur in Rom Gerichtsverfahren in höheren Instanzen.