Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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#Deutschlandfunk und Initiative #Nachrichtenaufklärung veröffentlichen »Top Ten der Vergessenen #Nachrichten 2022«
Presseinformation, 22. April 2022
Die schleichende Abschaffung der #Lernmittelfreiheit gehört aus Sicht einer Fachjury zu den »Vergessenen Nachrichten« des Jahres. Das Thema betreffe alle Familien mit schulpflichtigen Kindern und dennoch werde darüber nur wenig berichtet, betonte die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA). Die Nichtregierungsorganisation stellt einmal im Jahr gemeinsam mit der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion eine Liste mit 10 medial vernachlässigten Themen zusammen. Dazu gehören 2022 unter anderem auch die hohe Zahl von Menschen ohne Krankenversicherung, das Aussterben der Schmetterlinge und der psychische Missbrauch im Tanzsport.
»Gerade in der aktuellen Situation sieht man, wie schnell Geschichten von der Agenda verschwinden können, weil einige wenige Themen die Berichterstattung dominieren«, erklärt INA Geschäftsführer Hektor Haarkötter, Professor für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt politische Kommunikation an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: »Man kann hier schon fast von Themen-Populismus sprechen«.
Deutschlandfunk-Nachrichtenchef Marco Bertolaso weist darauf hin, dass der russische Angriff auf die Ukraine nach Corona nun schon »das zweite Mega Thema ist, das viele andere wichtige Inhalte aus den Nachrichten zu verdrängen droht.« Die Suche nach den »Vergessenen Nachrichten« könne daher auch nicht nur einmal im Jahr stattfinden. Sie sei vielmehr tägliche Aufgabe einer Nachrichtenredaktion, so Bertolaso.
Zum Hintergrund
Die Themen hat auch in diesem Jahr wieder eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Medienwissenschaft und Journalismus sowie weiteren Fachleuten ausgewählt. Ausgangspunkt sind Vorschläge aus der Bevölkerung. Per E Mail, Post oder Webformular können bei der Initiative Nachrichtenaufklärung auch jetzt bereits wieder vernachlässigte Nachrichten für das kommende Jahr vorgeschlagen werden. Studenten an mehreren deutschen Hochschulen überprüfen dann, ob die Themen und Nachrichten zutreffend sind und ob sie tatsächlich von den Medien vernachlässigt wurden. Alle Themen, die diese Kriterien erfüllen, werden dann der Jury vorgelegt. Diese entscheidet anschließend, welche der vorgeschlagenen Themen sie für besonders relevant erachtet.