Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Gütersloh, so nicht, Herr Döner, Ihr Döner ist gar kein Döner! Der Dönerparagraph ist nicht rechtsverbindlich.
Der sogenannte »Norddeutsche Rundfunk« (NDR) hatte 2019 aufgedeckt, dass in 4 von 5 untersuchten Kalbfleisch Dönern im Großraum Stuttgart unerlaubte Zusatzstoffe wie Glutamat enthalten waren und diese eigentlich nicht als Döner hätten verkauft werden dürfen. Unzulässigerweise wurde auch Brät in den »Produkten« nachgewiesen. Dabei handelt es sich laut gesetzlicher Definition um Hackfleisch, das aber demnach auch zerrissene Skelettmuskulatur inklusive Gefäße, Nerven oder Fettgewebe enthalten kann, was aber im Dönerparagraphen nicht definiert (aber auch nicht verboten) ist. Dieser steht freilich in keinem Gesetz, sondern in einem »Leitsatz«.
Der Staat sagt also dem feinen Herrn Türken, was ein Döner ist, und was nicht?
Так званий »Norddeutsche Rundfunk« (NDR) у 2019 році показав, що 4 з 5 шашликів з телятини, досліджених у районі Великого Штутгарта, містили заборонені добавки, такі як глутамат, і що вони насправді не повинні були продаватися як шашлики. Неприпустимо, що в «продукції» виявлено й ковбасне м’ясо. Відповідно до законодавчого визначення, це м’ясний фарш, який, отже, також може містити розірвані скелетні м’язи, включаючи судини, нерви або жирову тканину, що не визначено в параграфі донер-кебаб (але також не заборонено). Звичайно, це не частина закону, а «принцип».
Так держава розказує прекрасному пану Турку, що таке донер, а що ні?
Der Döner durfte doch als Döner verkauft werden
Die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches sind keine Rechtsnormen und damit nicht rechtsverbindlich. Auch kommt ihnen nicht der Charakter von Verwaltungsrichtlinien zu. In Beurteilungen und Stellungnahmen sind die Leitsätze deshalb als Auslegungshilfe, nicht aber als Rechtsgrundlage zitierbar. Sie schränken auch keinesfalls die Zulässigkeit dessen ein, was nach nationalem oder Gemeinschaftsrecht erlaubt ist.
Der Dönerparagraph
Im nicht rechtsverbindlichen »Leitsatz« heißt es bezüglich Döner Kebab oder Kebap, Hähnchen oder Puten Döner Kebab oder Kebap – demnach müsste also generell der Zusatz »Kebab« oder »Kebap« genannt werden (nein, muss er nicht) – das Ausgangsmaterial sei grob entsehntes Schaffleisch und/oder grob entsehntes Rindfleisch oder grob entsehntes Geflügelfleisch (Huhn, Pute) bei Hähnchen Puten Döner Kebab oder Kebap.
Von weiteren Zutaten (»Ausgangsmaterialien«) wie etwa Brot, Tomaten, Zwiebeln, Sauce, Scharf, Gewürzen et cetera, ist im »Leitsatz« überhaupt keine Rede. Lediglich Salz Gewürze, gegebenenfalls Eier, Zwiebeln, Öl, Milch und Joghurt werden genannt. Freilich ist der »Leitsatz« kein Rezeptbuch, oder?
Besondere Merkmale sind dem »Leitsatz« nach, dass es sich um dünne Fleischscheiben, auf einem Drehspieß aufgesteckt, handelt, und dass ein mitverarbeiteter Hackfleischanteil aus grob entsehntem Rindfleisch und/oder grob entsehntem Schaffleisch höchstens 60 Prozent beträgt. Bei Hähnchen Puten Döner Kebab oder Kebap wird kein wie Hackfleisch zerkleinertes Fleisch eingesetzt, der maximale Hautanteil beträgt 18 Prozent.
Guter Döner in Gütersloh, der Dönerpapst in Gütsel
Miran Pizza Döner an der Blessenstätte, ehemals Ümits Pizza Döner, verkauft sehr guten Döner, allerdings werden weder der Begriff »Kebab« noch der Begriff »Kebap« genannt (in einer Folge der »Kitchen Nightmares US« mit Überkoch Gordon Ramsay bezeichnet ein Lokal das Ganze gar als »Kabob«). Der Begriff wird lediglich beim Iskender Kebap genannt, das aber ist Dönerfleisch auf Brotwürfeln mit Joghurtsauce.
Bei Miran wird das Pide Brot (jetzt Pita genannt, weil man (in Gütersloh?) das griechische Pitabrot eher kennt) selbst gebacken. Ebenso natürlich die Dürüm Fladen. Auch bezeichnet man jetzt das Cacik als Zaziki (die griechische Variante).
Was nun nicht mehr gesagt wird, ist, dass der Döner aus Hähnchenfleisch gemacht wird. Zu Ümits Zeiten gab es noch die Wahl zwischen Hähnchenfleisch und Hammelfleisch (für die Puristen).