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Gütersloh, Weberei Kulturstammtisch, »Der Kulturmittelstand darf nicht untergehen«Zoom Button

Trotz vieler ernster Themen gab es beim digitalen Weberei Kulturstammtisch auch viel zu lachen., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gütersloh, Weberei Kulturstammtisch, »Der Kulturmittelstand darf nicht untergehen«

Gütersloh, Weberei Kulturstammtisch, »Der Kulturmittelstand darf nicht untergehen«

Regelmäßig vernetzt der Bürgerkiez Künstler und Akteure aus der Sozialkultur-Szene. Der letzte Kulturstammtisch fand aufgrund der Corona-Situation virtuell statt. »Das hatte jedoch den Vorteil, dass viele Künstler und Künstlerinnen auch aus anderen Städten und teilweise sogar aus ihrer Garderobe kurz vor einem Auftritt teilnehmen konnten«, resümiert #Weberei Chef Steffen Böning das #digitale Zusammenkommen.

Neben der Weltpolitik ging es natürlich um die Situation der Sozialkultur, Subkultur und Kleinkunstkultur. Der Bielefelder Kabarettist Ingo Börchers beobachtete, dass Menschen angstfrei in volle Restaurants strömten, aber immer noch sehr vorsichtig bei Solo-Auftritten in Veranstaltungsräumen mit Abstand und guter Belüftung seien. Conférencier Martin Quilitz, der aus dem #GOP Essen teilnahm, konnte optimistisch berichten, dass sich die Zuschauerzahlen langsam wieder nach oben entwickelten. Er sieht derzeit die größte Herausforderung darin, dass jede Schlüsselposition durch Quarantänegefahren doppelt besetzt sein müsste. #Rudelsingen Gastgeber und Showkoch Tobias Sudhoff brachte die aktuelle Situation auf den Punkt: »Wir verdienen erst ab 70 bis 100 Zuschauern etwas und wenn jetzt nur 50 Prozent der Gäste kommen, muss man häufig Geld mitbringen.« Seiner Erfahrung nach haben bis zu zehn Prozent der Kulturstätten die derzeitige Krise jetzt schon nicht überlebt und sind dauerhaft geschlossen.

Mickey Meinert, aus seinem Heimstudio in Detmold zugeschaltet, betonte, dass Kulturinteressierte wieder mehr Verlässlichkeit benötigten. Mehrmalige Verschiebungen und Konzeptänderungen von Auftritten würden verwirren und abschrecken. Zauberkünstler Lutz Ermshaus sieht derzeit auch ein Auseinanderdriften großer Mainstream-Formate und geistreicher und zielgruppenorientierter Kleinkunst. »Der Kulturmittelstand darf nicht untergehen«, war sein Resümee. Weberei Bingo Moderator David Szymura vertrat die Auffassung, dass man Kulturangebote derzeit noch niedrigschwelliger gestalten müsse, um möglichst vielen Menschen wieder Lust aufs Ausgehen zu machen.

Weberei Tasting Experte Kai Elmendorf betonte aus Hamburg, dass virtuelle Formate in der Krisenzeit ein gutes Instrument waren, um Kontinuität zu gewährleisten, die Zukunft aber wieder im persönlichen Zusammenkommen liege. Anschließend konnten alle Teilnehmer, die vorab ein »Durchhalte Paket« der Weberei per Post erhalten hatten, mit einem Elmendorf Korn auf die Zukunft anstoßen. Großer Dank wurde von allen Künstlern der Weberei gezollt, dafür dass sie beispiellos auch in schwierigen Zeiten das Netzwerk aus Künstlern, Kulturschaffenden und Freelancern aufrecht erhalte. Den kurzweiligen Abend beendeten Jana Felmet und Steffen Böning mit einer speziellen Weberei Edition des »Stadt Land Fluss« Spiels, das eigene Kategorien wie »No Go auf der Bühne» oder »Traumkollege« enthielt. Über die Ergebnisse dieses Spiels wurde jedoch einvernehmlich Stillschweigen vereinbart.

Der nächste Künstlerstammtisch ist im Sommer wieder vor Ort im Bürgerkiez geplant.

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