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Ludwig Maximilians Universität München, Teilzeitarbeit ist wichtiger Treiber des »Gender Wage Gaps«
München, Bayern (ots)
Der Begriff »Gender Wage Gap« ist die ungleichen Löhne zwischen Männern und Frauen, wobei Frauen im Durchschnitt weniger verdienen. Oberflächlich betrachtet stagniert diese Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, obwohl Frauen in den vergangenen Jahrzehnten bei Bildungsabschlüssen und Berufserfahrung gegenüber den Männern deutlich aufgeholt haben. Eine neue #Studie zeigt nun gegenläufige Faktoren auf: Insbesondere Teilzeitarbeit befördert den »Gender Wage Gap« sogar: »Die starke Ausweitung von Teilzeitarbeit in den vergangenen Jahrzehnten speziell bei #Frauen ist mit einer deutlichen Ausweitung des Gender Wage Gap einhergegangen«, sagt #LMU Soziologin Katrin Auspurg. »Das liegt an den zunehmenden Lohnunterschieden zwischen Teilzeit- und Vollzeitarbeit und daran, dass vor allem Frauen zunehmend Teilzeit arbeiten.«
Katrin Auspurg, Inhaberin des Lehrstuhls für Quantitative Methoden der Empirischen Sozialforschung an der LMU, und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Laila Schmitt haben die Entwicklung der Lohnungleichheit bei den Stundenlöhnen zwischen #Männern und Frauen in Westdeutschland über den Zeitraum von 30 Jahren untersucht. »Damit zeigen wir eine längere Trendreihe der geschlechtsspezifischen Lohnlücke, als es sie bislang gab«, so Laila Schmitt. Die Studie zeigt auch: Der Abstand in der Bezahlung von Teilzeitjobs und Vollzeitjobs ist über die Zeit sogar noch größer geworden. Ohne diese Entwicklungen hätte sich der »Gender Wage Gap« in Westdeutschland nach der Studie in den vergangenen 3 Jahrzehnten um weitere 17 Prozent geschlossen.
Mehr Erwerbsbeteiligung von Frauen, aber zu geringeren Löhnen
In den vergangenen Jahren hat die Erwerbsbeteiligung von Frauen stark zugenommen, doch die Forscherinnen stellen fest: Die Geschlechterungleichheit beim Lohn hat sich vergrößert. »Die Ausweitungen der Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, hat zwar mehr Frauen in den Arbeitsmarkt gebracht, aber die kürzeren Arbeitszeiten gehen mit geringeren Stundenlöhnen und Monatslöhnen unter Beschäftigten einher«, erklärt Laila Schmitt.
Die Forscherinnen plädieren dafür, geschlechtsspezifische Unterschiede im Erwerbsumfang in der Familien- und Arbeitsmarktpolitik stärker zu berücksichtigen. Ausgewogenere Arbeitszeiten und höhere Stundenlöhne könnten zu einer Schließung des »Gender Wage Gaps« führen. Mögliche Ansatzpunkte dafür wären, den Anteil von Männern in Teilzeitjobs zu erhöhen oder durch institutionelle Rahmenbedingungen (wie etwa andere Arbeitsorganisationen) besser bezahlte Teilzeitarbeit zu fördern.