Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Foto: Linda Meiers, WDR, ARD, »Das Erste«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»ttt – titel thesen temperamente« (hr) am Sonntag, 28. November 2021, um 23.05 Uhr
München (ots)
Geht es um Humor, geht es schnell um alles. Wer darf über wen Witze machen? Und wer darf über diese Witze lachen? Ist das gute Unterhaltung – oder bloß Geschmacklosigkeit im #Comedy-Tutu?
Die nächste Runde dieser immer wieder lebendig geführten Debatte wurde vor kurzem eingeläutet. Diesmal im Ring: US-Comedian Dave Chappelle gegen die #LGBTIQ-Community. Denn in seinem neuen Netflix-Special »The Closer« teilt der Superstar ordentlich gegen die von ihm sogenannten »Alphabet-People« aus – insbesondere gegen trans-Personen. Einer lesbischen Frau quittiert er "toxische Maskulinität", sich selbst erklärt er zu »Team TERF« (»Trans-exkludierender radikaler Feminismus«) und er sagt Dinge wie: »In unserem Land kannst du einen Schwarzen erschießen, aber verletze besser nicht die Gefühle eines Schwulen!«
Es kam, was der Komiker schon ankündigte: Ein Shitstorm brach über ihn herein, vor der Netflix-Zentrale in Los Angeles forderten wütende Demonstrierende sein »Cancelling«. Der Vorwurf: Chappelle befeuere mit seinem Programm die Gewalt gegen eine ohnehin schon marginalisierte Personengruppe.
Auch im deutschsprachigen Raum stellt sich zunehmend die Gretchenfrage: Wie hast du's mit dem Humor? Was darf – und soll – er leisten? Darf man über Minderheiten lachen? Viele beantworten diese Frage mit dem ungeschriebenen Gesetz des Humor-Einmaleins: »Punch up, not down!«. Doch in Zeiten, in denen mit großer Ernsthaftigkeit über wichtige Themen wie gerechte Sprache und Sichtbarkeiten gestritten wird, müssen wir uns auch fragen: Passen Humor und Political Correctness überhaupt zusammen? Wozu dient eigentlich die gezielte Grenzüberschreitung? Und sind es nicht gerade die bösesten Witze, die Marginalisierten als kathartisches Moment Heilung schenken können?
»ttt« spricht über dieses zunehmend humorlos diskutierte Thema mit Menschen, denen der Humor auf unterschiedliche Weise am Herzen liegt: Autorin und Journalistin Nele Pollatschek, Comedian Shahak Shapira und Autorin und trans-Aktivistin Felicia Ewert.
»Wir sind noch da!« Afghanische Frauen nach der Machtübernahme der Taliban
Afghanistan. Vor einigen Wochen noch blickte nahezu die ganze Weltöffentlichkeit schockiert auf das Land am Hindukusch, das durch den chaotisch herbeigeführten Abzug westlicher Truppen, allen voran der USA, wieder in die Hände des brutalen, islamistischen Taliban-Regimes fiel. Aber das Land ist aus dem Fokus der Aufmerksamkeit gekommen. Heute erlebt es eine unbeschreibliche humanitäre Katastrophe. Die Taliban können die Menschen nicht versorgen, das Bankensystem kollabiert, der Winter kommt. Es fehlt an Essen, Medizin, das Land versinkt im Chaos. Eltern verkaufen ihre Säuglinge, um an Geld zu kommen, damit zumindest die größeren Kinder Überlebenschancen haben. Wer sich kritisch äußert, schwebt in Lebensgefahr, Frauen- und Minderheitenrechte werden massiv beschnitten, alle freiheitlichen Errungenschaften zurückgedreht.
Der Künstlerin, Filmemacherin und Autorin Nahid Shahalimi bricht das, was mit Afghanistan passiert, ihr Herz. Es ist ihr Heimatland. Sie ist dort aufgewachsen, immer wieder hingereist – und in Kontakt mit vielen Menschen. Was sie gerade erleben im Schatten der Weltöffentlichkeit – das muss erzählt und dokumentiert werden, sagt Nahid Shahalimi. Vor allem auch das, was die Taliban-Herrschaft für Frauen und Mädchen bedeutet.
»Wir sind noch da!« heißt ihr Buch, mit dem sie wenige Tage nach dem Fall Kabuls begonnen hat und in dem sie 13 mutige Afghaninnen zu Wort kommen lässt. Ob Filmemacherin, Sängerin, Politikerin, Programmiererin – sie erzählen davon, was sie verloren haben: an Freiheiten, Hoffnungen, Lebensfreud. Davon, was es bedeutet, wenn die Zukunft auf lange Sicht nur noch düster und gefährlich ist. »ttt« spricht mit Nahid Shahalimi über die Lebensgeschichten dieser Frauen und darüber, welche fatalen Folgen die Situation in Afghanistan auch für den Westen haben könnte.
Die weiteren Themen
Zwischen Science-Fiction und Naturverbundenheit – warum die afrikanische Architektur so aufregend ist.
Die Metal-Band »Mastodon« – lebensrettende Maßnahmen als Musik.
Moderation Siham El-Maimouni
»ttt – titel thesen temperamente« ist am Sendetag ab 20 Uhr in der ARD-Mediathek verfügbar.
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt …
Redaktion David Gern und Nora Binder (#hr)