Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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Vor allem Kinder haben viel Spaß an »Spargitzen«, aber auch Erwachsene machen noch gerne Scherze, Streiche und harmlose Späße. Foto: Ignaz Böckenhoff, LWL-Archiv, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Westfalen-Lippe (lwl). »Sprigitzen, Spirgitzen, Spirregitzen« – was nach dem Anfang eines Zungenbrechers klingt, sind unterschiedliche Spielformen des plattdeutschen Wortes »#Spargitzen«. Welche Eigenart das Wort des Monats September auch besonders macht, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des #Landschaftsverbandes #Westfalen-#Lippe (#LWL).
»Mit ›Spargitzen‹ sind harmlose Späße gemeint«, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. »Eine Besonderheit ist, dass das Wort nur in der Mehrzahl vorkommt. Eine ›Spargitze‹ gibt es also nicht.« Aufgrund der Wortbedeutung ist es wenig überraschend, dass mit dem #Wort »gespielt« wird. Daher unterscheiden sich die Wortformen regional mitunter stark: Während »Spargitzen« vor allem in einem breiten Streifen zwischen Haltern und Olpe bekannt sind, wird beispielsweise um Ahaus von »Spirgitzen« gesprochen und im südlichen Münsterland von »Spirregitzen«. In Arnsberg-Hüsten im Sauerland heißt es hingegen beispielsweise: »Hei hat allerhand Sprigitzen im Kopp.« (»Er hat allerhand Dummheiten im Kopf.«)
Weil es diese Vielfalt an Wortformen gibt, müssen bei der Klärung der Herkunft des Wortes »Spargitzen« auch deutlich anderslautende Formen berücksichtigt werden: »Unser Wort ist eine Spielform der im Rheinland gebräuchlichen ›Spargimente‹. Das lässt sich auf das italienische Spargimento zurückführen, was in etwa Ausgestreutes oder auch Streuung bedeutet – in diesem Fall werden #Scherze, #Streiche oder #lustige #Dummheiten verbreitet«, so Denkler.