Rubrik Kultur auf dem Dreiecksplatz
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»VickiKristinaBarcelona«, ein Trio von altgedienten Musikerinnen, Sängerinnen und Songschreiberinnen aus New York, von denen jede eine besondere Sensibilität besitzt. Es definiert das Tom Waits-Songbuch neu mit Liebe und bringt eine einzigartig weibliche Perspektive in die rauen und schroffen Trümmer. Die mythischen, schelmenhaften männlichen Archetypen – Beat-Poeten, Eisenbahn-Hobos, schlampige Betrunkene, hartgesottene Zyniker und hoffnungslose Romantiker, die Hauptrollen in Waits ́Erzählungen – werden transformiert, ihre Schönheit und Verletzlichkeit enthüllt. Melodien brechen hervor und glänzen wie geschliffene Diamanten, nicht mehr im Rohzustand. Dreiteilige Harmonien und erzeugen ihren charakteristischen Klang.
Die gebürtige New Yorkerin Rachelle Garniez ist eine Genre-Erzählerin, die mit allen Instrumenten, die sie findet, Musik machen kann. Sie hat sich als Straßenmusikerin an Straßenecken und U-Bahn- Plattformen und in der Club-/Performance-Szene der 1980er-Jahre in den Innenstädten der Welt profiliert. Ihr theatralischer Ansatz, beschwört die emotionale Komplexität des Repertoires von Waits herauf und verleiht dem Sound der Gruppe eine anarchische Unvorhersehbarkeit.
Die ursprünglich aus Großbritannien stammende, glamouröse Nomadin Amanda Homi ist zutiefst von globalen Rhythmen und Formen inspiriert. Sie ist in verschiedensten Welten zu Hause, von griechischen Nachtclubs über Konzertbühnen bis hin zu den Aufnahmestudios in New York City. Amanda hat einen Schatz an Schlaginstrumenten zusammengetragen, der dem Projekt eine Würze gibt und es daher unverwechselbar macht.
Die in Brooklyn geborene Gitarristin Terry Radigan wechselt in frühen Jahren in die professionelle Songwriter-Szene von Nashville, wo sie Auszeichnungen und eine Grammy-Nominierung erhält. Sie kehrt später zu ihren rauen, strauchelnden Wurzeln zurück und bringt einen rauchigen Teint mit, der den Sound der amerikanischen Landschaft in den Songs verankert.
Die Gruppe wurde vor einigen Jahren in einer Bar in Brooklyn nur zum Spaß locker zusammengestellt und festigte sich 2017 als eine in sich geschlossene Band, die auf die Ermutigungen eines treuen, wachsenden Publikums reagierte, das nach mehr schrie. Sie haben sich einen Ruf als eine der beliebtesten Bands von NYC erworben.
Der Name der Band ist ein schelmisches und verschlagenes Augenzwinkern, eine sanft gezwickte Neuausrichtung von Woody Allens klassischem Filmtitel.
In dem besagtem Film wird das Leben dreier Frauen in einen Tumult romantischer Komplikationen geworfen, in dessen Mittelpunkt ein charismatischer männlicher Künstler steht. Am Ende der Geschichte wird Verwirrung gestiftet, und alle gehen ihre eigenen Wege. Die drei Frauen in der Band drehen den Spieß und das Drehbuch um – und am Ende ist am wichtigsten, das jedes Bandmitglied seine eigene Identität behält und das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile.
Tom Waits liefert die Gemeinsamkeiten, die Basis der Songs. Seine Lieder sind zwar die Essenz des Projekts, aber die Interpretationen sind eigenwillig und durchsetzungsstark. Die Einheit der dreiteiligen Harmonien, das Ineinandergreifen erfinderischer musikalischer Arrangements ist von unbestreitbarer Zuversicht und Stärke geprägt.
Laura Kriese
Laura Kriese ist eine Singer/Songwriterin aus Bielefeld. In ihren Liedern verbindet sie Einflüsse der Fingerstyle-Gitarre mit Popmusik. Ob als Duo oder Solo: mal entführt der verträumte Gesang in entfernte Welten und mal brechen groovige Gitarrenriffs und Percussion aus ihnen hervor.
Die Konzertreihe »Soundz of the City« wird gefördert im Rahmen von »Neustart Kultur« der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch die Initiative Musik gGmbH.
Donnerstag, 16. September 2021, 19 Uhr, Vorverkauf 14 Euro, Abendkasse 16 Euro
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