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Die #Erbse tanzt das Diskurstheaterstück »Angerichtet« setzt sich auf ungewöhnliche Weise mit der Zukunft der Ernährung auseinander und verknüpft Erkenntnisse aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Foto: Aileen Rogge, Hochschule Osnabrück, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Theaterstück »Angerichtet!« servierte 3 Tage lang »Diskurshäppchen« zur Zukunft der Ernährung
#Osnabrück, 14. November 2024
Die Aufführungen des #Diskurstheaterstücks »Angerichtet!« am 9. November, 11. November und 12. November 2024 im »#emma #theater« in Osnabrück boten mehr als »nur« Theater; Sie lösten einen interaktiven Austausch zwischen #Wissenschaft, #Gesellschaft und #Kunst aus, der die Zuschauenden aktiv in die Diskussion um die Ernährung der Zukunft einbezog. Entwickelt im Rahmen des Projekts »Growth« der Hochschule Osnabrück, unter der Leitung der Theaterpädagogen Prof. Dr. Bernd Ruping und Frederik Hochheimer sowie der Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Dorothee Straka, setzte das Stück auf #Dialog und #Teilhabe.
Das Bühnenstück präsentierte in »Diskurshäppchen« wissenschaftlich fundierte Ansichten, die packend inszeniert und durch die Mitwirkung des Publikums lebendig wurden. Prof. Dr. Ruping, wissenschaftlicher Leiter des Teilvorhabens Diskurstheater ist begeistert: »Der ästhetische Wert der Aufführung – zu messen an der Spannung zwischen dem Bühnengeschehen und dem Publikum – war hoch: Die Zuschauer »gingen mit« und zeigten hohe Bereitschaft, die Impulse von vorn aufzugreifen, und quittierten gesangliche und tänzerische Elemente mit Zwischenbeifall, mitgesungen wurde auch.« Diese emotionale Öffnung der Zuschauenden, bereitete auf schlüssige Weise den entscheidenden Teil des angestrebten Theaterformats vor: den Diskurs.
Interaktive Inhalte zur Ernährungswende
Schon zu Beginn wurde das Publikum in Kleingruppen eingeteilt, die als »Ernährungsräte« fungierten. In drei Diskussionsphasen konnten die Teilnehmenden ihre Perspektiven zur #Zukunft der Ernährung austauschen, Themen wie Klimawandel, Tierwohl und Ressourcenknappheit aufgreifen und ihre Ideen für eine nachhaltigere Ernährungsweise einbringen. In den Phasen der Gruppengespräche innerhalb des Publikums lag eine Atmosphäre intensiver Dialogbereitschaft über zum Teil aufgelöste Sitzreihen. Prof. Dr. Ruping ergänzt: »Die Diskurse waren intensiv, Positionen wurden eingenommen, Gegenpositionen verargumentiert, Zwischenergebnisse und stimmige Sentenzen protokolliert. In meiner Gruppe wurde die zu kurze Zeit für die Auseinandersetzung bedauert und allgemein die Neu Vermischung der Zuschauenden in den Gruppen begrüßt.«
Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie wichtig das Thema #Ernährung als gesellschaftliche Frage und wie groß das Interesse der Bevölkerung daran ist, Einfluss auf die Gestaltung ihrer Ernährungsgewohnheiten zu nehmen.
»Angerichtet!« war ein lebhafter Austausch von Gedanken und Visionen, die den Raum zwischen #Bühne und #Publikum aufhoben. »Die Energie zwischen den Schauspielenden war von Beginn an hoch; die komplexen Textstrukturen erschienen »einverleibt«, was die Präsenz in den Interaktionen und die Art der Ansprache des Publikums durch die »4. Wand« hindurch deutlich verdichtete«, so Ruping weiter.
Frederik Hochheimer, Regisseur des Theaterstücks, berichtet: »Das hochmotivierte Ensemble entfaltete mit Leichtigkeit, starken Bildern und musikalischen Einwürfen die teilweise gegensätzlichen Standpunkte und komplexen Argumente eines notwendigen Ernährungswandels mit seinen wissenschaftlichen Hintergründen und gesellschaftlichen Implikationen.«
Impulse für #Politik und #Wissenschaft
In der abschließenden Runde wurden Vorschläge zur Ernährungspolitik gesammelt. Die Ideen sollen als Anstoß für die lokale Politik und die Wissenschaft dienen, die Ergebnisse werden auch auf der Projekt Website veröffentlicht. Ein Zwischenfazit gibt Prof. Dr. Ruping: »Individuelle Moral und Verantwortungsübernahme standen neben der Überzeugung, dass ohne Veränderung »des Systems« der notwendige Wechsel des Denkens und Handelns nicht im erforderlichen Maße stattfinden wird. Die Hilflosigkeit vor der entfesselten Logik des Kapitals war spürbar und ebenso eine Frustration über die Wirkungslosigkeit von #Wissenschaft, die ja schon jahrzehntelang die Fakten zur #Klimakatastrophe und zur Notwendigkeit eines Wandels in den Ernährungsgewohnheiten liefert.«
Weiter ergänzt der Theaterpädagoge: »Ebenso aber, und in gleicher Intensität, war auch das gute Gefühl einer Selbstverständigung unter Menschen gleichen Interesses spürbar: ein »Trotzdem«, das sich in der leiblichen Kopräsenz und der engagierten, zugewandten Geselligkeit auf Basis der Theaterimpulse entfalten konnte«.
Mit »Angerichtet!« hat die Hochschule Osnabrück ein neues Format geschaffen, das auf einzigartige Weise zum Nachdenken und Handeln anregt. An drei Abenden vor nahezu ausverkauften Rängen zeigte das spielfreudige Ensemble, wie Wissensvermittlung, gesellschaftliche Teilhabe und Diskurs kurzweilig gelingen können. »Mit Leichtigkeit und ohne moralischen Zeigefinger wurden die Standpunkte eines notwendigen Wandels der Ernährung greif und diskutierbar«, so Hochheimer abschließend. Ein Theaterabend, der nicht nur in Erinnerung bleibt, sondern auch Perspektiven für die Zukunft öffnet.
Um den Diskurs aus dem Theater weiter in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, ist geplant, das Theaterstück auch im öffentlichen Raum, zum Beispiel in Schulen und auf Marktplätzen in der Region Osnabrück Lingen, aufzuführen.
Über das Projekt »Growth«
Gemeinsam in der Region Osnabrück Lingen: Wandel durch Teilhabe. Die Hochschule Osnabrück nimmt die Zukunftsthemen der Region im Projekt »Growth« in den Blick: Wir zeigen, was Wissenschaft kann, und wollen den Wandel gemeinsam gestalten.
Gesellschaft zusammenzubringen, das ist das Ziel des Projekts »Growth«. Das Vorhaben der #Hochschule #Osnabrück überzeugte beim Wettbewerb der Förderinitiative «Innovative Hochschule« und wird über die fünfjährige Projektlaufzeit mit rund 8,6 Millionen Euro von Bund und Land gefördert. Wir möchten den Austausch von Wissen fördern, neue Ideen anregen und gemeinsam mit der Region den Wandel voranbringen. Dafür bringen wir Wissenschaft und #Wirtschaft, #Politik und #Verbände zusammen und gehen mit den Themen in die Gesellschaft. Mehr …