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Foto: Klinikum Gütersloh, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Klinikum Gütersloh: in einem neuen Land

Klinikum Gütersloh: in einem neuen Land

Güersloh, 30. Oktober 2024

Der Mangel an gut ausgebildeten #Pflegekräften ist allgegenwärtig. Deshalb wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das Pflegekräften aus anderen Ländern eine fundierte Ausbildung und eine echte Perspektive in Deutschland bietet. Das Projekt wird mit insgesamt 216.000 Euro unterstützt.

Birendra Pal Singh gehört zu den ersten Pflegekräften, die über das Projekt ans #Klinikum #Gütersloh gekommen sind. »Ich bin in Deutschland, weil ich mir mehr Anerkennung für meine Arbeit wünsche, ich will mich weiterentwickeln und dafür ist hier der richtige Ort«, sagt er. Birendra Pal Singh stammt aus dem indischen Bundesstaat #Rajasthan. Sein Bruder führt eine #Apotheke in #Indien, er selbst ist ausgebildete #Pflegekraft und hat bereits für die Weltgesundheitsorganisation in Indien, Uganda und dem #Kongo gearbeitet. Sein Deutsch ist schon ziemlich gut, sein Englisch hervorragend. Aktuell sitzt er gemeinsam mit anderen internationalen Pflegekräften jeden Tag 5 Stunden im Online Deutschkurs, um neben der Alltagssprache auch das medizinische Fachvokabular zu lernen. An 2 Tagen die Woche ist er in der Schule und an 3 Tagen auf einer Station im #Krankenhaus.

Das Klinikum Gütersloh bereitet die künftigen Mitarbeitenden über mehrere Monate auf ihre fachliche Kenntnisprüfung vor. Dozentin Lydia Stockmanns ist selbst ausgebildete Pflegekraft und hat mehrere Jahre im Ausland gearbeitet, unter anderem für die Organisation Ärzte ohne Grenzen: »Diese Pflegekräfte sind ein großer Gewinn für das Klinikum, weil sie oft ein sehr gut geschultes Auge für körperliche Veränderungen haben und mit sehr viel Engagement bei der Sache sind«, erklärt sie. In den ersten vier Wochen haben die Teilnehmenden des internationalen Projektes von Lydia Stockmanns und den Kollegen eine intensive Einarbeitung bekommen. Wie funktioniert der Stationsablauf? Wie fährt man die Betten rauf und runter? Was ist wichtig beim Thema Vitalzeichen und Hygiene und wie muss ich das alles dokumentieren? Nach diesem Intensivkurs waren Birendra Pal Singh und seine Kollegen vier Monate lang jeden Nachmittag im Sprachkurs und vormittags auf der Station oder in Praxiskursen. Jetzt folgen 8 Monate intensive Vorbereitung auf die sogenannte Kenntnisprüfung. In Online Modulen und praktischem Unterricht lernen die angehenden Pflegefachkräfte alles Wichtige über hygienisches Arbeiten, Körperpflege, #Mobilisation und das deutsche Gesundheitssystem.

Ylberina Imeri Elezaj ist in diesem Jahr aus dem Kosovo nach Deutschland in das internationale Projekt gekommen. »Die ersten Monate hier waren die bisher besten und anstrengendsten meines Lebens, weil ich so viel Neues erlebt und gelernt habe«, erklärt die 32 Jährige, die in der Hauptstadt Pristina Pflege studiert und anschließend mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt hat. »Aber im #Kosovo gibt es kein gut funktionierendes Gesundheitssystem und keine #Krankenversicherung. Hier bekomme ich eine ganz andere Anerkennung für meine Arbeit.« Ihr Mann ist mit ihr nach Deutschland gekommen und arbeitet für eine #Kunststoff #Fabrik. Auch ihre beiden Geschwister leben bereits in Deutschland: der Bruder in #Bochum und ihre Schwester in #Bielefeld. »Wir möchten uns hier eine Zukunft aufbauen.«

Zur Unterstützung durch Stiftungen kommen staatliche Fördergelder hinzu. Mit den Stiftungsgeldern wird unter anderem die Stelle von Benjamin Hans finanziert, der für die Rekrutierung der Pflegekräfte und deren Integration am Klinikum Gütersloh zuständig ist. Ein gutes #Sprachniveau und ein Team, das bei der Integration unterstützt, sind wichtige Säulen des Projekts. »Ich kümmere mich darum, dass die neuen Kollegen gut in ihrem Team und in der Stadt ankommen.« Dazu gehören die Organisation von Wohnungen und Sprachkursen, Hilfe beim Eröffnen eines Kontos oder Behördengängen genauso wie gemeinsame Ausflüge oder eine Stadtführung. »Wir schulen die neuen Fachkräfte, aber auch ihre Teams auf den Stationen und haben zum Beispiel ein Patenprojekt ins Leben gerufen«, erklärt Hans.

»Die neuen Kollegen kommen nicht nur als Fachkräfte, sondern auch als Menschen zu uns, das muss für beide Seiten funktionieren. Deshalb ist uns auch der soziale Aspekt des Projekts so wichtig.« Einige der internationalen Pflegekräfte haben Ehepartner, die ebenfalls gefragte Fachleute sind. Auch hier unterstützen Hans und seine Kollegen beim Ankommen in Deutschland. 

Im Oktober und Dezember steht für die ersten Teilnehmer des Projektes ihre große Prüfung an. Bis dahin heißt es #Theorie büffeln und sich auf die praktischen Prüfungen vorbereiten. Birendra Pal Singh: »Ich freue mich darauf, wenn ich die Prüfung hinter mir habe und mein Leben hier gestalten kann.«

Die Rekrutierung internationaler Fachkräfte ist nicht der einzige Weg, den das Klinikum für die Gewinnung von Fachkräften geht. Das Klinikum hat die Zahl der Ausbildungsplätze deutlich erhöht, ist verstärkt in den #Social #Media unterwegs und stellt Pflegekräfte mit guten Einstiegsgehältern an.


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